Online-Konferenz – Wisdom 2.0 2021 – Mein Erfahrungsbericht

Gelbe Kachel mit dem Text Online-Konferenz Wisdom 2.0 Mein Erfahrungsbericht. Darunter die Webseite inklusiveAchtsamkeit.de

Vom 26.-27.03.2021 hatte ich die Möglichkeit an der Konferenz Wisdom 2.0 teilzunehmen. In diesem Blogartikel fasse ich meine Highlights zusammen.

Zur Zeit ist es durch die Coronapandemie natürlich nicht möglich auf Veranstaltungen zu gehen, doch zum Glück gibt es genügend Onlineangebote. Obwohl es natürlich schade ist, neue Menschen nicht vor Ort treffen zu können, birgt dieses Format es auch viele Vorteile. So konnte ich dieses Jahr die Wisdom 2.0 Konferenz, die in San Francisco stattfindet, virtuell miterleben. Lediglich die Zeitverschiebung zur US-Westküste erschwerte die Teilnahme an späten Vorträgen. Darum ist es schön, dass die meisten Beiträge für Teilnehmer*innen auch auf YouTube verfügbar sind. 

Über die Konferenz Wisdom 2.0

Das Ziel der Wisdom 2.0 ist es Experten aus der Welt der Achtsamkeit und Technologie miteinander ins Gespräch zu bringen. Außerdem werden viele gesellschaftliche Themen angesprochen, wie zum Beispiel die Inklusion aller Menschen in die Achtsamkeitspraxis. Da ich diesen Vortrag auf Grund der Zeitverschiebung leider nicht live verfolgen konnte, möchte ich mir diesen noch anschauen.

Der Beginn des Tages

Jeder Tag hat mit einer Einheit Yoga, Qi-Gong oder Meditation angefangen. Ich habe an beiden Tagen bei den Meditationen mitgemacht, da ich in diesen Momenten eher etwas ohne Bewegung brauchte.

Danach ging es immer mit Gesprächen in kleineren Gruppenweiter. Im Folgenden habe ich nur einige interessante Gespräche zusammengefasst, da es unglaublich viele inspirierende Inhalte gab. Ich kann auf jeden Fall den YouTube Kanal von Wisdom 2.0 für weitere interessante Vorträge und Gespräche empfehlen.

Achtsamkeit für Menschen mit traumatischen Erfahrungen

Ein Gespräch, das ich sehr inspirierend fand, war zwischen Jon Kabat-Zinn, dem Entwickler des MBSR-Programms, mit Brenda K. Mitchell, einer Aktivistin gegen Waffengewalt und selber Mutter eines Sohnes, der durch Waffengewalt ums Leben gekommen ist. Zusätzlich war noch Fadel Zeidan, ein Professor für Neuropsychologie und Achtsamkeit an der University of California, San Diego bei diesem Gespräch dabei. Er stellte vorläufige Ergebnisse einer Studie zum MBSR-Training mit Opfern von Waffengewalt und deren Angehörigen vor. Moderiert wurde das ganze Gespräch von David Simas, dem CEO der Obama Foundation. 

Jon Kabat-Zinn erklärte den wichtigen Unterschied zwischen ‚healing‘ und ‚curing‘, auch wenn man im Deutschen beides mit ‚Heilung‘ übersetzen würde. Bei ‚healing‘ geht es darum, mit dem gegenwärtigen Zustand ins Reine zu kommen. Also, die jetzige Situation so wie sie gerade ist, zu akzeptieren. Diese Akzeptanz bietet eine Chance zum Wachstum. Im Gegensatz dazu möchte ‚curing‘ den früheren Zustand wieder zurück bringen, obwohl dies oft nicht möglich ist und daher zu zusätzlicher Frustration führt. Hier kann Achtsamkeit beim Prozess des Heilens helfen. Denn so wie Jon Kabat-Zinn weiter ausführt, machen Achtsamkeit und Bewusstsein uns als Menschen aus und sind deshalb elementar Wachstum zu ermöglichen. 

Brenda K. Mitchell erzählte wie sie mit Hilfe des Achtsamkeit-Trainings Ruhe in das in ihr herrschende Chaos bringen und ein Gefühl von Pause im Schmerz herstellen konnte. Jon Kabat-Zinn ergänzte dazu, dass diese Pause dann irgendwann das ganze Leben werden kann.

Nutri-Score‘ für Apps

In einem Gespräch zwischen dem Gründer der Wisdom 2.0 Konferenz, Soren Gordhamer, und Tony Fadell, dem Erfinder des iPods, ging es darum wie Technologie uns auch helfen kann. Eine Frage war, was Anbieter von Apps uns als Anwender*innen an Informationen zur Verfügung stellen sollten, um eine bewusste Entscheidung für oder gegen eine bestimmte App zu ermöglichen. Tony Fadell schlug eine Art ‚Nutri-Score‘ für Apps vor, damit wir als Nutzer*innen das Geschäftsmodell dieser App verstehen und entscheiden können, wie ’nahrhaft‘ dieses Angebot für uns ist.

Emotionen und Achtsamkeit

Dacher Keltner ist Psychologieprofessor an der University of California, Berkley und hat gemeinsam mit Paul Eckman an der Entdeckung der Basisemotionen gearbeitet. Für den Pixar Film ‚Alles steht Kopf‘ war er als psychologischer Berater beteiligt. In einem schönen Gespräch hat er sich mit Pete Docter, dem Chief Creative Officer von Pixar und Regisseur von ‚Alles steht Kopf‘, ausgetauscht. Es ging unter anderem darum, wie großartig es ist, dass der Film ‚Alles steht Kopf‘ sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht und wie durch Geschichten universelle Konzepte erzählt werden können.

Von Self-Care zu Us-Care

In einem Gespräch zwischen Shelly Tygielksi und Arianna Huffington ging es um Achtsamkeit im Alltag und warum wir von Self-Care zu Us-Care kommen sollten, damit es jedem von uns in der Gemeinschaft gut geht. Dies ist auch etwas, was mir in der Arbeit mit Achtsamkeit wichtig ist. Es sollte nicht nur darum gehen, dass es einem selber besser geht, Self-Care sollte nicht zum Selbstzweck werden. Stattdessen ist Self-Care die notwendige Grundlage für Us-Care, denn nur wenn wir achtsam mit uns selber umgehen, können wir uns anderen Menschen zuwenden und sie unterstützen.

Austausch mit spannenden Menschen

Was mir auch gut gefallen hat war, dass es neben den Vorträgen auch immer wieder die Möglichkeit gab, Vorträge und Treffen in kleineren Runden zu besuchen. 

Meistens habe ich mich in dieser Zeit dann für die Meet-ups entschieden, da ich es spannend finde, gleichgesinnte Menschen kennen zu lernen. So habe ich einige Menschen getroffen, mit denen ich mich hinterher auch auf den Social Media verbunden habe. 

Es war spannend so eine Konferenz mit vielen bekannten Gästen zu besuchen und diese Verbindung über ein Thema mit vielen Menschen zu spüren. Vielleicht wird es mir ja eines Tages möglich sein, auch einmal eine Wisdom 2.0 Konferenz vor Ort zu besuchen.

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