Folge 46 – Vorurteile, Aufklärung auf Social Media und Achtsamkeit – Interview mit Sabina von @rolling_queen_official

In Folge 46 spreche ich mit Sabina von @rolling_queen_official über Vorurteile, Aufklärung auf Social Media und Achtsamkeit. Du kannst dir die neue Folge direkt hier anhören. 

Bunte Kachel mit dem Text inklusive Achtsamkeit Der Podcast für Achtsamkeit und Inklusion. Darunter die Grafik von einem Play-Button und einer Ton-Welle in einer Sprechblase. Darunter steht Folge 46 Vorurteile, Aufklärung auf Social Media und Achtsamkeit - Interview mit Sabina von @rolling_queen_official Daneben am rechten Seite ein Foto von Sabina von @rolling_queen_offical. Am unteren Rand steht inklusiveAchtsamkeit.de

Diesmal habe ich mit Sabina von @rolling_queen_official gesprochen. Sie ist auch Rolli-Fahrerin und macht immer wieder humorvolle Videos, um Alltags-Situationen als behinderte Person zu erzählen. Sei es der Spiegel, der auf der Rolli-Toilette zu hoch hängt oder Vorurteile von anderen Menschen. Ich habe mich schon in vielen dieser Videos wiedererkannt. 

Wir sprechen über eigene Vorurteile, wie sie jetzt mit ihrem Content auf Social Media aufklärt und wie sie auch immer wieder Zeit für Achtsamkeit und Selbstfürsorge in ihren Alltag bringt.

Themen, über die wir in dieser Folge sprechen

  • Über Sabina 
  • Angst etwas falsch zu machen und Unsicherheiten
  • Humor in der Aufklärungsarbeit
  • Organisation von inklusiven Events
  • Beratung zum Thema Inklusion 
  • Die eigene Selbstfürsorge priorisieren 
  • Inklusives Yoga Retreat und barrierefreies Reisen

Du kannst dir die Folge direkt hier anhören oder überall, wo es Podcasts gibt. 

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Einleitung in die Folge

Mechthild [00:00:00]:

Hallo, herzlich willkommen zu Folge 46 von inklusive Achtsamkeit – der Podcast. Heute spreche ich mit Sabina von Rolling Queen. Den Namen von ihrem Instagram haben wir gar nicht in der Folge erwähnt, fällt mir jetzt gerade im Nachgang auf. Das ist der Name ihres Instagram Accounts, den ich auch verlinke. 

Und Sabina und ich haben uns so etwa ein Jahr kennengelernt über eine Veranstaltung, bei der wir beide waren, die sie mitorganisiert hat und wo ich einen Workshop zum Thema inklusive Achtsamkeit Yoga gegeben habe. Und das war ganz schön. Seitdem sind wir immer über Instagram in Kontakt. Dann irgendwann habe ich sie gefragt, ob sie Lust hätte, mal in einen Podcast zu kommen.

Jetzt hat es endlich geklappt. Und wir haben über ganz viele verschiedene Themen geredet und ich fand es so wieder spannend auch ihre Perspektive zu hören und ihren Weg auch mit dem Thema mehr in die Öffentlichkeit zu gehen. 

Ich freue mich, wenn ihr die Folge hört, wenn ihr was für euch mitnehmen könnt, wenn du was für dich mitnehmen kannst und natürlich, auch wenn du Sabina und mir schreibst, wie dir die Folge gefallen hat. Und jetzt viel Spaß mit der Folge. 

Start des Interviews mit Sabina 

Mechthild [00:01:00]:

Hallo liebe Sabina, schön, dass du dir die Zeit nimmst in meinem Podcast zu Gast zu sein. Ich freue mich total, dass wir das jetzt endlich schaffen. Und ich fange immer so an, dass du dich einmal in deinen eigenen Worten ein bisschen vorstellen kannst, das erzählen kannst über dich, was du gerne teilen möchtest. Danach kommen alle weiteren Fragen.

Sabina stellt sich vor 

Sabina Ahmed [00:01:32]:

Hallo, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich, hier dabei zu sein. Und nicht voreingenommen zu sein, habe ich deinen Podcast noch nicht gehört.

Ich freue mich auf deine Fragen und auf unser Austausch. Meine Vorstellung. Damit habe ich mich sehr lange beschäftigt. Und ich würde sagen, in erster Linie, mein Name ist Sabina und ich bin ein Mensch, der versucht, einen Platz auf dieser Welt zu finden und mit Humor die Themen Inklusion, Menschen mit Behinderung weiterzugeben. An alle Menschen.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sabina Inhalte auf Social Media teilt?

Mechthild [00:02:07]:

Das kann ich auf jeden Fall bestätigen, dass die Inhalte, die du ja auch zum Beispiel auf Social Media teilst, immer sehr witzig sind und humorvoll und mich immer auch abholen, weil ich viele Situationen aus meinem eigenen Alltag erkenne, als auch Rollstuhlfahrerin. Das freut mich immer, dass jemand da so witzigen Inhalt macht und das irgendwie teilt mit anderen Menschen. Wie war denn so auch dein Weg, das dann auch in der Öffentlichkeit zu teilen, dass du dich auch vielleicht traust, diese Sachen auch auf Social Media anzusprechen oder dich damit öffentlich sichtbar zu machen mit den Themen.

Sabina Ahmed [00:02:47]:

Dafür muss ich da ganz weit zurückholen. Und zwar, ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und bin auf der staatlichen Schule gewesen. In Anführungsstrichen, wie man sagt, in der normalen Schule. Ich hatte bis zu meinem 21. Lebensjahr mit keinem anderen Menschen, der eine Behinderung hatte, zu tun. Also nicht, dass es mir bewusst war. Und als ich 21 war, habe ich beschlossen, dass ich in ein inklusives Internat gehen möchte, weil ich die Möglichkeiten erfahren wollte, die ein Mensch mit einer Behinderung in Deutschland hat. Ich bin selbst Rollstuhlfahrerin seit dem sechsten Lebensmonat und für mich war das so okay.

Für sie hat es lange kein Unterschied gemacht, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht

Sabina Ahmed [00:03:36]:

Man macht alles im Sitzen und manche Dinge brauchen länger und das ist normal. Ich habe auch weitere 3 Geschwister. Kinder sehen ja da gar keinen Unterschied. Also ob man behindert ist oder nicht behindert ist, was ja auch letztendlich sehr gut ist und war, weil das hat mich irgendwie dann doch taffer gemacht, weil ich mich immer mit Barrieren auseinandersetzen musste. Als ich dann auf dem inklusiven Internat war, waren da die Schüler und Schülerinnen auf einmal für mich, als wären sie anders. Weil sie auf einmal waren, dann so viele Menschen da, die ein Sauerstoffgerät gebraucht haben oder multiple Behinderungen hatten. Nun, ich kannte diese Welt nicht. Mit 21 ist man auch nicht so offen, dass man sich hinsetzt und recherchiert.

Die Angst, etwas falsch zu machen

Sabina Ahmed [00:04:29]:

Man muss auch sagen, ich bin ein 80er-Kind, also jetzt auch nicht ein Millennium-Kind. Und damals gab es das alles nicht. Internet, also es kam gerade, es war viel teurer. Auch meine Sichtweise war ja nicht so weit, welche Behinderungen gibt es noch auf der Welt. Auf die Idee kam ich, weil ich ja nie damit konfrontiert worden bin. Und das war für mich schon so ein Kulturschock, sage ich mal, weil ich gemerkt habe, oh, es gibt so viele Behinderungs-arten, es gibt so viele Barrieren und auch zur Kommunikation. Also es war nicht sofort, dass ich mich wohlgefühlt habe, sondern bei mir war eher die Angst, ich mache was falsch, umgehen soll, ich möchte mich am besten gar nicht damit beschäftigen. Also ich denke, das ist auch so eine typische Angst vor allen Neuen.

Sabina Ahmed [00:05:21]:

Dann habe ich mich sehr schnell mit nicht behinderten Menschen angefreundet, weil ich ja das nicht anders kannte. Und dann gab es auf einmal diese Parallele. Die behinderten Schüler und Schülerinnen haben dann mich so ein bisschen gemieden, weil sie gedacht haben, ich denke, ich wäre was Besseres. Ich habe sie gemieden, weil ich Angst hatte was falsch zu machen.

Inhalte teilen, um voneinander zu lernen

Sabina Ahmed [00:05:42]:

Es hat wirklich ein Jahr gedauert. Dann hatte ich die beste Zeit meines Lebens, weil ich gemerkt habe, wow, es gibt so viele Möglichkeiten, eine Sache zu tun. Und das wollte ich dann in meinem Social-Media-Kanal zeigen. Es hat zwar sehr lange gedauert, bis ich dann richtig aktiv geworden bin, dass ich selber beschäftigt war, mit meinem Leben aufzubauen, mit meiner Selbstbestimmung, mit meinem selbstbestimmten Leben. Genau, so kam es dann, dass ich beide Welten feiern wollte, die nicht behinderten Welt, dass wir alle ganz normal sind und beide, was voneinander lernen können.

Mechthild [00:06:23]:

Ja, das finde ich echt spannend, was du teilst. Auch diese Unsicherheit, die wir selbst als behinderte Menschen vor anderen behinderten Menschen haben, die wieder eine andere Behinderung haben, als wir selber. Das merke ich auch so oft, wenn ich mit anderen Menschen mit Behinderungen zusammen sitze, die eine andere Behinderung haben, die ich nicht so kenne. Oder auch im Gespräch mit anderen behinderten Menschen, dass wir dann so sagen, ah ja, bei dir ist das ja so und so, dass wir schon was vorwegnehmen, weil wir vielleicht Gedanken haben, wie es ist, mit einem Rollstuhl zu sein oder als blinde Person zu sein, auch wenn wir das selber nicht leben, obwohl wir ja selber eine andere Behinderung vielleicht haben.

Unsicherheiten akzeptieren

Sabina Ahmed [00:06:57]:

Genau, und deswegen ist es auch so wichtig, Aufklärungsarbeit und sich weiterzubilden und Begegnungen zu schaffen, damit man miteinander lernt.

Mechthild [00:07:08]:

Ja, auf jeden Fall. Und seit ich das bei mir so festgestellt habe, diese Befürchtung, kann ich auch vielleicht ein bisschen entspannter manchmal mit nicht behinderten Menschen sein, die das vielleicht unsicher sind, weil ich ja selber weiß, okay, ich bin auch halt in manchen Situationen unsicher und wenn man das halt auch noch nie erlebt hat, weil man eben nicht in einer inklusiven Schule war oder selbst eine Behinderung hat und deswegen immer quasi in einer inklusiven Umgebung war, ist es da nochmal was anderes. 

Sabina Ahmed [00:07:32]:

Ja, genau. Ich bin auch etwas umsichtiger, sage ich, mit nicht-behinderten Menschen geworden, die ins Fettnäpfchen treffen oder so.

Mechthild [00:07:45]:

Ja, genau. Aber du teilst ja echt immer auch so witzige Situationen aus, wenn du feiern gehst und dich dann jemand anspricht oder wenn du irgendwo in einer anderen Situation bist.

Humor in der Aufklärungsarbeit

Sabina Ahmed [00:07:56]:

Ich habe einfach gemerkt, dass wenn man etwas mit Leichtigkeit einem näher bringt, dann bleiben die Leute eher hängen und wollen dann doch mehr erfahren. Bei mir auf Social Media, auf Instagram steht ja auch, “come for humor, stay for inclusion” (komm für den Humor, bleib für die Inklusion). Also ich möchte unsere, ich sage mal, von uns behinderten Menschen die Situation nicht ins lächerliche stellen, sondern zeigen mit Humor, dass diese gewissen Situationen, die ich vorstelle, Ich möchte, dass die Menschen anfangen zu überlegen, wieso ist das nicht in Ordnung, wie hätte ich das machen können?

Wie macht sie aus ihren Erlebnissen Inhalte für Social Media?

Mechthild [00:08:37]:

Ja, dass du da Humor findest, finde ich auf jeden Fall gut, weil das ja so eine gewisse Leichtigkeit mit reinbringt und Leute vielleicht auch erstmal über den Humor abholt und dann sich mit dem Thema beschäftigen, das du vermittelst. Wie ist es für dich so, mit so nervigen Situationen umzugehen, bevor du dann den Content daraus machst? Weil erst mal, wenn du in der Situation bist, ist es bestimmt auch nicht immer leicht, ruhig und entspannt zu bleiben.

Sabina Ahmed [00:09:02]:

Nein, auf keinen Fall. Ich muss auch sagen, dass vieles ja schon etwas her ist, was ich zeige. Und zum Beispiel, da war eine Situation, das sage ich in einem Talk, das nenne ich Bathroom Talk, wo ich 90 Sekunden über etwas rede, was mich beschäftigt. Und da habe ich zum Beispiel über eine brandaktuelle Situation geredet, wo ich von einem Tram-Fahrer angefaucht worden bin. Dieses Video und generell die Situation zu erzählen, fiel mir auch sehr schwer, war für mich auch sehr wichtig.

Da lache ich jetzt auch nicht und versuche das auch nicht in Humor zu verpacken, weil das einfach nicht in Ordnung war. Und in der Situation, es kommt natürlich immer auf die Situation an, diese Situation war sehr extrem, weil so eine laute Auseinandersetzung gekommen war und da ging es mir ja gar nicht gut. Eine andere Situation, war wie mir wurde die Brotdose auf der Arbeit aus der Hand genommen und gesagt, ich spüle sie, damit es dein Mann nicht machen braucht, ist natürlich in dem Moment auch so: “what?”

Sabina Ahmed [00:10:10]:

Aber dann kann ich das noch eher als Humor nehmen und ein bisschen Mitleid mit den Nichtbehinderten, wenn die nichtkonformen Verhalten haben.

Mechthild [00:10:22]:

Jetzt habe ich hier schon meine Augen verdreht, das sehen die Zuhörer ja nicht, weil wir nicht das Video haben. Aber ja, solche Situationen, wo man so verkindlicht wird als behinderte Person, habe ich auch ganz oft und sind auch schon oft gehört von anderen und sind auch immer so nervig, dass das immer noch passiert. Schade

Sabina Ahmed [00:10:42]:

Schade. 

Wie wir uns kennengelernt haben 

Mechthild [00:10:44]:

Ja, wirklich. Genau, du hattest mir auch geschrieben, wir können ja noch mal sagen, wie wir uns auch kennengelernt haben, weil ich das auch ein spannendes Erlebnis fand und du ja auch nochmal mehr über das Projekt erzählen kannst, wo wir uns kennengelernt haben, weil du ja das auch mitorganisiert hattes und dann, wie wir weiterhin Kontakt geblieben sind, kommt danach. Also erst mal, ihr hattet letztes Jahr in Berlin ein Festival organisiert, XS Festival hieß das, wo auch, oder EXES oder ACCESS wird es ausgesprochen, aber XS geschrieben, wo es ja auch darum geht, dass die Clubkultur sich mehr öffnen soll für alle Menschen und diverser und inklusiver werden soll. 

Und hattest du in Berlin mit ein paar Leuten so ein Festival organisiert, wo auch neben Performance und Musik auch andere Angebote waren. Ihr hattet mich da eingeladen, eine inklusive Yoga-Stunde zu geben, was mich auch sehr gefreut hat, dass das auch Teil des Festivals war. Und genau, da haben wir uns dann das erste Mal auch gesehen und ich habe vorher weiß ich nicht, ob du vorher warst doch noch nicht so aktiv auf Social Media oder habe ich dich nicht so wahrgenommen aber danach natürlich mit deinem Content und dann hast du irgendwann auch geschrieben, dass du auch selber ja Meditations-Lehrerin bist und meditierst deswegen dann fand ich natürlich noch mal spannender die Verbindung aber gerne, wenn du willst. Du kannst auch gerne mal über das XS-Projekt noch ein bisschen erzählen, was ihr da macht.

Inklusion als Herzensthema

Sabina Ahmed [00:12:11]:

Gerne. Und zwar, das Ganze fing vor zwei Jahren so ungefähr an, wo ich gemerkt habe, ich brauche eine Strategie und ich brauche ein Herzensprojekt. Nach langer Zeit, habe ich dann rausgefunden, okay, ist es doch die Inklusionsarbeit. 

Informationen weiterzugeben und auch Unternehmen helfen, dass wie man eine inklusive Veranstaltung veranstalten kann, vor allen Dingen auch meinem Arbeitgeber. Dann habe ich gedacht, Okay, wieso versuche ich es nicht irgendwie auch nebenberuflich, mein Herzensthema auszuleben?

Inklusive Veranstaltungen organisieren

Stella und Nikki, die Organisatoren vom XS Projekt, haben mich auf einer Veranstaltung in Berlin getroffen, vor diesem Festival, und haben gesagt, dass sie ein Funding von Jägermeister gewonnen hatten für Save the Night, genau mit dem Ziel, das Nachtleben inklusiver zu machen. So hatte ich die erste Berührung mit dieser Thematik, dass man ein Nacht-Event bewusst barrierefrei macht. Und in diesem Event habe ich schon super viel gelernt. Und nachdem dieses Event sehr gut gelaufen war, haben Nikki und Stella beschlossen, ein Tagesfestival zu machen. Da sie mit mir zufrieden waren, wurde ich dann auch gefragt, ob ich da mit ein Teil davon sein möchte.

Es ist in Ordnung Fehler zu machen 

Sabina Ahmed [00:13:38]:

Und das war super spannend, vor allen Dingen, weil ich sehr viel über andere Behinderungen gelesen habe. Im ersten Event hatte ich auch einen Panel-Talk mit jemandem, der nicht komplett blind war, aber eine Sehbeeinträchtigung von 95 % hatte. Dann jemand, der neurodiverse war. Und da habe ich auch den ersten Kontakt gehabt, wo ich direkt wusste, okay, hier muss ich mich vorbereiten, professionell sein, aber gleichzeitig kann ich auch Mensch sein und sagen, bitte gib mir Bescheid, falls ich irgendwas falsch mache.

Und das fand ich sehr interessant, dass man klar hat, man hat die Theorie auf der einen Seite, aber wie geht man in der Praxis damit um. Genau das war dann immer ein Hintergrund, das brauchen auch die Arbeitgeber. Denn wir können auch nicht erwarten, in der heutigen Zeit, und was heißt erwarten? Man wird sich nicht hinsetzen und bei jeder Bewerbung, wenn ein behinderter Mensch eine Bewerbung schickt, das sich durchlesen und sich diese ganzen Infos aneignen. Jetzt habe ich deine Frage vergessen.

Inklusion im Arbeitsleben

Mechthild [00:14:47]:

Ja, der erste Teil hast du eigentlich schon beantwortet, wie du zu dem Festival gekommen bist und wie ihr das organisiert habt. Genau, dann war eigentlich meine nächste Frage mit der Meditation, aber das mit dem Arbeitsleben und wie du das jetzt ins Arbeitsleben bringst, finde ich auch interessant, weil ich weiß nicht, ob du das gelesen hast, dass ich ja auch jetzt seit März als Projektleiterin bei Inklupreneur Rheinland arbeite, wo es auch genau darum geht, Unternehmen zu beraten, wie sie ihre Prozesse so anpassen können, dass mehr Menschen mit Behinderung eingestellt werden.

Das ist auch ein Projekt, was es schon seit drei Jahren in anderen Bundesländern gibt, wo ich auch schon als Mentorin mitgearbeitet habe und Unternehmen immer unterstützt habe. Und jetzt bin ich da halt auch noch Teilzeit als Projektleiterin, das hier in unserer Region, in der ich lebe, voranzubringen. Deswegen finde ich es auf jeden Fall auch spannend zu hören, was du da in dem Bereich auch machst und wie du das in der das Unternehmen, in der du arbeitest, aber auch vielleicht in andere Unternehmen, die du so berätst, bringst.

Sensibilisierungsworkshops für Servicekräfte

Sabina Ahmed [00:15:48]:

Also da werde ich auf dich definitiv mal zurückkommen, dann kannst du mir bestimmt mehr von Erfahrung treffen. Ich habe letztes Jahr eher so als Probe mal angefangen, auch kleine Workshops zu geben. Zum Beispiel war es ein Sensibilisierungsworkshop an die Servicekräfte von Club Berlin. Und da habe ich mich natürlich informiert, wie schaut es mit der Neurodiversität aus, mit Epilepsie zum Beispiel. Weil wir oft ja auch diese Vorurteile haben, wenn im Partyleben jemand anfängt zu weinen oder hinfällt, dass wir denken, die Person hat irgendwelche Drogen genommen oder hat zu viel getrunken.

Es muss ja überhaupt nicht so sein. Aber wenn man diese Krankheitsbilder nicht kennt, dann ist es viel einfacher diese Situation in Schubladen zu schieben. Und wenn man aber sein Spektrum erweitert und sich Wissen aneignet, dann kann man eher die Unterschiede sehen. Es könnte aber auch das sein und dann ist es lebensgefährlich und dann könnte ich schon diese ersten Schritte einleiten.

Sabina Ahmed [00:16:52]:

Und ich arbeite ja auch Vollzeit, daher habe ich das mit den Unternehmen in diesen Jahren nicht so ganz verfolgt.

Situationen im Alltag beim Feiern

Mechthild [00:17:04]:

Ja, okay. Aber das mit den Clubs und so finde ich auch spannend, weil ich habe ja auch eine Gehbehindung. Und teilweise früher, oder auch immer noch manchmal, stehe ich halt auch aus dem Rollstuhl auf und tanze dann oder laufe dann auch oder je nachdem wenn es auch ein enger Club ist, bleibt mir dann mal vielleicht auch manchmal gar nichts anderes übrig als irgendwie zu stehen und dann zu laufen und da hatte ich auch schon oft Situationen wo Leute halt gedacht haben ich wäre sehr betrunken Aber es liegt halt einfach an meiner Gehbehinderung, dass ich ja eine Gleichgewichtsstörung habe. Und daher auch so Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es eben auch Leute mit Gehbehinderung gibt und dass es dann nichts mit dem Alkoholkonsum zu tun hat. Da war ich immer sehr genervt, wenn mir das begegnet ist.

Dinge mit Leichtigkeit und Wissen vermitteln

Sabina Ahmed [00:17:50]:

Absolut, auch mit einer Gehbehinderung oder auch mit den Hilfsmitteln. Natürlich verstehe ich, dass es Vorgaben gibt, aber ein Hilfsmittel ist keine Waffe. Und ein Beutel ist natürlich etwas anderes, aber sobald es Hilfsmittel sind, die nicht so gängig sind oder die nicht jeder kennt, da wird es schwieriger. Und genau das ist das Ziel, dieses Bewusstsein in die Gesellschaft einzugeben. Auch mit Leichtigkeit, aber auch mit Wissen. Warum sind gewisse Dinge so, wie sie sind? Und warum darf ich dann nicht fragen, wieso hast du das oder wieso benutzt du das, weil ich merke, dass die meisten Menschen nicht glaube auch daran, nicht aus Böswilligkeit ins Fettnäpfchen treten, sondern eher, weil sie unwissend sind, wegen mangelndes Wissen. Und Begegnungen kommen wir dann immer wieder.

Begegnungen sind wichtig

Mechthild [00:18:51]:

Ja, das Begegnungsthema ist echt so wichtig und das macht ihr eigentlich auch mit euren inklusiven Events, wenn ihr die organisiert, dass Leute zusammenkommen. Das finde ich auch cool, dass es bei euch über die Musik und die Events und dann bei mir über das Yoga und die Achtsamkeit immer irgendwie Leute zusammengebracht werden, die vielleicht so sonst nicht zusammenkommen würden.

Wie Sabina die Meditation für sich entdeckt hat 

Sabina Ahmed [00:19:15]:

Richtig, ich finde es so toll, dass du das auch so professionell machst mit dem Yoga und Meditation, weil du hast mich ja vorhin gefragt, wie es dazu kam. Ja. Und ich habe 2016 so eine Krise gehabt und dann habe ich die Meditation entdeckt und man würde ja einen, da ich Inderin bin, dass es mir in den Schoß gelegt worden ist, wurde es aber nicht und ich wusste aber nicht, dass ich meditiere. Ich habe mich einfach in der Situation auf meinen Atem konzentriert, weil es das Einzige ist, was wir ja vom ersten Lebens-Sekunde machen und das, was wir immer dabei haben.

Und dann habe ich gedacht, wow, das beruhigt mich, mich einfach auf meinen Atem zu konzentrieren. Und dann kam ich darauf, dass was ich mache ist Meditation. Das hat mich so gepackt, dass ich unbedingt eine Ausbildung machen wollte. Aber anscheinend war es nicht mein kompletter Weg und ich habe es dann nicht mehr verfolgt, es dann auch beruflich zu machen. Sondern auch nur privat und aber auch mal mehr, mal weniger. 

Die verschiedenen Dinge, die sie gerne macht, zusammenbringen 

Mechthild [00:20:27]:

Es ist ja auch in Ordnung, wenn du das halt für dich als Mittel findest, das dir hilft, dann ist es auch für dich. Ich habe das auch echt lange gemacht und habe auch nie gedacht, dass es irgendwie ein Teil meines beruflichen Weges sein könnte. Und dann hat es sich irgendwann doch so ergeben, dass ich über die, ja dieses MBSR, dieses Mindfulness Based Stress Reduction, dann doch dahin gekommen bin, das zu machen. Aber das finde ich bei dir ja auch so schön, dass du auch so viele verschiedene Sachen machst. Deine Arbeit und dem Content und der Beratung und Organisation von Veranstaltungen. Dass du auch so deine Teile findest, die für dich wichtig sind.

Sabina Ahmed [00:21:09]:

Ja und ich kann beides kombinieren. Ich kann das wissen, weil ich mich ja mir privat aneigne, auch in einem Beruf einsetzen und umgekehrt genauso. Ich bin auch ein Mensch und habe auch Vorurteile in manchen Situationen und ich stelle auch viel zu schnell Menschen in Schubladen. Und dadurch, dass ich mich auch weiterbilde und lerne, kann ich eine Situation etwas besser einschätzen, dass es nicht nur schwarz auf weiß gibt.

Mechthild [00:21:38]:

Ja, das finde ich auch gut. Und ich bei mir zumindest habe ich gemerkt, dass die Meditation mir auch geholfen hat, so offener zu sein, weil das ist ja auch genau das, was man eigentlich auch mit in der Meditation übt, dieses offene Gewahrsein. Und dass das dann auch wieder hilft, in Situationen mit anderen Menschen vielleicht schon offener zu sein und nicht direkt zu kategorisieren.

Sabina Ahmed [00:21:59]:

Absolut. Genau.

Was hilft Sabina für ihre eigene Selbsftürsorge?

Mechthild [00:22:02]:

Und wenn du so viel machst, was hilft dir dann auch so bei dir zu bleiben, also wieder für dich selber zu sorgen?

Sabina Ahmed [00:22:08]:

Oh, das ist so, es gibt immer so Phasen, ich denke, das kennst du auch, in manchen Phasen klappt es wunderbar bei sich zu bleiben und alle 300 Millionen To-dos zu erledigen, trotz der gestressten Zeit. Und in manchen Phasen denkst du dir so, oh, ich will am liebsten nicht schreien, ich will das alles gar nicht machen. Sind das so auch Situationen, wenn du etwas teilst oder auf Social Media, du möchtest unbedingt weiter posten, du hast aber nicht die Zeit, du bist nicht zufrieden mit deiner Qualität und da merke ich immer wieder, bin ich das oder ist das mein Ego?

Und ich glaube, das habe ich auch durch Meditation gelernt und durch andere Kurse, die sich mit Spiritualität etc. beschäftigen, mir zum Beispiel sehr viel geholfen, die Situation zu hinterfragen, wieso ist das so? Wieso ist, wieso fühlst du dich so und was kannst du ändern, ohne zu verurteilen, ich bin zu schwach, ich bin zu behindert, ich kann nicht in die Gesellschaft etc. Und in diesem Rad kommen wir ja alle Menschen, würde ich sagen, durch Social Media. Ich meine, es ist ein Fluch und Segen zugleich, dass man denkt, man ist nicht gut genug. Und ich versuche, gestern hatte ich wieder so einen Tag, nach langem, dass ich habe einfach nichts auf die Reihe bekommen. 

Eine Sache nach der anderen erledigen

Sabina Ahmed [00:23:32]:

Und gestern war ja Feiertag und da habe ich mir anscheinend wieder zu viel vorgenommen. Aber ich habe es nicht mal geschafft bis 1 Uhr zu frühstücken. Und ich war nervös. Ich wurde dann immer nervöser, weil ich hungrig war und auch gestresster und genervter. Und dann habe ich gesagt, okay, stopp, es läuft nichts weg. Und dann eins nach dem anderen. Dann habe ich gemerkt, erst musst du essen, dann nimmst du dir die Zeit und machst dich mal zurecht, weil das hilft, ja auch sich zu sammeln, sich besser zu fühlen, indem man sich zurechtmacht und nicht wie eine Vogelscheuche, wie ich gerade bin, den Alltag zu verbringen. Und dann ging es auch, also sich zurücknehmen, sei es jetzt mit einem guten Essen oder mit einer Serie, mit einem Buch, einfach mal kurz sich aus der Situation zurücknehmen.

Sabina Ahmed [00:24:22]:

Denn wir sind keine Ärzte, wir haben keine Notfälle, wir müssen keinen Patienten retten und das ist ja auch schon ein Privileg, dass ich das machen darf. Das nutze ich.

Immer schauen, was ich in diesem Moment brauche

Mechthild [00:24:34]:

Das ist dann so deine Selbstfürsorge, zu gucken, was du brauchst in dem Moment.

Sabina Ahmed [00:24:40]:

Sich zu fragen und dann, es funktioniert nicht immer diese Fragerei, aber was funktioniert ist, dass man sich aus dieser Situation rausnimmt. Denn ich kann ja in dem Moment nicht ändern, dass ich genervt bin. Aber ich kann schauen, was würde mir jetzt in dem Moment guttun, was zur Folge hat, dass ich nicht mehr genervt bin. Und in dem Moment war es, okay, ich habe Hunger, also isst du jetzt endlich was.

Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen

Mechthild [00:25:08]:

Ja, das sind hier so eigentlich deine eigenen Bedürfnisse erstmal zu spüren und wahrzunehmen. Und oft fällt uns das ja so schwer, weil vielleicht war es bei dir auch gestern so, dass du so viel zu tun hast und dann ist dir vielleicht gar nicht aufgefallen, dass du hungrig bist und dass, wenn der Hunger weg ist, dass dann auch alles andere vielleicht leichter ist.

Sabina Ahmed [00:25:26]:

Absolut, halt bei sich zu sein. Und das lehrt ja auch die Achtsamkeit und Meditation. Das ist ja auch genau das, dass man sich daran erinnert. Auch als Meditationslehrerin habe ich das ja nicht. Oh, ich habe jetzt das Zertifikat und jetzt habe ich es voll drauf. Nein, ich muss mich immer wieder erinnern. Wieder in diesem Flow wiederkommen, dass ich mir das erlauben darf und wie ich es mir erlaube und wie kann ich es mit meinem Alltag auch integrieren.

Sabina Ahmed [00:25:59]:

Es ist jeden Tag etwas Neues.

Rituale für Achtsamkeit im Alltag

Mechthild [00:26:01]:

Und hast du so deine Rituale, wie du so die Achtsamkeit jeden Tag in deinem Leben hast, oder ist es auch immer wieder unterschiedlich, je nachdem wie die Phase in deinem Leben ist?

Sabina Ahmed [00:26:11]:

Im Moment ist die Phase sehr, und ich denke auch Dank, Gott sei Dank, der Frühlingsgefühle, die mir auf den Blick versprühen, sehr energisch. Also ich finde schon, dass ich heute zum Beispiel, habe ich einen Nachmittagstermin abgesagt, weil ich zu viele Termine für heute mir privat auch gelegt habe. Und dann habe ich gefragt, ob es okay ist und dann auch gesagt, dass ich mich über-terminiert habe. Weißt, für eine Zeit ist das Wichtigste gut und wenn du die Zeit mit jemand anderem auch nicht respektiert, dann wird auch deine Zeit nicht respektiert. Und dann lieber mal zugeben, ich habe mich überterminiert, darf ich mich rausnehmen? Natürlich muss man abwägen, welcher Termin es ist. Und wenn die andere Person jetzt ganz dringend was von dir braucht, dann hätte ich das natürlich nicht abgesagt. 

Sonntag als ihr freier Tag 

Ich versuche sonntags niemanden zu treffen. Also Sonntag ist, das habe ich eigentlich ganz gut geschafft. Es gibt natürlich Ausnahmen wie Geburtstag und Muttertag etc. Aber Sonntag ist, wie dieses Wort schon sagt, der heilige Sonntag für mich. Und da darf ich einfach sein und machen, worauf ich Lust habe. Und auch gerne daheim. Das ist mir, das habe ich, glaube ich, das ist die einzige Sache, die ich geschafft habe seit einem Jahr.

Sabina Ahmed [00:27:31]:

Sonntag ist mein Sonntag. Und auch wenn die Sonne scheint, erlaube ich es mir, zu Hause zu sein oder rauszugehen. Also ich habe da gar keine Regeln.

Mechthild [00:27:41]:

Okay, gut. Und dann machst du echt nur Sachen, die dir guttun, oder mit deinem Partner zusammen, deinem Mann.

Sabina Ahmed [00:27:46]:

Richtig. Auch wenn es Social-Media-Content erstellen ist. Aber meinen Sonntag untersetze ich mich nicht unter Druck, weil Social-Media-Content erstellen ist ja meine Leidenschaft.

Sabina Ahmed [00:28:00]:

Es zwingt mich ja keiner. Daher entscheide ich einfach, wonach es nach mir ist. Wenn es mir nach Social Media kommt, dann mache ich das, wenn mir danach ist. Also ich erlaube es mir von vorne. Dein Sonntag ist dein Tag. Und dann machst du all das, worauf du Lust hast. Das habe ich schon mal geschafft. Und in der Woche musste ich noch üben.

Sabina Ahmed [00:28:18]:

Okay, gut.

Mechthild [00:28:19]:

Ja, aber das hast du ja eben gesagt, das ist auch bei jemandem, der das vielleicht schon gelernt hat in einem Kurs, also auch in einem Weiterbildungskurs, das ja trotzdem immer wieder auch ein Thema ist, bei sich selber zu gucken.

Sabina Ahmed [00:28:32]:

Ja, genau.

Mechthild [00:28:35]:

Hast du sonst noch irgendein Thema, was ich jetzt noch nicht gefragt habe, was du gerne noch teilen möchtest?

Das inklusive Achtsamkeit Yoga Retreat 

Sabina Ahmed [00:28:41]:

Ich finde das so toll, wenn ich das erwähnen darf, dass du ein Retreat machen möchtest im September und dass da viele Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit haben, da teilzunehmen und dass ihr das auch abfragt. Und das wünsche ich mir für die Gesellschaft. Das ist ja der Anfang und ich bin mir ganz sicher, dass du das sehr erfolgreich sein wirst. Und ich wünsche mir, dass es inklusive Retreats zur Normalität werden. Und für mich bist du da die Vorreiterin, die das angeht, weil ich habe mir das schon immer gewünscht. Aber ich hatte ehrlich gesagt auch die Energie, nicht oft, das zu nachschlagen. Und was ist möglich, was ist nicht möglich? Ich kann nicht alle Workshops besuchen, weil da ein Workshop auf dem Berg ist oder was auch immer.

Urlaubsplanung als behinderte Person ist oft schwierig

Sabina Ahmed [00:29:41]:

Und das würde ich mir einfach wünschen, weil so eine Urlaubsplanung als eine behinderte Person ist sehr anstrengend und ich finde das für mich, mit anderen Sachen in meinem Hinterkopf enorm anstrengend und das muss sein, das muss überhaupt nicht sein

Mechthild [00:29:59]:

Ja, danke, dass du das auch noch mal sagst. Ich habe das genauso, ich hatte auch immer das Bedürfnis irgendwie bei Retreats mitzumachen. Ich habe auch bei ein, zwei Schweige-Retreats teilgenommen und das war aber auch immer, dann musste ich natürlich vorher mal anrufen, ist es für mich möglich und vielleicht nochmal Sachen klären und dass es einfach jetzt bei uns mitgedacht wird, weil die Eleonora, mit der ich das zusammen organisiere, auch selber lange in dem Bereich arbeitet, in der Organisation von Reisen für behinderte Menschen. Sie da so ihre Expertise hat und ich meine Seite mit einbringen kann.

Und ja, das mit den Ängsten vor dem Urlaub habe ich auf jeden Fall auch, deswegen es mir auch immer schwerfällt, Urlaub zu machen und ich mich da immer dann zu überwinden muss, irgendwas machen oder Leute finden muss, mit denen ich fahren kann und deswegen so eine Reise zu haben, wo das schon alles organisiert ist und man das schon geplant hat, ist auf jeden Fall etwas, was ich auch wichtig und gut finde. Deswegen mache ich es ja jetzt auch. Ich verlinke das da auch nochmal in die Show Notes, weil die Anmeldung ist auch gerade noch möglich. Und ich hoffe, dass sich dann vielleicht noch ein paar mehr angesprochen fühlen, die sich das mal angucken wollen. Ob das, was für euch ist, dass in Italien im September vom ungefähr 7. bis 15. September

Mechthild [00:31:26]:

Ich bin ein bisschen rot geworden, als du das gesagt hast.

Informationen zur Barrierefreiheit sollen viel öfter angeben werden

Sabina Ahmed [00:31:31]:

Nein, ich finde auch, wenn gewisse Dinge nicht umsetzbar sind, allein die Möglichkeit, das zu sagen, bedeutet ja schon was. Oder auch die Information zu geben, wir haben einen Strandrolli, wir haben so und so viele barrierefreie Zimmer. Wenn diese Informationen schon in Reiseportalen vorgegeben worden wären oder auch die Richtlinien zur Barrierefreiheit etwas lockerer gemacht werden. Ich habe das Gefühl, dass viele Hotels auch Angst haben, zu kommentieren oder zu hinterlegen, dass sie barrierefrei sind, weil sie die den Normen nicht erfüllen. Nicht jede Behinderung ist ja gleich. Nur weil ich eine Rollstuhl-Fahrerin bin und du auch eine Rollstuhl-Fahrerin bist, wie wir heute gemerkt haben, ist es unterschiedlich. Du kannst aufstehen, ich kann es gar nicht. Ich kann nicht ein paar Schritte laufen, ich kann mich teilweise nicht mal rüber heben. Und somit sollte jeder, jede einzelne Person selbst entscheiden können, ist das jetzt barrierefrei oder nicht.

Immer individuell schauen, welche Möglichkeiten es gibt

Mechthild [00:32:32]:

Ja, auf jeden Fall. Das finde ich auch. Und ich hatte auch schon viele Situationen, wo ich vielleicht Sachen hätte machen können, wenn Leute mich einfach gefragt hätten, ob das für mich möglich ist. Aber wo dann direkt davon ausgegangen ist, ah, die sitzt im Rollstuhl, die kann das vielleicht gar nicht. Anstatt dass man immer individuell guckt und auch mit der Person nochmal spricht, was sie für Möglichkeiten auch hat.

Aufklärungsarbeit ist wichtig für nächsten Generationen 

Sabina Ahmed [00:32:55]:

Absolut, deswegen ist ja deine und meine Aufklärungsarbeit und von den ganzen anderen tollen Menschen, die das machen, so wichtig, auch wenn es manchmal nervt und Kraft kostet. Es ist super wichtig für die Generation, die nach uns kommen werden.

Mechthild [00:33:12]:

Ja, das stimmt. Das finde ich auch. Und deswegen mache ich ja auch mit dem Podcast, weil ich es immer spannend finde, andere Geschichten zu hören und andere Wege wie jetzt dein. Auch ja diesen Austausch untereinander mit dir jetzt und auch in der Community mit anderen behinderten Menschen mir auch immer so viel Kraft gibt. Ich merke, dass es auch für andere so ist. Und ich deswegen auch gerne mal diese Geschichten teile. Deswegen freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, den Podcast zu hören und jetzt wie du hier zu sein und deine Geschichte auch zu teilen.

Sabina Ahmed [00:33:41]:

Danke dir!

Sie arbeitet an ihrer eigenen Selbstfürsorge

Mechthild [00:33:43]:

Ja, danke dir! Genau, da sind wir ja schon am Ende. Die letzte Folge mit der Selbstfürsorge hatte ich ja eigentlich dich schon gefragt vorher. Da frage ich eigentlich immer so nach zwei, drei Sachen, die eine Person für ihre eigene Selbstversorgung macht. Du hast ja schon sehr tolle Sachen auch geteilt, außer du hast noch irgendwas Konkretes?

Sabina Ahmed [00:34:03]:

Nein, aber ich arbeite daran.

Abschluss der Folge

Mechthild [00:34:08]:

Ja, genau. Und ja, dann verlinke ich natürlich all deinen Instagram-Content und TikTok. Bist ja auch, das sind immer der TikTok und Instagram.

Sabina Ahmed [00:34:20]:

Danke.

Mechthild [00:34:21]:

Genau. Und dann hoffe ich, dass wir uns im September dann in Italien sehen. Ich hoffe es auch. Und ja, dann bis zum nächsten Mal. Tschüss. Bis dann.

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