Höre hier direkt in die 4. Folge von inklusive Achtsamkeit – der Podcast und erfahre warum Achtsamkeit für Spoonies so wichtig ist!
In Folge 4 geht es um das Thema Achtsamkeit für Spoonies und behinderte Menschen. Ich erkläre euch natürlich direkt, was Spoonie bedeutet und warum es auch einen Unterschied geben kann, zwischen behinderten Menschen und Spoonies.
Diese Folge ist natürlich nicht nur für behinderte Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Meiner Meinung nach können alle Menschen von den Tipps und Anregungen in dieser Folge profitieren. Also höre gerne einmal rein und schreib mir!
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Ich freue mich auf den Austausch.
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Übersicht der Themen in dieser Folge
- Einleitung
- Der Unterschied zwischen Spoonies, behinderten Menschen und Menschen mit chronischer Erkrankung
- Die Spoonie-theory erklärt
- Und was sind jetzt die Löffel?
- Was passiert, wenn mensch dann mehr Löffel ausgegeben hat, als zur Verfügung stehen hat?
- Innerhalb der Community: Löffel nicht miteinander vergleichen
- Warum ist Achtsamkeit wichtig, für behinderte Menschen und Spoonies?
- Grenzen erkennen
- Mit achtsamen Aktivitäten den Löffel-Vorrat füllen
- Selbstfürsorge
- Kritik an Yoga, Meditation von behinderten Personen – dies ist kein Wundermittel
- Abschluss
Was ist der Unterschied zwischen Spoonies, behinderten Menschen und Menschen mit chronischer Erkrankun
Spoonies ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit chronischen Erkrankungen. Ich als behinderte Person bezeichne mich auch manchmal als Spoonie, da meine Schmerzen auch teilweise chronisch sind. Aber soweit ich es verstehe, ist nicht jede behinderte Person automatisch eine Person, die sich selbst als Spoonie bezeichnen würde. Und wahrscheinlich würde sich auch nicht jede Person, die sich als Spoonie bezeichnen würde, als behindert beschreiben. Hier ist auch wieder die Selbstbezeichnung wichtig. Darüber habe ich auch vor kurzem einen Instagram-Post gemacht, ob mensch jetzt besser behinderte Person oder Person mit Behinderung sagen sollte und warum Beschönigungen, wie Mensch mit besonderen Bedürfnissen.
Was ist die Spoonie-theory?
Keine wissenschaftliche erforschte Theorie sondern kommt mehr aus der Pop-Kultur es fing mit einem Blog Artikel der amerikanischen Autorin Christine Miserandino an. Den Blogpost gibt es so nicht mehr, aber es gibt sehr viele andere Artikel zu dem Thema.
Die Löffeltheorie (engl. Spoon-Theory) wurde von der amerikanischen Autorin Christine Miserandino entwickelt. Sie ist selbst chronisch krank und hat einen Weg gesucht, wie sie ihren Freunden erklären konnte, warum für sie selbst einfache Aufgaben schon mehr Energie brauchen, als für ihre nicht-behinderten Freunde. Dafür hat sie eine Anzahl Löffel genommen und erzählt, dass schon das am Morgen fertig machen für den Tag einige Löffel verbraucht. Was für ihre Freunde vielleicht nur ein Löffel oder sogar kein Löffel verbraucht.
In diesem Artikel beschreibt sie, wie sie einem Freund erklärt, wie ihr Leben mit chronischer Erkrankung ist und dafür nutzt sie das Bild von Löffeln, um ihre Energie zu beschreiben
Mir hilft es auch manchmal von Energie zu sprechen und es mir dann eher wie ein Akku vorzustellen es ist natürlich gut, verschiedene Bilder gibt dies beschreiben, da wir uns dann aussuchen können, was uns besser hilft und es hilft auch wieder, um mit anderen darüber zu sprechen. Wenn meine Freunde sagen ich habe dafür gerade keine Löffel oder jetzt habe ich mehr Löffel verbraucht, als ich eigentlich habe, dann weiß ich direkt, worum es geht und das wir vielleicht wenn wir unterwegs sind mal eine Pause machen sollten oder am nächsten Tag nachfragen kann, wie es der Person geht und ich sie vielleicht unterstützen kann (wenn ich selbst natürlich genug Löffel noch habe).
Was sind jetzt die Löffel?
Jeder Löffel steht also für die Anzahl Energie, die eine Person mit einer chronischen Erkrankung an einem Tag zur Verfügung hat. Es hilft für die Kommunikation mit anderen Personen, da mensch direkt ein gutes Bild vor Augen hat. Energie ist vielleicht nicht so gut greifbar.
Was passiert, wenn mensch dann mehr Löffel ausgegeben hat, als zur Verfügung stehen hat?
Manchmal kann es natürlich trotzdem passieren, dass wir zu viele unserer Löffel ausgegeben haben. Den wir Leben eben auch in der Leistungsgesellschaft, wo wir gerne mithalten wollen und vielleicht auch zeigen wollen, was wir alles erreichen können. Oder es stehen an einem Tag oder in einer Woche doch zu viele schöne Sachen an, wo wir schlecht Nein sagen können. Wenn dies Mal so ist, brauchen behinderte Menschen oder chronische Kranke Menschen oft länger um sich zu regenerieren.
Auch kann es sein, dass wir schon nach alltäglichen Aktivitäten, wie unser Morgenroutine wieder eine Regenerationsphase brauchen. Dies ist auch der Grund, warum ich in meiner Familie für das After-Breakfast Nap (Nach-dem-Frühstück-Schläfchen) bekannt bin. Manchmal brauche ich schon so viel Energie für meine Morgenroutine, dass ich mich dann erst einmal wieder ausruhen muss, bevor ich mit meinem Arbeitstag starten kann.
Innerhalb der Community: Löffel nicht miteinander vergleichen
Selbst in der Community von behinderten und chronisch-kranken Personen sollten wir uns bewusst sein, dass unsere Löffel unterschiedlich groß sein können oder wir unterschiedlich viele haben können
Es ist schwierig dies untereinander zu vergleichen. Und auch wenn nicht-behinderte Menschen vielleicht mehr schaffen, könnt ihr natürlich auch das Bild der Löffel für eure Beschreibung der Energie, die ihr am Tag habt nutzen. Das hat ja Christine Miserandino bereits in ihrem Artikel so gemacht.
Warum ist Achtsamkeit wichtig für Spoonies und behinderte Menschen?
Bewusst wahrnehmen, wie viele Löffel ich für den Tag habe, wann ich vielleicht zu viele verbrauche, wann ich eine Pause brauche. Ich habe vor einiger Zeit einen Post auf Instagram dazu gemacht, da kam noch der gute Kommentar, dass die Visualisierung dabei hilft, zu sehen, wann vielleicht auch Löffel vom nächsten Tag schon genutzt werden und auch welche Aktivitäten neue Kraft geben und welche Aktivitäten vielleicht auch zu viel Kraft wegnehmen.
Natürlich ist es sonst aus allen Gründen wichtig, wie für nicht-behinderte Menschen. Den wir haben auch alle einen stressigen Alltag und es kommen vielleicht auch noch andere Stressoren hinzu, die für nicht-behinderte Menschen vielleicht weniger oder nicht da sind. Dies hatte ich auch bereits in meiner ersten Folge – was ist inklusive Achtsamkeit? angesprochen.
Grenzen erkennen
Manche Menschen Immer können dies besser als andere, aber mir fällt das oft sehr schwer. Es gibt doch immer wieder Momente in denen ich mir hier wieder mit Achtsamkeit Bewusst werden kann, dass ich über meine eigenen Grenzen gehe, also zu viel Löffel verbrauche die ich gerade nicht habe.
Und natürlich auch immer wieder von Tag zu Tag schauen, ob meine Grenzen heute anders sind, als gestern.
Mit achtsamen Aktivitäten den Löffel-Vorrat füllen
Aktivitäten mit Achtsamkeit auszuführen, kann dabei helfen den eigenen Löffel-Vorrat wieder aufzufüllen. Du kannst dir bewusst Zeit für dich nehmen und auch immer schauen, wann du Pausen brauchst.
Es kann helfen, ganz bewusst Pausen in den Tag einzuplane, z.B. nach dem Mittagessen eine Meditation machen oder einen Mittagsschlaf. Dies hilft mir sehr gut, um dann wieder Löffel für die zweite Hälfte des Tages zu haben und auch nicht zu angespannt zu werden. Gerade weil ich mir oft selbst so einen Leistungsdruck mache, hilft es mir ganz bewusst eine Pause zu machen. Dies ist natürlich nicht für jede Person so möglich, je nachdem wie dein Leben strukturiert ist. Aber vielleicht gibt es andere Möglichkeiten für achtsame Aktivitäten während deines Tages z.B. eine Tee oder Kaffeepause achtsam zu machen.
Selbstfürsorge
Da ist auch das Thema Selbstfürsorge wichtig. Selbstfürsorge wird oft als etwas negatives gesehen, weil es sehr ausgeschlachtet wurde, dass man extra Produkte dafür kaufen muss oder extra irgendwo hin muss, um dies zu machen. Aber eigentlich ist Selbstfürsorge etwas, was wir schon ohne großen Aufwand machen können, wenn wir uns Zeit für uns nehmen und etwas tun, was uns gut tut. Das kann wie gesagt, auch einfach zu Hause kochen sein, deine Lieblingsmusik anhören oder was dir gut tut. Einfach etwas, um deine eigenen persönlichen Akkus wieder aufzuladen.
Auch wenn es natürlich wichtig ist, auch hier zu sehen, dass es schon ein Privileg sein kann, sich überhaupt Zeit für sich zu nehmen, sollten wir schauen, wie wir Pausen und Zeit für Selbstfürsorge in unseren Alltag integrieren können.
Kritik an Yoga, Meditation von behinderten Personen – dies ist kein Wundermittel
Oft sehe ich auch Instagram-Posts, in denen chronische Kranke oder behinderte Personen, schreiben, dass sie nicht schon wieder hören wollen, ob sie nicht schon einmal Yoga gegen ihre chronische Schmerzen probiert haben. Und es ist hier noch einmal wichtig zu sagen, dass ich auf keinen Fall so eine Person bin, die immer sagt, hast du schon einmal Yoga oder Meditation ausprobiert. Ich mag selbst keine unerwünschten Ratschläge und würde diese auch nie an andere Personen geben. Ich weiss, dass es vielleicht einfach nicht für jede Person das richtige ist! Und es ist natürlich auch wichtig zu sagen, dass auch immer mit Ärzten und Psychologen abgesprochen werden sollte, was für dich möglich ist. Krankheiten und Diskrimierungserfahrungen können nicht einfach wegmeditiert werden.
Meditation und Achtsamkeit kann eine Ergänzung sein, aber nicht als einziges Tool genutzt werden.
Trotzdem hat Meditation und Yoga viele positive Effekte und du kannst es natürlich gerne einmal ausprobieren und auch gerne mit verschiedenen Anleitungen, verschiedenen Lehrer*innen. Und wenn du dann merkst, dass es nichts für dich ist und du zum Beispiel auch beim Sport, beim Tanzen oder in der Natur sein oder beim Lesen für dich neue Energie bekommst, dann ist das super.
Alles was ich in diesem Podcast teile, ist als Anregung und Ideen zu verstehen. Schau immer, was für dich passt und wenn etwas für dich nicht passt, dann ist dies auch gut und vollkommen in Ordnung! Da wieder das Thema Grenzen, was ich bereits angesprochen habe.
Wenn dir noch etwas zu dem Thema wichtig ist, dann schreib mir gerne! Ich erweitere diese Liste immer gerne und freue mich auch mich mit mehr Menschen über ihre eigenen Erfahrungen mit Achtsamkeit als behinderte Person oder Spoonie zu unterhalten.
Schreib mir gerne, wie dir die Folge gefallen hat und abonniere gerne meinen Achtsamkeitsbrief, um keine Neuigkeiten über inklusive Achtsamkeit zu verpassen.