Folge 48 – Sichere Räume und Verbindungen schaffen

In Folge 48 habe ich mit momo von connecting_passions über sichere Räume und Verbindungen schaffen gesprochen. Höre hier direkt in die neue Folge rein.

Bunte Kachel mit dem Text inklusive Achtsamkeit Der Podcast für Achtsamkeit und Inklusion. Darunter die Grafik von einem Play-Button und einer Ton-Welle in einer Sprechblase. Darunter steht Folge 48 Sichere Räume und Verbindungen schaffen Interview mit momo von Connecting Passions Daneben am linken Seite ein Foto von momo. Am unteren Rand steht inklusiveAchtsamkeit.de

Diesmal habe ich mit Momo (momo/all pronouns) über die Verbindungen, inklusive Veranstaltungen und sichere und mutige Räume gesprochen. Momo und ich haben uns 2023 bei einem Festival in Berlin kennengelernt, bei dem wir beide einen Workshop gegeben haben. Seitdem sind wir über Social Media in Kontakt geblieben und ich bin immer fasziniert von den Veranstaltungen, die momo gemeinsam mit anderen im Rahmen von connecting passions organisiert. 

In dieser Folge sprechen wir über folgende Themen

  • Über momos Weg zu connecting passions 
  • Reflexion in Yoga- und anderen spirituellen Räumen
  • Organisation von Retreat und anderen Veranstaltungen
  • Sichere und mutige Räume schaffen
  • Menschen aus unterschiedlichen Bubbles zusammenbringen
  • Umgang mit Kritik und Rückmeldungen
  • Achtsamer Umgang in den Gruppen
  • Wie schafft es momo während eines Retreats gut für sich zu sorgen?
  • Das inklusive Achtsamkeit Retreat
  • Selbstfürsorge von momo

Du kannst dir die neue Folge direkt hier auf meiner Webseite anhören. 

Oder natürlich überall, wo es sonst Podcasts gibt. Schau dort einfach nach inklusive Achtsamkeit – der Podcast. Dort freue ich mich auch immer über Bewertungen. 

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Hier findest du ein Transkript der Podcastfolge 48

Einleitung in die Folge

Mechthild [00:00:00]:

Hallo, herzlich willkommen zu Folge 48 von Inklusive Achtsamkeit – der Podcast. Diesmal wieder ein Interview, mit momo von Connecting Passions. Ich habe mich total gefreut, dass momo Zeit hatte für das Gespräch mit mir, weil wir auch viele ähnliche Themen haben, weil wir beide Veranstaltungen ja organisieren. momo eigentlich ja noch viel mehr als ich. Ich mache ja mehr die Kurse, aber Momo macht ganz viele Retreats und auch verschiedene Veranstaltungen für Menschen, die sie zusammenbringt.

Jetzt habe ich mich total gefreut, dass momo Zeit hatte für dieses Gespräch und wir über so viele Themen auch rundum organisieren von Veranstaltungen, die für mehr Menschen zugänglich sind. Und ich finde das immer ein ganz wichtiges Thema, deswegen freue ich mich, dass diese Folge jetzt heute rauskommt. Ich hoffe, du kannst auch für dich einiges mitnehmen.

Vielleicht selber, wenn du Veranstaltungen organisierst oder Retreats oder natürlich auch, wenn du als Teilnehmerin oder Teilnehmer oder teilnehmende Person an einer Veranstaltung oder einem Retreat teilnimmst, dass du da für dich auch noch was mitnehmen kannst und hoffe, dass dir die Folge gefällt.

Rückmeldungen zu der Folge

Mechthild [00:00:57]:

Ich freue mich natürlich immer über Rückmeldung und Momo kannst du auch gerne folgen. Die Kanäle sind alle verlinkt, wo du Momo finden kannst. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Hören der Folge. 

Vorstellung von momo

Hallo liebe momo, schön, dass du dir Zeit genommen hast im Podcast zu sein. Ich freue mich, dass du da bist und wenn du möchtest, kannst du ein bisschen was zu dir erzählen, was du gerne teilen möchtest.

momo [00:01:47]:

Hallo, ja ich freue mich auch hier zu sein. Ich habe gerade schon gesagt, ich bin ein bisschen aufgeregt, aber ja, ist immer so. Und auch so die Frage, wer bin ich? Ja, finde ich manchmal schwierig zu beantworten, aber ich habe mir vorhin so ein bisschen überlegt, was mag ich auch teilen.

Verschiedene Lebensrealitäten kennengelernt

Ich finde immer für mich interessant, ich komme aus einem 30-Häuser-Dorf in Bayern und bin dann aber mit 18 erst mal für sieben Jahre in verschiedenen Ländern, also bin ich hin und her gezogen und hier ein Jahr lang, hier ein Jahr lang. Dann bin ich irgendwann in Berlin gelandet. Und war es aber auch, dass diese Jahre im Ausland mich vorher geprägt haben und auch irgendwie so andere Lebensrealitäten kennenlernen und halt auch wirklich mit verschiedenen Menschen zu arbeiten und zu leben und auch zusammen zu sein. Ja, das hat mich sehr geprägt und dann war irgendwie auch nur noch so Berlin als Option offen, zu leben. Jetzt bin ich hier und mache viele verschiedene Projekte und bin total dankbar, dass ich auch das jetzt so machen kann und umsetzen kann.

momo [00:02:58]:

Also ich habe noch einen Nebenjob, damit ich so die Miete und so bezahlen kann. Aber ja, ich freue mich jetzt hier zu sein und ich schätze, wir werden auch ein bisschen darüber reden. Wir haben uns auch auf einer Veranstaltung kennengelernt, wo wir auch unterschiedliche Sachen angeboten haben. Und ja, ich bin gespannt, welche Fragen du mir stellen willst.

Was bedeutet Connecting Passions für dich?

Mechthild [00:03:19]:

Ja, sehr schön. Danke für die Vorstellungen. Das klingt so interessant mit, dass du so lange auch unterwegs warst. Über dein Projekt würde ich gerne direkt auch die erste Frage stellen, weil das heißt ja Connecting Passions, dass du da nochmal ein bisschen erzählst, was du damit machst und was es für dich bedeutet.

momo [00:03:44]:

Also für mich, ich glaube alle Projekte, also auch alle Unterprojekte, die ich mache, fließen da irgendwie zusammen. Ich finde, das passt sehr gut mit dem Connecting Passions. Ich konnte mich nie für einen entscheiden. Es war so, dass ich nie sagen konnte, ich will nur Tanzveranstaltungen machen oder nur Datingveranstaltungen. Denn ich mache ja viele unterschiedliche Sachen, auch so Retreats, auf Festivals bin ich Awareness-Team. Ich mache auch Dating-Events, mache Workshops. Zum Beispiel der nächste ist so, du bist queer genug. Dann die Lemonade-Queers-Veranstaltungen für Menschen, die gerne mehr nüchtern sind oder immer nüchtern sind.

momo macht gerne unterschiedliche Sachen

momo [00:04:23]:

Genau, also ich mache unterschiedliche Sachen. Und es fing vor allem irgendwie damit an, also in der Corona-Zeit, als es gab ja keine Veranstaltung mehr. Und ich war so, mir fehlt irgendwie die Verbindung. Einfach so mit Menschen irgendwie in Austausch gehen. Dann fing das so langsam an, auch mit so, dann haben wir so online Sachen gemacht, wo wir auch dann gegenseitig uns Workshops gegeben haben, was wir halt gut konnten. Und das war irgendwie dann so, lass doch ein Kollektiv gründen und lass das häufiger machen. So fing das an und ein Mensch aus der Anfangsgruppe ist auch immer noch dabei, der heißt Tami. So fing das an und es fing auch damit an, weil ich, also ich hatte, mein letzter Ort, bevor ich nach Berlin gezogen bin, war Sri Lanka.

Koloniales und spirituelles Aufwachen 

momo [00:05:10]:

Da hatte ich, ich sage also auf Englisch, aber wie ist das auf Deutsch, mein koloniales und mein spirituelles Aufwachen. Also ich sage immer spiritual and colonial awakening, weil ich mich da total viel damit beschäftigt habe, auch mit Kolonialisierung und mit meinem Weissein und mit meinen Privilegien und auch in dem Zusammenhang, was die spirituelle Community oder was auch immer, ich weiß nicht, ob ich es Community nennen möchte, aber halt Praktiken auch wieder nehmen oder unreflektiert auch einfach weiterbringen.

Und in Berlin zum Beispiel, die spirituelle Gemeinschaft, konnte ich nach einer Zeit nicht mehr ertragen, weil das für mich einfach viel zu oberflächlich auch war. So dieses ja, wir sind alle eins. Ich war so, ja, theoretisch, aber praktisch halt überhaupt nicht. Da muss echt noch viel passieren, dass wir alle zusammen sein können und auch ähnliche Sachen umsetzen können. Da war ich irgendwann so, ich wurde richtig allergisch auf diese Bubble und war so, okay, ich muss meine eigene gründen, weil mir fehlt es halt. Auch was du machst, inklusive Achtsamkeit, ist einfach für mich so Ja, dass man halt so ein bisschen weiterdenkt. Und nicht nur so immer wieder das Gleiche wiederholt.

Es fehlte momo oft die Reflexion 

momo [00:06:29]:

Plötzlich gab’s jeden Tag in Berlin Kakao-Zeremonien. Ich dachte mir, ist nicht grundsätzlich falsch, aber Geld damit verdienen und auch ja, finde ich einfach schwierig. Aber ja, ich bin jetzt ein bisschen ausgerufen, aber so fing das an. Also das war so der Anfang. Ich war so, okay, mir fehlt so die Reflexion. Und also auch über tiefere Themen reden zu können. Und halt, wie bringt man verschiedene Menschen auch zusammen? Warum sehen in manchen Retreats alle gleich aus? Pass ich rein? Und dadurch ist das so ein bisschen entstanden. Und die letzten Jahre waren auch auf jeden Fall sehr lehrreich, da nochmal viel tiefer zu gehen und auch echt viel dazuzulernen.

Räume öffnen, in denen wir zusammen kommen können

momo [00:07:13]:

So, mit jeder Veranstaltung lerne ich auf jeden Fall noch mehr, wie man Räume auch kreieren kann und was wichtig ist und was ankommt und was auch nicht gut ankommt.

Mechthild [00:07:23]:

Ja, es ist so wichtig, dass es so verschiedene Orte gibt, wo wir zusammenkommen können. Ja, wo wir auch so sein können, wo wir sind und nicht immer das Gefühl haben, nicht reinzupassen, weil das kenne ich auch von meinen Erfahrungen.

Codes in Gruppen, die wir nicht so einfach verstehen

momo [00:07:37]:

Ja, oft gibt es irgendwie so Codes oder so, dass irgendwie alle atmen dann gleich und machen die gleichen Geräusche und ich denke mir so, ja, wenn mir das jemand erklärt, was das auch mit meinem Nervensystem macht, dann finde ich das interessant. Aber wenn es einfach immer alle machen, ohne das auch zu erklären. Also ich war irgendwann so, ach, es sind ja nicht alle aggressiv. Es sind diese Dinge, dass alle so gleich aussehen und so gleichen Sachen anhaben und das Gleiche reden und ich war so, hä? Gibt es noch irgendwie andere Menschen in dieser Bubble? Und ich hab die gefunden. Also es gibt viele. Es gibt viele, die auch Sachen reflektieren und was verändern wollen. Und trotzdem eben gerne atmen oder sich gerne bewegen, gerne nüchtern tanzen.

Organisation von Retreats und andere Veranstaltungen

Mechthild [00:08:22]:

Und dann machst du so ganz viele Retreats und Veranstaltungen in Berlin und Umgebung. 

momo [00:08:29]:

Genau, es sind unterschiedliche Sachen. Also momentan haben wir zwei Retreats pro Jahr. Ich hoffe, irgendwann machen wir ein Festival. Aber ich habe auch entschieden, also das schwirrt auch schon so lange in mir herum, dass ich das machen möchte. Aber es ist halt, also wir sind auch noch nicht so groß, dass es jetzt auch umsetzbar wäre, dass wir so und so viele Tickets verkaufen würden, wahrscheinlich. Und ich war so, okay, es darf jetzt einfach noch ruhen, bis ich das fühle und noch jemanden finde, der es mit mir halt so haupt-organisiert. 

Weil ich habe auch gemerkt, so ich nehme sehr gern sehr viel auf meinen Teller oder wie auch immer man das sagt. Aber irgendwann ist es auch so, ich würde auch gern wieder mehr Freizeit haben. Und das ist jetzt auch viel dran. Deswegen diese zwei Retreats. Dann haben wir im Frühjahr und Herbst auch so eine, ja ich hab ein Problem mit dem Wort spirituell, aber auch mit Singen und Tanzen und Atmen und Intentionen setzen und einfach zusammenkommen. Das machen wir auch in Berlin.

Mit Lemonade-Queers mache ich siebenmal dieses Jahr auch so Veranstaltungen im Schwuz. Das ist ein queerer Club in Berlin. Und ja, eben andere Workshops. Ich mache immer wieder queere Dating-Events. Dort Menschen zusammenzubringen, in der Hoffnung, vielleicht bleiben die für immer zusammen oder tauschen sich einfach aus.

Verbindungen schaffen zwischen Menschen 

Also ich mache auch auf den Lemonade-Queers Veranstaltungen zum Beispiel auch die Connection Fairy (Verbindungs-Fee). Also ich mache so Kennenlernspiele quasi. Das ist auch, was ich auf der Veranstaltung gemacht habe, wo wir uns kennengelernt haben. Einfach, dass Menschen in Verbindung kommen und sich austauschen. Es muss nicht immer nur reden sein, aber dass man einfach auf einer Veranstaltung, falls man auch alleine hingeht und vielleicht auch nicht so einfach mit Menschen in Kontakt kommt.

momo [00:10:21]:

Also ich habe oft damit Schwierigkeiten gehabt, so was soll ich denn jetzt reden? Ich nehme keine Drogen. Es ist irgendwie so, worüber soll man reden? Also dadurch kam auch diese Idee so mit dem Anleiten und so Räume dafür einfach schaffen und genau.

Sichere Räume oder mutige Räume

Mechthild [00:10:39]:

Ja zu diesen Räumen schaffen wollte ich dann auch noch ein bisschen fragen wie du, das für dich machst, was du da vielleicht auch für dich gelernt hast, weil es gibt ja dieses Wort der sicheren Räume und auch der sichereren Räume und dieser Brave Space, so mutige Räume, was du da für dich so entdeckt hast in den letzten Jahren, deine Arbeit.

momo [00:11:03]:

Ja, was habe ich da entdeckt? Also ich glaube nicht, dass es sichere Räume gibt, beziehungsweise sehr schwierig. Ich lese tatsächlich immer ein Gedicht von einem Brave Space bei meinen Opening Ceremonies, also bei Retreats und so, also wenn die länger gehen, die Veranstaltung. Oder auch bei Workshops manchmal, einfach so dieses, also die Erinnerung daran, dass wir alle halt ja unsere Geschichte haben und dass wir unser Bestes versuchen und dass wir das halt nur zusammen schaffen, indem wir alle hier zusammen sind und eben unser Bestes versuchen. Ich lese das gerne vor, einfach ja auch, also so ein Gedicht von Beth Strano, einfach so eine Basis quasi auch zu schaffen.

Gedicht Brave Space von Beth Strano

Hier kannst du das Gedicht von Beth Strano nachlesen. Danke an momo für das Foto!

Bild von einem Bilderrahmen, in dem das Gedicht von Beth Strano Brave Space handschriftlich aufgeschrieben ist. Dahinter iene kleine Regenbogenflagge. Der Bilderrahmen steht auf einem Fensterbrett. Dahinter ist etwas grün zu sehen

There is no such thing as a “safe space” —
We exist in the real world.
We all carry scars and have caused wounds.
This space
seeks to turn down the volume of the world outside,
and amplify voices that have to fight to be heard elsewhere,
This space will not be perfect.
It will not always be what we wish it to be
But
It will be our space together,
and we will work on it side by side.

Beth Strano

Quelle für die englische Version des Gedichts

Deutsche Übersetzung des Gedichts von Thủy Tiên Nguyên

Es gibt nicht sowas wie einen Sicheren Raum
Wir existieren in einer realen Welt
Und wir alle tragen Wunden
Haben Wunden verursacht
Dieser Raum versucht
Die Lautstärke der Außenwelt leiser zu stellen
Und die Stimmen zu verstärken
Die kämpfen müssen um gehört zu werden
Dieser Raum wird nicht perfekt sein
Dieser Raum wird nicht immer das sein
Was wir uns wünschen wie es sein soll
Aber
Dieser Raum wird unser gemeinsamer mutiger Raum sein
Und
Wir werden daran arbeiten Seite an Seite

Beth Strano

Quelle für die deutsche Übersetzung

Drei Prinzipen, die momo immer teilt 

Und trotzdem natürlich auch, also ich rede eigentlich, also ich habe immer so drei Prinzipien, die ich auch, wo ich auch nach Konsent frage, dass alle denen zustimmen, halt ihr Bestes zu versuchen. Soll ich die drei kurz teilen?

Mechthild [00:12:02]:

Ja, wenn du das willst, gerne.

Nach Konsent fragen – Einvernehmlichkeit

momo [00:12:06]:

Also das erste ist immer Konsent, also dass halt alles einvernehmlich passiert. Nicht nur Berührung, aber auch Monologe oder anstarren. Also, dass halt alles einvernehmlich passiert. 

Offenheit – Safer Space zu kreieren 

Dann das Zweite ist so die Offenheit und auch so ein Safe Space oder ein Safer Space versuchen zu kreieren, also zu ko-kreieren, weil halt alle da sind und halt auch also Pronomen zu respektieren und halt nicht, ja, das, also wenn ich Leute sehe, dann so, ja, du bist bestimmt sie, er, wie auch immer. Und das dritte habe ich gerade vergessen. Vielleicht kommt es wieder.

Mechthild [00:12:46]:

Du kommst bestimmt noch. Was ist das mit dem Konsent?

Selbst-Verantwortung – alles ist freiwillig

momo [00:12:52]:

Ah, Self-Responsibility (Selbst-Verantwortung). Ich mache auch immer so, also das ist einfach alles eine Einladung, dass alles mitgemacht werden kann oder auch nicht. Und dann habe ich immer so schöne Zettel, wo dann draufsteht, so mit als Erinnerung, dass es halt eine Einladung ist, dass man auch manchmal einfach rausgehen kann.

momo [00:13:09]:

Ich bin vor allem früher bin ich sehr oft überfordert gewesen, auch von so social .., ich habe manchmal mein, also ich mache viele Sachen auf Englisch, deswegen fallen mir manchmal die Wörter auf Deutsch nicht mehr ein. Aber so soziale Umfelder, das ist das deutsche Wort. 

Du kannst dich auch einfach mal zurückziehen 

Also auch Veranstaltungen zum Beispiel, wo halt viele Menschen sind, viele Geräusche. Und auch manchmal selbst die Connection-Spaces. Also ich war mal bei einem Speed-Dating-Event, also ich persönlich und dann als teilnehmende Person, und dann war einfach so alle fünf Minuten mit jemand anderem reden und ich war so, ich raste gleich aus. Auch vor allem, weil halt immer das gleiche Thema war, ja, was machst du? Und ich war so, ich will nicht mehr darüber reden. Also es ist mir gerade auch einfach zu viel so und halt immer wieder diese Erinnerung so, also bei meinen und eigentlich auch bei allen Spaces darf man halt auch mal rausgehen und einfach zuschauen oder ja, einfach eine Pause machen und dass man nicht funktionieren muss. 

Du weißt selbst am besten, was dir guttut 

Mechthild [00:14:08]:

Ja, und dass man ja eigentlich nur selber weiß, was einem guttut und das, was wir als Anleiterin machen, ja nur Einladungen sind, aber ich weiß ja nicht wie dein Körper ist oder wie es dir heute geht. Das kannst du ja nur für dich immer sehen. Das versuche ich auch immer wieder zu wiederholen.

momo [00:14:26]:

Ja, ich glaube, das ist so die Basis und ich habe auch gemerkt, also es ist auch interessant, weil ich habe zum Beispiel mit Tami damals, als ich angefangen habe, das war nicht so, ich arbeite mit dir, weil du aus Syrien kommst. Also ich habe, die Leute in meinem Umfeld sind komplett unterschiedlich. Also ich bin in sehr vielen unterschiedlichen Bubbles. Und ich war nie so, ah ja, ich bin jetzt mit dir befreundet, weil du halt aus Syrien bist oder eine andere Lebensrealität hast als ich. Aber ich hab schon auch gemerkt, ich mache auch viel mit Robby. Robby kommt aus Chile. Und einfach dieses Zusammenbringen von ganz unterschiedlichen Menschen in Räumen, das macht auch was mit Leuten.

Viele unterschiedliche Menschen zusammenbringen

 Also bei der letzten Veranstaltung im März von Equinox Extravaganza, also ich war irgendwann echt …. . Ich hab mich umgeguckt und ich war so, wow, ich hab selten so eine Veranstaltung gesehen, wo ich wirklich auch das Gefühl hatte, dass so viele unterschiedliche Menschen da waren. Und ich war echt so krass, was das auch mit Menschen macht, wenn man halt sieht, okay, die Veranstaltenden sind halt nicht nur diese eine Bubble, sondern sie sehen so und so aus. Ich meine, Aussehen ist auch nicht alles, aber es ist oft schon halt auch, glaube ich, so, ich fühle mich irgendwie wohler auch, wenn ich jetzt ins Spaces gehe und bin die einzige queere Person und muss jetzt Pronouns (Pronomen) so erklären.

momo [00:15:48]:

Kann man machen, aber macht auf Dauer nicht so viel Spaß. Und ich glaube, so geht es halt vielen anderen Menschen aus. Ich schätze, also dir geht es wahrscheinlich auch ähnlich in Freunden.

Mechthild [00:15:58]:

Ja, total, dass man nicht immer das erklären muss. Deswegen mache ich auch meine Community am Ende für behinderte Menschen, damit wir uns eben nicht immer erklären müssen, was ableistisch ist und was nicht.

Keine Veranstaltung nur für eine Bubble

momo [00:16:12]:

Ja und dann aber gleichzeitig auch, also das will ich noch sagen, ist es halt nicht, also ich will nie, oder sage ich mal, ich will nie nur Veranstaltungen für eine Bubble machen. Also natürlich, wenn ich jetzt zum Beispiel ein queeres Dating-Event mache, dann sind queere Menschen angesprochen, aber das ist halt so was Kleines von dem großen Ganzen, aber zum Beispiel auch bei den Retreats oder auch bei den Festivals, dass halt alle möglichen Menschen kommen dürfen, aber nur halt diese Basis von, ich respektiere, dass du ein anderes Gender hast, eine andere Sexualität oder halt von woanders kommst, eine andere Religion, anders aussiehst, dass halt alles da sein darf. Einfach auch, ja, diesen Austausch schaffen.

Es braucht beide Arten von Räumen

Also ich merke immer wieder, wie wichtig das ist, weil voll oft gibt’s halt irgendwie, dann gibt’s so queere Veranstaltungen, dann gibt’s, also, und ich, ja, ich finde einfach auch den Austausch so wichtig und für mich auch so lehrreich, dass ich auch in andere Spaces darf, wo ich halt auch lernen darf und mehr mich reflektieren darf und dazu lernen darf. Und das finde ich halt total wichtig und wertvoll.

Mechthild [00:17:19]:

Ja, so geht es mir auch und ich habe auch vor allem ja viele inklusive Räume, aber ich habe auch gemerkt, dass es auch so beides einfach braucht. Mal so Räume, wo wir uns austauschen können und dann wieder Räume, wo wir auch mit anderen in Verbindung kommen können.

Es ist in Ordnung, Fragen zu stellen

momo [00:17:34]:

Ja, ich glaube, das ist so. Ich glaube, man darf halt eines nicht verlieren, wo man auch zusammenkommt mit Leuten, die das vielleicht nicht verstehen auch. Und halt auch, ja, über Pronomen. Also auch bei dem letzten Festival, wo ich jetzt gearbeitet habe als Awareness Lead, ja, es war immer wieder Thema, so kannst du mir das nochmal erklären und ich war so, dankbar fürs Fragen, weil sonst, wenn sich die Leute auch nicht trauen sowas fragen zu dürfen, also wo kommen wir dann hin?

momo [00:18:01]:

Aber es ist natürlich halt auch, also es ist halt wieder Arbeit, ich war in einer arbeitenden Rolle, wenn ich jetzt, also ja, einfach immer wieder, wenn fremde Menschen auf mich zukommen bei anderen Veranstaltungen, wo ich nicht arbeite, dann ist es wieder was anderes. Aber so war es für mich. Da war ich total dankbar, dass sich Leute auch wohlgefühlt haben, mit mir darüber einen Austausch zu gehen.

Mehr wegkommen von Social Media 

Mechthild [00:18:20]:

Ja, dadurch entsteht ja dann auch Verständnis und dass Leute, die vielleicht unsicher darüber sind, das eben auch mal fragen können und nicht direkt irgendwie, weil auf Social Media ist dann oft so eine Negativität, wenn jemand was anderes sagt, das man nicht versteht und so in dem Raum hast du vielleicht die Möglichkeit, das eher dann mal zu fragen, wenn du unsicher bist über etwas.

momo [00:18:42]:

Ja, vor allem dieses Social Media kann man auch kritisch sehen, also wie auch viel einfach so runtergebrochen wird, weil sonst hört ja auch keiner mehr zu oder liest sich aus durch. Aber es ist schon echt, also es wird mir immer klarer, dass ich davon eigentlich wegwill. Aber irgendwie nutze ich es auch manchmal gerne, weil man sieht halt einfach auch am Handy dann unterschiedliche Realitäten, wird inspiriert, aber ja an und für sich, also das ist nicht die Zukunft. Also ich habe es zumindest schon manchmal vergessen, wenn ich zu sehr in dieser Handywelt war.

Auch mehr Zeit nehmen, um Geschichten zu teilen

Mechthild [00:19:20]:

Nee, weil jetzt brauchen wir es ja auch, wieder Leute zu erreichen und dann aber wieder auch andere Räume zu haben, in denen wir uns wirklich auch länger begegnen können oder selbst hier wie im Podcast auch mal länger zuzuhören anderen Personen und anderen Geschichten, die wir sonst nicht so hören würden

momo [00:19:38]:

Ja, es ist auch so die Aufmerksamkeitsspanne, glaube ich also ja also auch bei mir ich merke das oft so 10 Sekunden sind. Okay, aber wenn es so eine Minute schon zu lang ist. Also die, die jetzt noch zuhören.

Wie schaffst du es inklusive Räume zu schaffen?

Mechthild [00:19:53]:

Da freuen wir uns darüber, dass ihr noch zuhört. Ja, genau, weil wenn du mit diesen ganzen, man sagt ja, Intersektionen, also verschiedenen Formen, vielleicht von Diskriminierung auch arbeitest. Wie schaffst du dann diese Räume auch zuerst mal kreieren und danach zu halten? Weil natürlich da sind, vielleicht auch dann speziell, je nachdem, wenn du einen inklusiven Raum schaffst, musst du ja auch für erstmal für Barrierefreiheit sorgen. Bei anderen Intersektionen vielleicht wieder andere Sachen. Wie macht ihr das bei euch?

momo [00:20:24]:

Ich glaube, für mich gab es einfach nie eine andere Option tatsächlich. Also ich manchmal ärgere mich darüber, dass das so mein Weg ist, weil ich mir manchmal schon denke, auch wenn ich mir andere Leute anschaue, die total erfolgreich sind mit ihren Angeboten. Von außen sieht es zumindest so aus, ob die jetzt wirklich erfolgreich sind, ist ja immer fraglich, aber so, ja, warum kann ich nicht einfach so ich hab ein was konzentrieren. 

Es ist nicht immer einfach so inklusive Orte zu schaffen

Sondern muss ich immer so viele unterschiedliche Sachen berücksichtigen, damit es sich für mich gut anfühlt oder auch für die anderen im Team. Darüber ärgere ich mich regelmäßig, aber es gibt für mich keine andere Option. Das war immer wieder das Ergebnis von mich darüber ärgern, warum das jetzt so ist. Und ja, auch bezüglich der Barrierefreiheit habe ich die letzten Jahre auch richtig viel gelernt. Auch durch viele Menschen in meinem Umfeld. Mein jetziger Job ist ja, ich bin persönliche Assistenz für eine Person, die im Rollstuhl sitzt. Dadurch lerne ich einfach noch mal richtig viel, auch so die Realität, einfach den Alltag und wie Leute gucken, mit wem die Leute reden, wenn sie eigentlich also nicht mit mir reden sollen, sondern eben mit meiner Assistenznehmerin.

Ruheräume sind wichtig

momo [00:21:44]:

Ja, also das ist nochmal so ein tiefes, auch so ein nochmal auf einer tieferen Ebene glaube ich verstehen, als jetzt irgendwie in Kurse gehen. Also ich habe auch viele so Fortbildungen gemacht, auch zu Neurodivergänz und wie man Veranstaltungen machen kann. Also ich mache auch öfters so Ruheräume auf Veranstaltungen. Nicht nur für andere Menschen, auch für mich. Aber also es ist halt, weil halt alle Menschen so unterschiedlich sind und wie kann man so viele unterschiedliche Menschen halt zusammenbringen? Wie ist es möglich? 

Barrierearme Veranstaltungen

Und auch also ja, also auch die Veranstaltung in Berlin und auch unsere Retreats sind in barrierefreien oder barrierearmen, ich sage immer lieber vorsichtshalber, barrierearmen Orten, die auf jeden Fall halt Rollstuhl zugänglich sind und auch zum Beispiel das Seminarhaus ist theoretisch komplett barrierefrei, aber dann ist zum Beispiel halt auch, also der Wald ist da und da sind die Wege teilweise halt auch schmal oder gehen dann stark bergab und so. Also das ist jetzt auch, wo ich auch nicht sage, also das kann ich jetzt auch nicht als komplett barrierefrei, also wie nennt man das, benennen, aber es ist auf jeden Fall, ich schreibe es halt auch immer in jeden, in der Veranstaltungs-Text mit rein und das, finde ich, ist schon mal der erste Schritt und das fehlt mir auch oft bei anderen. Mittlerweile habe ich auch angefangen, anderen Leuten zu schreiben, hey, kannst du das bitte hinzufügen? 

Barriere-Informationen mit angeben

Einfach auch, wenn es nicht barrierefrei ist, das einfach zu sagen. Auch mit meinen Freund*innen, wo ich manchmal einfach mit denen was machen wollte und dann muss ich immer erst recherchieren, bevor ich so den Link weiterschicken will, weil ich mir denke, so ja, also wieso steht denn hier nirgendwo was? Dann anrufen, dann geht niemand ran, dann denke ich mir so, Alter, also es ist doch nicht so schwierig, einfach nur einen Satz hinzuschreiben, so ein bisschen zumindest, also so die Basis finde ich, also verstehe ich manchmal einfach nicht.

momo [00:23:42]:

Also wir reden ja auch manchmal über diese Spiegel in den Toiletten, die so hoch sind. Also ich verstehe manchmal nicht, warum da Menschen nicht mitdenken.

Es ist gut, wenn auch andere Menschen auf diese Barrieren aufmerksam machen

Mechthild [00:23:55]:

Ja, aber ich freue mich auch immer, bei dir zu sehen, dass du dich so dafür einsetzt und auch danach guckst, weil es ist ja immer gut, wenn wir auch alle füreinander gucken und aufeinander achten und gemeinsam was verändern. Das ist dann auch bestärkend für mich, finde ich immer, dass ich nicht alleine bin mit meinem Weg, so Sachen anders zu machen.

momo [00:24:18]:

Das klang wie so eine Rede. Gemeinsam schaffen wir das.

Mechthild [00:24:23]:

Ja, momo, es ist ja so, dass wir nicht alleine sind. Aber es ist ja auch genau deine Aufgabe, Leute zusammenzubringen, dass wir sehen, dass wir nicht alleine sind mit unseren Themen und mit unseren vielleicht Gedanken darüber.

Menschen, die offen sind zusammenbringen

momo [00:24:38]:

Ja, und ich glaube auch oft, oder was ich auch lange Schwierigkeiten damit hatte, war, ich bin nicht wirklich zugehörig zu einer Bubble. Ich war so, ich passe einfach irgendwie nie so richtig rein. Und auch bei unseren Retreats sehe ich, wie krass unterschiedlich die Menschen sind, die kommen. Am Anfang war ich so, oh mein Gott, ist das zu krass? Sind wir zu sehr auseinander? Mit so unterschiedlichen Realitäten, wo wir herkommen.

Und ich war so, nee, das ist genau, also das, was ich mir auch wünsche, dass auch so Menschen halt so ganz unterschiedliche Realitäten zusammenkommen, aber alle haben so ein ähnliches, also die würden sonst nicht kommen. Also wir schreiben schon, glaube ich, auch auf so eine bestimmte Art und Weise, so über Fairies und … Genau, also ich glaube, wir ziehen schon auch eine gewisse Art von Menschen an. Ich glaube, so eine Basis, so eine Offenheit und so eine Herzlichkeit ist, glaube ich, einfach vorhanden.

momo [00:25:32]:

Und dann, was wir für unterschiedliche Realitäten haben. Und ich glaube, also ich habe auch oft das Gefühl, dadurch können sich Menschen auch verbinden, auch wenn das jetzt nicht die gleiche Realität ist. Aber halt so, ah ja, also das sind meine Schwierigkeiten, irgendwie so meinen Alltag zu meistern oder durch die Straßen zu laufen und ja oder als Beispiele.

Wie geht ihr mit Kritik und anderen Rückmeldungen um?

Mechthild [00:25:54]:

Ja, cool, dass ihr das macht und dann habe ich natürlich noch eine Frage, weil, wenn ihr so viele Leute zusammenbringt, ganz unterschiedliche, dann kommt bestimmt auch manchmal wieder Kritik oder Rückmeldung, was nicht so gut gelaufen ist. Wie geht ihr dann damit, wenn sowas kommt?

Es immer als Lernerfahrung sehen

momo [00:26:12]:

Also ich würde sagen, es sind einfach immer Lernerfahrungen. Also bisher gab es Gott sei Dank noch nichts, wo wirklich auch grenzüberschreitend oder so war, aber es gab schon Feedback auch so, ja, wie sich Menschen am Anfang vielleicht gefühlt haben, auch von dem Retreat, so, ah, ich weiß nicht, ob das verstanden wird. Dann gab es halt viele Gespräche auch dann mit mir und anderen Facilitatoren und dann halt nochmal in der Gruppe.

Also ja, einfach irgendwie auch darüber reden, aber auch nicht kaputt reden. Also ich glaube, wir machen auch dann oft so Körperübungen, also wo verschiedene Sachen auch ausgedrückt werden können und halt nicht nur, glaube ich, auch nicht nur dieses Rationale und verstehst mich jetzt nicht 100 Prozent. Ich glaube auch, also ich werde andere Realitäten auch nie zu 100 % verstehen, weil ich die einfach auch nicht erlebt habe. Aber ich kann ja trotzdem zuhören und auch mit Empathie das irgendwie fühlen. Und ja, ich bin auch einfach ein Fan davon, so Sachen nicht nur rational zu denken, sondern auch am Ende vielleicht, wenn sie es halt richtig anfühlt, irgendwie auch spielerisch oder mit Bewegung irgendwie zu integrieren. Und bisher hat das immer gut funktioniert und ich hoffe auch weiterhin.

Es ist nicht immer alles perfekt

Mechthild [00:27:30]:

Ja, das ist gut. Aber ja, vielleicht auch ist es dann wirklich, wenn ihr schon so eine Offenheit von Anfang an auch direkt kommuniziert, dass die Leute dann auch mehr bereit sind, das auch zu akzeptieren, dass dann eben nicht alles hundertprozentig vielleicht immer für sie passt.

momo [00:27:46]:

Ja, das ist auch eine Zeile tatsächlich in dem Brave Space Gedicht. Also, dass nicht alles immer perfekt sein wird, aber dass wir das halt zusammen machen werden und dass wir nebeneinander stehen oder also dass wir nebeneinander sind, das zu machen.

Wie schafft ihr es, achtsam miteinander umzugehen?

Mechthild [00:28:05]:

Ja, schön. Da muss ich das Gedicht nochmal raussuchen, oder du schickst es mir nochmal. Dann habe ich das auch. Genau, das ist ja eigentlich auch schon, was du eben kurz gesagt hast, da hatte ich mir auch aufgeschrieben, was ihr auch macht, so achtsam miteinander im Umgang zu bleiben, ob ihr da irgendwie Wege für euch habt oder das auch irgendwie definiert habt in irgendwelchen Texten oder ob das einfach mal im Gespräch wieder kommt.

momo [00:28:29]:

Also du meinst jetzt also alle, die jetzt teilnehmen oder wir als anleitende Personen?

Mechthild [00:28:35]:

Ja, beides vielleicht, weil ihr als Anleitende und Organisation habt vielleicht ja auch nochmal eine andere Verantwortung und untereinander auch vielleicht bei der Planung und Vorbereitung und dann auch im Retreat und dann auch im, wenn ihr dann mit den Teilnehmenden auch zusammen seid, im Space, im Raum.

Werte vorher kommunizieren

momo [00:28:53]:

Also es hängt immer so ein bisschen von der Veranstaltung selbst ab, also bei den Retreats haben wir auch ein Anmeldeformular, wo man auch Fragen beantworten muss, wo es eben auch darum geht, was halt unsere Werte sind. Und es gibt auch von dem Ort, wo wir das machen, das heißt Arruda, das ist im Norden von Berlin. Also die haben auch ein antirassistisches Statement, was nicht nur Rassismus behandelt, aber auch, wo wir halt auch nachfragen, also direkt bei der Anmeldung, bitte lest euch das durch und nur wenn ihr das akzeptieren könnt, kommt. Und wenn nicht, also dann ist halt vielleicht jetzt noch nicht die richtige Zeit, aber das ist halt auch so die Basis. 

Vorher bereits viel erklären

Es ist viel, also ich glaube bei den Retreats ist viel auch schon vorher, weil auch auf unserer Webseite wird halt auch erklärt, so mit kultureller Aneignung, also einfach so Bewusstsein machen auch dafür und dann eben unsere Prinzipien und für wen es ist. Da wird auch relativ klar so aufgezählt, ja für wen unsere Veranstaltungen sind. Also da habe ich das Gefühl, ja da steht viel vorher. 

Dies bei der Eröffnung thematisieren

Dann natürlich auch bei der, beim Eröffnungskreis wird viel nochmal thematisiert, eben auch die drei Prinzipien und das dann alle halt zustimmen und dann halt was ist, dass ja jemand zu den Anleitenden kommen kann. Und bei den anderen Veranstaltungen, also zum Beispiel bei der großen Veranstaltung, die wir machen, wie Equinox Extravaganza, da gibt es auch auf der Webseite teilweise Sachen und dann sage ich beim Öffnen das auch nochmal und es gibt halt so Schilder, also so Zettel mit den Prinzipien, aber da ist es schon ein bisschen schwieriger, weil es halt mehr Menschen sind, die dann da alle sitzen oder stehen oder wie auch immer, dass man das wirklich so abfangen kann, aber bisher hat das auch gut funktioniert.

Mechthild [00:30:41]:

Das freut mich. Aber vielleicht ist es wirklich dann, dass ihr die Leute auch anzieht, das hattest du ja auch gesagt, die sich schon offen sind.

Auch neue Personen kommen immer gut rein in die Gruppe

momo [00:30:49]:

Ich hab immer irgendwie Angst, dass manchmal, also ja, wenn man die Leute nicht kennt, die sich anmelden oder so. Es ist immer so, hm, wer sind diese Menschen? Aber bisher ist es total gut gegangen und fasziniert mich auch immer wieder, was für neue Menschen dann auch reinkommen, die halt auch wirklich, also ich bin mit vielen dann auch noch in Kontakt danach, weil das einfach so gut passt. Und ich glaube aber auch, das liegt daran, weil ich würde schon sagen, dass es so ein bisschen so eine Nische ist.

Also dieses so kritisch und trotzdem irgendwie so naturverbunden, auch so mit Körperbewusstsein jetzt nicht konsumierende. Also das sind dann auch vor allem Queers, aber auch Allies. Ich glaube, das sind so viele Unterpunkte schon. Das heißt, die, die dann auch so dazukommen und die sich dann auch sagen, ja, das will ich erleben oder da will ich dabei sein oder ich will Leute kennenlernen, die irgendwie ähnliche Ansichten oder Werte auch einfach haben. Ich glaube, da ist einfach schon echt viel gefiltert.

Wie schaffst du es gut für dich dazu sein während und nach den Veranstaltungen? 

Mechthild [00:31:52]:

Schön, das ist gut. Und wenn du dann die Räume hältst, wie machst du das dann, dass es dir auch dabei gut geht? Das denke ich auch oft, wenn man so viel vielleicht auch hört, muss man vielleicht auch für sich selber wieder Wege haben, damit umzugehen.

In der Natur und vorallem am Meer sein

momo [00:32:07]:

Also ich brauche sehr viel Zeit zu Hause alleine oder in der Natur, aber ich wohne jetzt in Berlin, da ist es ein bisschen schwieriger. Und ich glaube, ich versuche jetzt auch, also ich war jetzt im Winter, war ich wieder in Sri Lanka für sechs Wochen. Das tat mir so gut, auch einfach so viel mit Meer. Also ich glaube, Meer ist so, also Wasser generell, aber vor allem so Meer und noch mehr der Indische Ozean, weil der ist warm. Das ist so mein Element und ich glaube, da kann ich auch sehr viel so loslassen und abspülen.

Viel Abschütteln

momo [00:32:53]:

Und ich schüttele auch recht viel, mache sehr viele Geräusche. Also so einfach herauslassen, weil ich nehme auch sehr viel auf. Also, wenn wir Räume halten oder wenn ich einen Raum halte.

Ich achte schon auf sehr viel und auch so, wie spüren sich Menschen an. Also was fühle ich in der Gruppe? Wo kann ich vielleicht irgendwie unterstützend einschreiten? Einfach so, was nehme ich in der Gruppe wahr und das natürlich total viel so auch, was ich dann aufnehmen. Wo ich dann auch einfach wieder Zeit brauche das so wieder auch rauszulassen und wieder so komplett bei mir zu sein. Ich würde sagen auch in den letzten Jahren deshalb, also das ist glaube ich wirklich auch so die Kunst da so auch Grenzen zu setzen und dann auch wirklich auf mich zu achten und was ich gerade brauche. Da merke ich immer mehr, dass auch mit der Erfahrung, dass alles ein bisschen weniger aufregend wird. Also immer noch schön, aber halt nicht mehr so aah. Sondern einfach so, ja, ich habe so Selbstvertrauen auch entwickelt.

Mechthild [00:33:44]:

Ah ja, schön.

Mit Massagen wieder in den Körper entspannen

momo [00:33:45]:

Und Massagen. Ah, das klingt auch gut. So einfach zurück im Körper entspannen.

Das Festival, bei dem wir uns kennengelernt haben 

Mechthild [00:33:52]:

Ja, genau, du hast es ja am Anfang schon gesagt, dass wir uns auch von so einem Festival kennen. Und vor ein paar Folgen hatte ich auch mit der Sabina gesprochen, die auch das Festival da mit organisiert hat in Berlin. Da haben wir auch noch ein bisschen darüber gesprochen. Weil das war ja auch so ein Festival, wo es auch darum geht, Menschen mit und ohne Behinderung auch zusammenzubringen. In einem Festival.

momo [00:34:14]:

Ich glaube, ich habe das letzte Jahr schon zu euch gesagt. Ich habe dich kennengelernt und noch ein paar andere. Das war für mich eines meiner Highlights letztes Jahr. Ich glaube, an dem Tag ging es mir auch einfach gut. Da war ich richtig offen, auch zu neuen Begegnungen. Ich glaube, auch die Menschen, die ich da kennengelernt habe, war auch einfach so du oder auch die anderen. Es war einfach irgendwie schön, so dieser Austausch und auch wie das Festival gemacht wurde, ja fand ich richtig schön.

Mechthild [00:34:44]:

Ja, fand ich auch. Und ja auch, dass wir noch so viele Verbindungen, also es war eigentlich nur ein Tag, und dann doch noch so viel darüber hinaus in Kontakt geblieben sind. Spricht für sich. Ja, auf jeden Fall. Ja, gibt es noch irgendwas, was ich jetzt noch nicht gefragt habe, was du noch gerne teilen möchtest?

Das inklusive Achtsamkeit Retreat 

momo [00:35:05]:

Hast du Lust, mehr zu deinem Retreat zu teilen? Oder warum du das machst?

Mechthild [00:35:10]:

Ja, also das mache ich ja im September, wahrscheinlich, findet das ein in Italien statt und dann überlegen wir auch vielleicht im nächsten Jahr noch mehr Retreats zu machen, weil ich auch einfach gemerkt habe, dass es noch nicht so Räume, gibt, wo man einfach ohne vielleicht darüber nachdenken zu müssen, dass es zugänglich für behinderte Menschen ist. Aber natürlich auch für nicht-behinderte Menschen vielleicht an einem Ort zu sein, mit ganz verschiedenen Menschen, was man vielleicht auch sonst nicht so hat. Und vielleicht auch gerne Yoga machen möchte, aber nicht weiß, wo man das vielleicht gut machen kann, dass man sich so aufgehoben fühlt. 

Auch das Programm drumherum ist zugänglich

Und dass es halt auch noch so, mit der Eleonora, mit der ich das zusammen mache, halt auch noch ein Programm gibt drumherum, wo wir zum Beispiel auch an einem Barrierearmem oder Accessible Beach (Strand) sind oder sogar eine Bootstour machen, wo man mit den Rollis aufs Boot kann und so. Also dass man so verschiedene Möglichkeiten hat oder halt die Städte in der Umgebung auch erkundet, weil oft habe ich ja auch, wenn ich selber als Rollifahrerin reise, so bedenken, wie komme ich irgendwo gut hin, wenn ich dann alleine bin, kann ich mich dann sofort bewegen. 

Aber wenn ich natürlich in so einer Gruppe bin, wo das direkt quasi auch mitgedacht ist, dann ist es viel einfacher und hilft mir dann auch irgendwie entspannter zu sein und vielleicht auch den Urlaub wirklich genießen zu können und nicht immer nur darüber nachzudenken, was ich als Nächstes machen kann oder ob ich überall gut hinkomme und dann noch im Yoga zusammen zu machen und das nochmal zu üben. Also wirklich so ein Retreat, was es ja auch oft gibt, aber halt nicht im inklusiven Kontext. Deswegen habe ich mich gefreut, dass ich das mit Eleonora zusammen organisieren kann. Und ich bin auch gespannt, wie das dann wird.

momo [00:37:04]:

Also ist es dein erstes Retreat quasi?

Erfahrungen im Schweige-Retreat

Mechthild [00:37:06]:

Ja, als Organisatorin, ja. Also ich habe auch schon mal an so Meditations-retreats teilgenommen, das waren dann mehr so in Schweigen. Und da musste ich natürlich dann auch mal gucken, wie die Räumlichkeiten sind, aber da hatte ich dann immer Glück. Und dadurch, dass es halt so Schweige-retreats ist, sind die halt immer an einem Ort, man ist ja in so einem kleinen Ort, also man ist vielleicht in dem Raum, wo man die Meditation hat und dann ist man nochmal draußen, ein bisschen die Gehmeditation zu machen und Essensraum, aber man ist ja nicht viel weiter unterwegs.

Aber natürlich, wenn man so eine Art Urlaubs-retreat macht, dann will man natürlich vielleicht auch mal die Umgebung erkunden, die weiter ist. Und das ist dann natürlich immer schwierig, wenn man nicht genau weiß, wie man da hinkommt. Weil da direkt vielleicht ein paar Meter weiter ist, ein bisschen steiler nach oben geht oder so. Und man immer direkt wieder jemand fragen muss.

Im inklusiven Retreat ist barrierearmut direkt mitgedacht 

Mechthild [00:38:03]:

Und bei unserem Retreat ist das halt direkt mit eingeplant, dass wir jetzt zusammen auch Aktivitäten machen, die wir alle gemeinsam machen können.

momo [00:38:11]:

Ja, ich hab dir das schon geschrieben, aber ich war so, ach, warum ist das so direkt vor uns im Retreat? Weil meistens wird mir das zu viel. Aber als ich das gesehen habe, war ich auch so mega cool. Und auch mit den Strandrollis.

Es wird weitere inklusive Retreats geben 

Mechthild [00:38:27]:

Genau. Aber vielleicht dann im nächsten Jahr oder so klappt es dann nochmal, wenn wir die nächsten Angebote entwickeln. Entweder nochmal in Italien, aber wir haben auch noch ein, zwei andere Ideen für andere Orte.

Es kommt immer viel hoch bei Retreats 

momo [00:38:39]:

Ja, ich finde das voll schön auch so mit dem gemeinsamen. Ich habe auch gemerkt, so ein Retreat ist für mich nicht nur so Urlaub, sondern auch wirklich auch, es ist ein Ort für Spiegelungen, also so, wo man als Gruppe zusammenkommt und sich überhaupt nicht kennt auch teilweise. Also manche Menschen kennen ja niemanden und dann auch einfach so, ja, also man ist aber trotzdem irgendwie raus, hat vielleicht auch sein Handy, wenn möglich, so auf aus oder zumindest kurz. Also je nachdem, ob man Kinder hat oder so braucht, muss man schauen. Aber ja, es ist echt krass, wie tief Menschen da auch so reingehen und auch Emotionen hochkommen. Also es kommen echt auch immer viele Emotionen bei unseren Retreats hoch. Und ich kann mir vorstellen, also bei eurem Retreat auch, weil das auch nochmal so tief geht einfach.

momo [00:39:32]:

Es gibt auch Räume für Menschen wie uns und wir sitzen hier zusammen und haben eine schöne Zeit und teilen vielleicht auch wie es uns damit geht und ja das finde ich total wertvoll und auch schön, dass ihr da so reininvestiert, Zeit, Energie und das anbietet.

Es ist immer wieder aufregend etwa Neues anzubieten

Mechthild [00:39:52]:

Ja, danke. Das freut mich, dass du das so sagst und ich bin gespannt, wie es dann wird, aber es wird sicher schön und aufregend. 

momo [00:40:04]:

Aufregend ist es, ja.

Mechthild [00:40:09]:

Ja, ich bin ja auch mal ein bisschen, selbst bei meinen anderen Angeboten, immer noch ein bisschen aufgeregt. Weil es immer doch immer wieder was Neues ist.

momo [00:40:17]:

Ich weiß nicht, ob das jemals ganz weggeht.

Mechthild [00:40:23]:

Wahrscheinlich ist es auch ein bisschen gut, diese Aufregung vorher zu haben, die Spannung auch halten zu können und den Raum gut halten zu können. Die Informationen zu dem Retreat findet ihr dann auch in meiner Webseite und Social Media. 

momos Selbstfürsorge 

Und genau die letzte Frage, die allerletzte Frage ist nochmal so, was du gerade für deine eigene Selbstfürsorge machst. Was du da für dich gerade hast. 

momo [00:40:52]:

Also jetzt gerade oder was ich generell wie ich mich um mich kümmere?

Mechthild [00:40:58]:

Ja, beides, also wenn du vielleicht speziell gerade was hast, aber auch wenn du so eine Routine hast, die du vielleicht regelmäßig machst.

Bewusst Auszeiten nehmen

momo [00:41:07]:

Also ich glaube, das habe ich ja vorhin schon kurz erwähnt, ich glaube, diese Auszeit auch abseits von Menschen oder Eindrücken einfach ist für mich, ich brauche das so unbedingt. 

Kleine Sachen im Alltag

Und ich glaube, so die kleinen Sachen im Alltag. Ich glaube, für mich ist auch einfach Duschen schon einfach so reinigend irgendwie und viel auch so Stretching. Aber zum Beispiel, ich gehe sehr, sehr selten zu Yoga-Klassen oder so. Ich habe auch selten Yoga-Klassen gefunden, wo ich mich wohlfühle, leider. Aber wenn ich an der Bushaltestelle stehe oder so, ich dehne mich total oft. Solche Sachen. Ich meditiere nicht so oft, wie ich mir das wünsche. Aber wenn ich Fahrrad fahre, mache ich meistens Geräusche

momo [00:42:00]:

Das hilft mir total, wenn ich Fahrrad fahre und es so rauslasse. Und in Berlin ist ja auch alles so egal, was man macht auf dem Fahrrad oder halt nicht. Und das tut mir immer total gut, einfach so irgendwie Energie auch herauszulassen und dann wieder Platz zu machen für andere Sachen.

Mechthild [00:42:21]:

Sehr gut, das klingt gut. Man sieht niemanden, was du machst.

momo [00:42:26]:

Ja, das ist Berlin, da habe ich das Gefühl, man darf sehr viel sein und interessiert niemanden und das auch irgendwie schön.

Mehr zu momos Angeboten

Mechthild [00:42:39]:

Genau ich verlinke auch noch mal all deine Sachen, deine Angebote in den Show Notes und den Blog.  Also falls ihr noch einmal gucken wollt, falls jetzt Lust habt eines von momos Retreats zu besuchen ja genau, was die immer ganz viel und das teilst du immer auf Instagram und auf deiner Webseite.

Abschluss der Folge

momo [00:43:02]:

ja vielen Dank, dass ich dabei sein durfte und danke. Wir sehen uns bald, spätestens nächstes Jahr. 

Mechthild [00:43:13]:

Vielleicht noch vorher. Vielleicht schaffe ich es doch mal nach Berlin. Ich sehe immer eure Veranstaltung und denke mir, es ist schön, aber erst mal fünf Stunden zu fahren, ist für nur einen Tag oder so ein bisschen viel.

momo [00:43:26]:

Irgendwann wird es klappen und wir kommen.

Mechthild [00:43:28]:

Ja, auf jeden Fall. Ich halte es auf jeden Fall immer wieder mir vor, guck es mir immer wieder an, was du machst. Gut, dann noch einen schönen Tag dir und bis bald. Tschüss!

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