Ich habe immer Gedanken im Kopf

Grün bis gelbes Cover mit dem Text Denkst du dir: Ich kann nicht meditieren. Ich habe immer Gedanken im Kopf. Warum du es trotzdem probieren solltest! Grafik von einer stilisierten Blumenranke. Darunter die Webseite inklsiveAchtsamkeit.de

Du möchtest gerne meditieren, aber dein Kopf voll Gedanken schreckt dich ab? In diesem Artikel beschreibe ich, warum du  gerade dann meditieren solltest und warum Gedanken nichts Schlechtes sind.

In der Serie “Ich kann nicht meditieren” beschäftige ich mich jedes Mal mit einem oft gehörten Satz, warum Menschen nicht meditieren. Ich hoffe, dadurch mit dem Mythos rund um Meditation aufzuräumen und dich davon zu überzeugen, warum du der Meditation trotzdem eine Chance geben solltest.

Kurzer Einschub 

Es gibt bestimmte psychische Krankheitsbilder, bei denen von Meditationen abgeraten wird wie  eine Borderline-Störung oder eine akute Depression. Wenn dies bei dir der Fall ist, solltest du mit deinem Arzt oder Therapeuten sprechen, ob Meditation für dich geeignet ist. 

In diesem Artikel geht es um den Satz “Ich habe immer Gedanken im Kopf”.

Mit den Gedanken auf dem Kissen

Viele Menschen, die noch nicht mit der Meditation begonnen haben, haben dieses Idealbild von einem Meditierenden im Kopf, der nichts mehr denkt und einfach nur stundenlang in Versenkung sitzt. Wenn man dann selber erstmal anfängt zu meditieren oder sich einfach nur Mal ohne Ablenkung für eine Weile hinsetzt, kommen wahrscheinlich direkt viele Gedanken hoch. Es ist ganz normal, in der Meditation auch einmal mit den Gedanken abzudriften. Es ist nicht das Ziel der Meditation gar nichts mehr zu denken, sondern bewusst wahrzunehmen, was wir gerade denken.

Am Anfang kann dies frustrierend sein, wenn sich die Gedanken nicht direkt auflösen, du immer wieder mit deinen Gedanken abdriftest oder deine Gedanken sogar vielleicht erstmal schneller und mehr werden, da es nun keine andere Ablenkung mehr gibt. Dieses Gefühl auszuhalten, ist ein wichtiger Aspekt, den wir in einer regelmäßigen Meditationspraxis üben. Eine wichtige Übung in der Achtsamkeitsmeditation ist deshalb auch das Wahrnehmen von Gedanken, ohne über diese zu urteilen. Darauf gehe ich gleich noch weiter ein. 

Wie viele Gedanken haben wir am Tag?

Es gibt zwar Zahlen, die im Internet herumgeistern, wie viele Gedanken wir im Mittel am Tag haben. Jedoch konnte ich keine wissenschaftliche Studie finden, die belegt, wie viele Gedanken ein gemittelter Mensch an einen gemittelten Tag hat. Deshalb schreibe ich hier auch keine konkreten Zahlen. Es sind sicher viele tausende oder sogar zehntausende. 

Es sind immer Gedanken da

Wir haben ständig irgendwas im Kopf.  Wir fühlen uns nicht besser davon, wenn wir die ganze Zeit darüber nachgrübeln: 

  • ob wir das vorhin besser gesagt oder nicht gesagt hätten
  • über den blöden Spruch vom Kollegen 
  • was wir nachher noch erledigen müssen

Diese Gedanken können uns ganz verrückt machen. Deshalb ist der Wunsch vieler Menschen, die mit Meditation beginnen, diese Gedanken nicht mehr zu haben. 

Achtsames Wahrnehmen von Gedanken

Aber: Die Gedanken bleiben. Es ist auch ganz normal Gedanken zu haben. Was wir bei der Achtsamkeitsmeditation üben, ist es unsere Gedanken wahrzunehmen. Es geht beim Meditieren darum, sich seiner Gedanken bewusst zu sein. Dadurch bekommen wir die Freiheit nicht mehr jedem Gedanken hinterher zu laufen. Vielleicht schaffen wir es auch mit einiger Übung weniger Gedanken zu haben. Einfach weil wir uns nicht mehr so von den ganzen Gedanken mitreißen lassen und es uns dadurch vorkommt, als ob wir weniger Gedanken hätten. 

Du bist nicht deine Gedanken 

Ein wichtiger Satz in der Achtsamkeitspraxis ist: “Du bist nicht deine Gedanken.” Dies bedeutet, dass wir nicht alleine definiert werden durch unsere Gedanken. Auch wenn es vielen Menschen vielleicht so vorkommt.

Jedes Mal wenn wir in der Meditation merken, dass wir von einem unserer Gedanken oder auch ganz vielen Gedanken mitgerissen werden, gibt es diesen einen Moment, an dem wir uns bewussten werden, dass wir nicht in diesem Moment sind. Dann können wir uns wieder entscheiden in diesen Moment zurück zu kommen und wieder die Achtsamkeit auf den Atem oder unser offenes Gewahrsein zu üben. 

Gedanken als Wolken

In einigen meiner angeleiteten Meditationen spreche ich davon, dass die Gedanken wie Wolken sind. Du kannst dich entweder von einer Wolke wegtragen lassen, von Wolke zu Wolke hüpfen und dabei ganz erschöpft werden oder du kannst im Gras liegen und einfach von dieser beobachtenden Position die Wolken an dir vorbeifliegen lassen. Überleg einmal für dich, was du angenehmer findest und welches dieser Szenarien pro Tag öfter eintritt. 

An manchen Tagen geht uns vielleicht viel durch den Kopf und an anderen Tagen ist unser Kopf bereits etwas ruhiger. Regelmäßige Achtsamkeitsmeditation gibt uns die Freiheit, öfter auf dem Boden zu bleiben und uns nicht von den Gedankenwolken wegtragen zu lassen. 

Gedanken sind wichtig für Reflektion

Sich bewusst über seine Gedanken zu sein und unsere Reaktion auf diese Gedanken, ist ein wichtiger Aspekt, den wir in der Achtsamkeitsmeditation üben. Es wird niemals so sein, dass wir keine Gedanken mehr haben. Denn auch Reflektion über unser Leben besteht aus Gedanken und dies ist nichts Schlechtes und auch sonst sind Gedanken nicht schlecht. Solange wir uns bewusst darüber sind, was diese mit uns machen. 

Wie zu Beginn des Artikels schon gesagt, ist es also gar nicht unser Ziel durch Meditation keine Gedanken mehr zu haben, sondern uns bewusst zu werden, dass wir Gedanken haben und wie wir mit diesem Gedanken umgehen. 

Ich hoffe, dieser Artikel hat dir dabei geholfen, dich noch einmal auf eine Meditation einzulassen.

Du kannst dich für meinen Achtsamkeitsbrief eintragen, in dem ich immer wieder kurze Anregungen für mehr Achtsamkeit im Alltag geben.

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