Folge 9 – Interview mit Charlotte Zach

Schon die 9. Folge von inklusive Achtsamkeit – der Podcast! Mit Charlotte Zach spreche ich über viele verschiedene Themen: Achtsamkeit, Behinderung, der Körper, Selbstakzeptanz und noch viel mehr. Hör hier direkt rein. 

Bunte Kachel mit dem Text inklusive Achtsamkeit Der Podcast für Achtsamkeit und Inklusion. Darunter steht Folge 9 - Interview mit Charlotte Zach - Psychologin und Kolumnistin. Darunter steht inklusiveAchtsamkeit.de/folge-9 Daneben am rechten Seite ein Porträt von Lotte

In der 9. Folge von inklusive Achtsamkeit – der Podcast spreche ich mit Charlotte Zach. Sie ist Psychologin, Peer-Beraterin und Kolumnistin. Sie schreibt auch einen Newsletter über Sexualität, Behinderung und der Körper. Da wir auch über diese Themen im Podcast sprechen, habe ich diese Folge als “Explicit” markiert. 

Ich freue mich, wie immer, über eine Rückmeldung von dir, wie dir die Folge gefallen hat.

Du kannst die Folge direkt hier anhören:

Oder auf Spotify, Apple Podcast und wo es sonst Podcasts gibt. Ich freue mich natürlich auch immer über Bewertungen.

Über diese Themen sprechen wir in der Folge:

  • Über Charlotte Zach
  • Ihr eigene Achtsamkeitspraxis und Selbstfürsorgepraxis
  • Wie hat Lotte die Achtsamkeit im Alltag als behinderte Person geholfen?
  • Körper wahrnehmen und Achtsamkeit
  • Selbstoptimierung und Achtsamkeit
  • Psychologie und Achtsamkeit 
  • Körper und Selbstakzeptanz
  • Achtsamkeit und Sozialisierung im ableistischen System
  • Wie hilft die Achtsamkeit in der Arbeit als Peer-Beraterin?
  • Newsletter mit Raul Krauthausen 
  • Sexualität, der Körper und Behinderung
  • Ableismus und Psychologie – das Thema ihrer Masterarbeit

Über Charlotte Zach

Lotte oder Charlotte Zach  ist Autorin, Psychologin, Beraterin und schreibt einen Newsletter über Sexualität, Körperlichkeit und Behinderung. Sie macht alles, was ihr Spaß macht!

Ihr eigene Achtsamkeitspraxis und Selbstfürsorgepraxis

Zurzeit tut es Charlotte unglaublich gut, alleine spazieren zu gehen und sich bewusst Zeit in der Natur zu nehmen. Dies ist sehr besonders für sie, da sie als Rollstuhlfahrerin lange nicht ohne vorherige Planung einfach losmarschieren konnte. Sie hat zwar schon länger ein Rollstuhlziehgerät, aber sie kam nicht gut aus der Haustür. Die Tür ist sehr schwer und Charlotte kann sich auch nicht alleine die Schuhe zumachen. Mittlerweile hat sie Wege gefunden, um selbständig das Haus zu verlassen.

Es macht ihr viel Spaß, eine Runde an den See oder in den Wald zu gehen. Sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und ganz für sich zu sein. Als Person mit Assistenzbedarf ist die Zeit, die mensch alleine verbringt, sehr besonders. Sie ist es gewohnt, dass immer Leute um sich herum sind. Es gibt immer Input von außen und sie ist sonst selten für sich alleine. Deshalb genießt sie die Zeit, die sie für sich hat.  

Wie hat Lotte die Achtsamkeit im Alltag als behinderte Person geholfen?

Charlotte ist auf das Konzept der Achtsamkeit nicht aufgrund der Behinderung auf das Thema Achtsamkeit aufmerksam geworden. 

In ihrer Familie ist Achtsamkeit schon immer sehr präsent. Es wird dort sehr pragmatisch und unesoterisch praktiziert. Ihre Mutter macht schon sehr lange Yoga und hat eine Feldenkrais-Ausbildung gemacht. Ihr Vater praktiziert Zen-Meditation.

Sie selbst wurde nie dazu animiert, mitzumachen. Es war immer ein Teil des Alltags in ihrem Elternhaus.

Wie sie dann selbst zur Achtsamkeit gefunden hat,

Mit 18 oder 19 hat sie den Film “Das Ende ist mein Anfang” geschaut. Er basiert auf der Autobiografie eines älteren Mannes, Tiziano Terzani, der lange Zeit in China als Korrespondent gearbeitet hat und sich mit dem Thema Kommunismus auseinandergesetzt hat. Er hat dafür auch in China gelebt und zog irgendwann wieder nach Italien zurück, da er resigniert war, wie die Ideologie ausgelebt wurde. Dort beschäftigte er sich mit Meditation und Achtsamkeit beschäftigt. Er hat am Ende seines Lebens nach etwas anderem gesucht. Und sich mit den Fragen beschäftigt

  • Wie sollte der Mensch leben? 
  • Wonach sollte der Mensch streben? 
  • Womit sollen wir uns auseinandersetzen?

Für Charlotte ist die Quintessenz der Film, dass der Kommunismus nicht funktioniert nicht, weil der Mensch zu egoistisch ist. Mit Achtsamkeit und achtsamen Praktiken kann man an seinem eigenen Ego arbeiten.  Dieser Film war für Lotte ein Startschuss, sich mit Achtsamkeit als Konzept zu beschäftigen.

Auch hat sie in dieser Zeit einige Bücher von Eckhart Tolle gelesen. Diese haben sie auch auf ihrem Weg unterstützt. 

In dieser Zeit ging es ihr nicht gut. Sie musste sich mit den Themen der eigenen Verletzlichkeit und Abhängigkeit auseinandersetzen. Charlotte wollte eigentlich von zu Hause ausziehen, aber aufgrund der Behinderung ging das nicht. 

Sie beschäftigte sich mit den Gedanken 

  • Was ist das Ego?
  • Woher kommt die Abneigung meiner eigenen Vulnerabilität? 
  • Kann ich meine eigene Verletzlichkeit annehmen?

Dies Fragen haben sie beschäftigt und darüber ist Charlotte Zach zur Achtsamkeit gekommen. 

Körper wahrnehmen und Achtsamkeit

Vor ein paar Jahren als sie sich mit dem Thema Körper und auch Sexualität beschäftigt hat, war für sie die Achtsamkeit auch sehr wichtig. Den Körper erstmal wahrnehmen und nicht bewerten und auch nicht zu entwerten. Es geht darum, den momentanen Ist-Zustand wahrzunehmen und wertzuschätzen. 

Charlotte hat dann für sich meditiert. In den Meditationen hat sie ihren Körper wahrgenommen und Raum gegeben. Sie hat gemerkt, dass sie bestimmte Teile des Körpers gar nicht so intensiv wahrgenommen hat, wie andere. Dies waren vor allem die, die sie nicht gut fand. Sie hat diese Teile innerlich abgestoßen. Charlotte hat in der Meditation in sich reingefühlt und wahrgenommen: 

Wie geht es dem Teil eigentlich? 

Dadurch konnte sie diesen Körperteil wieder eingliedern in das Bild, dass sie vom Gesamtkörper hatte. Sie konnte wieder einen Bezug zum Körperteil wiederherstellen. Die Meditation hat ihr auch geholfen zu akzeptieren, dass sie diesen Zugang vorher nicht hatte und warum sie ihn nicht hatte.

Gleichzeitig begann sie bestimmte Praktiken, wie achtsam im Alltag zu sein in ihr Leben zu bringen. Zum Beispiel, sich zu erden und zur Ruhe kommen. Um dadurch mehr im Hier und Jetzt zu sein. Sie ist ein totaler Kopfmensch und deshalb brauchte sie die Bücher, um ihr zu sagen, das machen wir jetzt so und darum machen wir das.

Auch ist Charlotte ein sehr politischer Mensch. Es war für sie kein Zufall, dass der Film sie an das Konzept der Achtsamkeit herangeführt hat. Die Idee vom gemeinschaftlichen Leben und nicht gegeneinander in Konkurrenz stehen, findet sie total gut.  Sie hat sich gefragt, warum können die Menschen das nicht? Der Film hat für sie Wesenszüge des Mensch dekodiert. Der Film hat einen optimistischen Abschluss, der zeigt, dass es etwas ist, wo wir uns als Gesellschaft noch hinentwickeln können. 

Selbstoptimierung und Achtsamkeit

Achtsamkeit wird oft sehr kommerzialisiert. Bei Instagram geht es bei Achtsamkeit oft um Selbstoptimierung und wird ein Bild vermittelt, dass mensch nur um sich selbst kreist in der Achtsamkeitspraxis. Sie hat dies auch für sich gemerkt, als sie sich mit Anfang 20 mit dem Thema Achtsamkeit und ihrem Körper beschäftigt hat. Es hatte auch etwas selbst-optimierendes. Da musste sie sich immer wieder auch selbst bremsen

Nein, es geht nicht darum, dass der Körper besser wird, anders wird oder die Haltung besser wird. Es geht für sie darum, einfach erstmal wahrzunehmen, was ist. Alles so anzunehmen wie es ist jetzt ist. 

Immer wieder daran erinnern, dass es nicht um Selbstoptimierung und besser zu funktionieren zu können. Im Alltag gibt es so viele Möglichkeiten, sich immer wieder daran zu erinnern. Es gibt für sie so viele Anknüpfungspunkte der Achtsamkeit.

Psychologie und Achtsamkeit 

Charlotte hat Psychologie studiert, um Psychotherapeutin zu werden. Sie überlegt gerade noch, ob noch eine Therapeutenausbildung machen soll. 

Sie findet die achtsamkeitsbasierte Verfahren der Psychotherapie interessant. 

Diese werden zum Beispiel in der dritten Welle der Verhaltenstherapie genutzt.

Auch MBSR (Mindfulness-based Stress Reduction) und MBCT (Mindfulness-based Cognitive Therapy) sind wissenschaftlich erforschte Programme. 

Charlotte findet auch das achtsamkeitsbasierte Programm für Borderline Patienten, dass von Marscha Lynham entwickelt wurde, sehr spannend. Gerade weiß sie noch sehr wenig darüber. 

Das Psychologie-Studium ist sehr breit und es wird oft nicht sehr in die Tiefe gegangen. Dies wird erst später in der Therapeuten-Ausbildung. 

Körper und Selbstakzeptanz

Für Charlotte Zach gibt es drei Ebenen der Selbstakzeptanz

Körper als ästhetisches Schmuckstück.

Hier geht es um die Akzeptanz des Aussehens des eigenen Körpers.

Akzeptanz der Funktionsweise des Körpers.

Als Jugendliche hat sie ganz lange immer über behinderte Menschen, die nicht an ihre Grenzen gehen, negativ gedacht. Andere Menschen haben Angst vor der Begegnung mit der Grenze. Es ist eine unangenehme Konfrontation. Sie glaubt weiter, dass es wichtig sich mit der Grenze zu beschäftigen. Wer dies nicht tut, schränkt sich weiter ein, als es sein muss. Es hilft in der Persönlichkeitsentwicklung. Da braucht es auch ganz viel Selbstakzeptanz und Achtsamkeit. 

Wo die Grenzen sind, hängt natürlich auch von Tag zu Tag ab. Es gibt ja auch viele dynamische Behinderungen. Hier ist es wichtig, immer wieder achtsam in sich hineinzuspüren und auszuhalten, was da ist. Die Gefahr besteht natürlich, über Grenzen zu gehe. Auch ist es wichtig, nicht die Anzeichen der Erschöpfung ignorieren. Und zu oft und zu lange über eigene Grenzen zu gehen und hinterher die Rechnung zu tragen.

Für Charlotte ist die Achtsamkeit ein Tool gegen die Leistungsgesellschaft. 

“Die Achtsamkeit ist eine Methode, um zu merken: wo ist die Grenze? Ich gehe jetzt auch nicht darüber. Das ist es mir nicht wert. Ich bin es mir wert, nicht über meine Grenzen zu gehen.”

Charlotte Zach

Von außen wird oft über Grenzen gegangen. 

Im Kontext von Therapie, Pflege und medizinischen Eingriffe passiert es oft, auch den kleinen Menschen, dass vermittelt wird: 

Dein Körper gehört nicht dir. 

Es ist uns egal, wenn du signalisiert, dass es deine körperliche Grenze ist und wir überschreiten die. Dadurch wird auch vermittelt wird, dass es in Ordnung ist, dass von außen über Grenzen gegangen wird.

Hier spricht Charlotte von Invalidierung. Es entsteht das Gefühl, dass die Gefühle, die man hat,  nicht korrekt und valide sind 

Da braucht es später auch wieder die Achtsamkeit, um sich die Grenzen wieder bewusst zu machen und um die Grenzen wieder zu erspüren. Auch gegenüber anderen.

Für Charlotte ist es kein Zufall, dass Menschen mit Behinderung häufiger Opfer von sexualisierter Gewalt werden, als nicht-behinderte Personen. Da behinderte Menschen daran gewöhnt sind, dass über die eigenen Grenzen gegangen wird. Dann können sie nicht mehr selbst einkategorisieren, dass dies kein richtiges Verhalten ist.

Es ist wichtig, den inneren Widerstand wahrzunehmen und Vertrauen in die eigenen Gefühle zu entwickeln und dies dann auch äußeren.

Spüre deine Grenzen!

Letztes Jahr haben wir gemeinsam ein Instagram-Live zusammen gemacht über Achtsamkeit und den Körper. Dies könnt ihr hier anschauen.  

Achtsamkeit und Sozialisierung im ableistischen System

Viele behinderte Menschen haben das Gefühl, durch die Behinderung noch einmal besonders viel leisten zu müssen oder besonders lieb sein zu müssen. Es gibt dieses bestreben noch einmal on top besser sein, um die Behinderung auszugleichen. Sowohl was Leistung angeht und die Akzeptanz im sozialen Gefüge. 

Dadurch ist es erst recht schwer zu sagen, jetzt habe ich keinen Bock mehr das noch zu machen oder zu sagen, jetzt habe ich keinen Bock mehr mich noch mit dir zu treffen, das ist mir gerade zu viel. Weil dieses Gefühl da ist, man darf niemanden zurückweisen oder seine Leistungsgrenze nicht auszusprechen. 

Hier treffen Ableismus und Achtsamkeit aufeinander.

Dies ist auch für mich ein wichtiges Thema und habe deshalb neben der Selbstakzeptanz, den Umgang mit körperlichen Schmerzen auch den Umgang mit ableistischen Erfahrungen mit aufgenommen, bei den Punkten, bei denen mir Achtsamkeit hilft und ich andere Menschen mit unterstützen möchte. 

Für mich kommt dies viel im Alltag auf. Ein konkretes Beispiel ist zum Beispiel bei einem kaputten Aufzug. Ich kann dann zum Beispiel wütend werden auf den Bahnmitarbeiter, aber der kann in dem Moment ja auch nichts dafür und weiß wahrscheinlich selbst, wie blöd das System ist. Durch die Achtsamkeit habe ich die Möglichkeit, in dem Moment freundlich zu dem Bahnmitarbeiter zu sein, ohne meine Wut am System an ihm auszulassen. 

Wie hilft die Achtsamkeit in der Arbeit als Peer-Beraterin?

In Beratungssituation ist Achtsamkeit immer sinnvoll. Die Achtsamkeit hilft Charlotte dabei, sich selbst zu beobachten.

Wie persönlich involviert bin ich gerade emotional in dieser Situation und in diesem Thema?

Peer-Berater sind selbst betroffen, von der Thematik, in der sie beraten. Peer-Beratung bedeutet: Betroffene beraten Betroffene. Diese Art der Beratung hat den großen Vorteil, dass Person, die zur Beratung kommt, mit jemanden spricht, der die Lebensrealität kennt. Hier muss die Diskriminierungserfahrung nicht erklärt werden.

In manchen Aspekten ist man sehr nah an der eigenen Realität und Biografie. Dies kann Fluch und Segen zugleich sein. Es hilft bei der guten Verständigung, aber kann auch dazu führen, dass sie teilweise sehr stark involviert ist. Eine achtsame Haltung ihr selbst gegenüber hilft. Auch nimmt sie gerne eine Meta-Ebene einzunehmen. Sie versucht sich selbst zu bremsen und zu schauen: Dies erinnert sie an deine eigene emotionale Lebenssituation. Es ist gut, dass sie dies nachempfinden kann. Wenn sie sich jedoch zu sehr darin verliert, hat sie keine professionelle Distanz mehr. 

Wenn sie zu sehr von sich selbst ausgeht, projiziert sie zu viel von sich selbst rein. Es ist immer wichtig, offenzubleiben für die Perspektive des Ratssuchenden. Diese Person steht vielleicht an einem ganz anderen Punkt und sucht einen ganz eigenen Weg. Hier hilft die Achtsamkeit, dass sie sich nicht so mitreisen lässt. 

Achtsamkeit der eigenen Emotionen gegenüber ist ihr wichtig. Gerade wenn es bei jungen Personen um die Themen Autonomie und Auszug aus dem Elternhaus geht. Hier versucht sie. Offenzubleiben, dass die Person nicht denselben Lösungsweg sucht, den Lotte gesucht hat. Es ist ihr wichtig, auch andere Lösungswege vorschlagen. Oder die andere Person ist noch nicht so weit in dem Prozess und müssen vielleicht für sich noch andere Dinge klären. 

Es geht hier auch oft um die Themen Verletzlichkeit und Abhängigkeit. Dies sind Prozesse, bei denen existenzielle Ängste eine Rolle spielen. Es braucht Zeit, um sich darauf einzulassen und dann die nächsten Schritte zu planen. Achtsamkeit ist hier sehr hilfreich, da es Charlotte untersützt, die Ratsuchenden nicht zu überrollen und Lösungen aufstülpen, die gerade nicht zu der Person passt. 

Dies gelingt ihr natürlich auch nicht immer. Achtsamkeit ist ein Prozess. Es ist wichtig sich immer wieder darauf zurückbesinnen – Dies bin ich und das ist die andere Person. Wir sind nicht eins. Schon mitschwingen und spiegeln, aber auch Raum geben für andere Gedanken und Gefühle. 

Die Beratung über Körper ist in der EUTB (Ergänzende unabhänige Teilhabeberatung) ,

nicht so ein großes Thema. Die EUTB wird oft mit Unterstützung bei Anträge stellen gleichgesetzt. Charlotte versucht, auch für dieses Thema einen Raum zu öffnen, zum Beispiel auch über Beziehungen zu Bezugspersonen und Pflegepersonen zu sprechen. 

Um das Thema Körper und Auseinandersetzung mit dem Körper geht es leider oft sehr wenig, da es ein großes Tabuthema ist. Sie würde gerne einmal in der Woche eine Beratung zu den Themen Sexualität, Behinderung und Körper anbieten. Sonst trauen sich Menschen nicht darüber zu sprechen und kommen nicht auf die Idee, dass dies Raum haben könnte.

Workshops zum Thema Körper, Sexualität und Behinderung

Zu den Themen gibt sie auch freiberuflich Workshops. Diese sind auf Grundlage des Newsletters, den sie für Raul Krauthausen schreibt, entstanden. Sie hat dadurch gemerkt, dass es Bedarf dafür gibt.

Sich erstmal zu trauen, das Thema auf den Tisch zu packen. Hier Ansatzpunkte zu schaffen, um die Themen anzusprechen. Hierbei ist Achtsamkeit sehr wichtig. 

Es ist ein langer Weg. Sie freut sich auf den Austausch mit Personen, die schon weiter auf dem Weg sind. Sie gibt die Workshops, weil sie findet, dass dieses Angebot wichtig ist und sie es nicht woanders gefunden hat.

Newsletter mit Raul Krauthausen 

Charlotte Zach schreibt gemeinsam mit Raul Krauthausen den Newsletter “Berührungspunkte”. Er hat sie angesprochen, dass es diesen Newsletter braucht und sie dies machen soll, da sie sich bereits auf Social Media zu dem Thema geäußert hat.  

In ihrer Pubertät war sie frustriert. Im ganzen Internet wurden ihre Fragen nicht beantwortet. Man kann alles ergoogeln, aber nicht als Mensch mit Behinderung! Es gibt keine Repräsentation. Dann kann man auch kein gesundes Bild zum eigenen Körper aufbauen. Es fällt schon nicht behinderten Menschen in digitaler Welt schwer, ein gesundes Bild zum eigenen Körper aufzubauen. Wenn man dann noch einen Körper hat, von dem die Gesellschaft sowieso schon denkt, dass er komplett kaputt ist oder falsch ist es sicher noch extremer. Aber wir haben beide keinen Vergleich, da wir beide unsere Behinderung seit der Geburt haben. 

Sexualität, der Körper und Behinderung

Körperrepräsentation, aber auch konkrete Fragen und Ängste, die man in der Jugend hat zum Thema Sexualität auch anzusprechen und Raum zu geben. Wenn man so sehr das Gefühl hat, nicht als sexuelles Wesen wahrgenommen wird, traut man sich auch nicht Fragen zu stellen. 

Sie hat sehr lange gedacht, dass sie keinen Sex haben kann. Das lag unter anderem auch daran, wie Sex dargestellt wird in den Medien. Wie soll das den bei mir gehen? Eine Frau muss auf jeden Fall die Beine spreizen, um Sex haben zu können – das wird nix. Was natürlich Quatsch. Die Repräsentation fehlt hier.

Ableismus und Psychologie – das Thema ihrer Masterarbeit

Sie schreibt bald ihre Masterarbeit über Psychologie und Ableismus. Dazu wollen wir uns auch noch austauschen und können dann gerne auch eine update folge dazu machen, den jetzt ist das Thema Ableismus immer so mitgeschwungen, aber da tiefer noch drauf einzugehen ist auf jeden Fall auch sehr interessant.

Danke für das schöne und offene Gespräch, Charlotte!

Hier findest du mehr zu Charlotte Zach: 

Instagram

Berührungspunkte Newsletter

Schreib mir gerne, wie dir die Folge gefallen hat, an: podcast@inklusiveachtsamkeit.de

Grüner Call to Action Fürden Achstamkeitsbrief anmelden, natürlich kostenlos, per E-Mail Grafik von einem Briefumschlag und einer Schreibfeder

Abonniere meinen Achtsamkeitsbrief.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen