In Folge 32 spreche ich mit Gracia Foddis darüber, wie wir achtsame Momente im Alltag mit chronischer Erkrankung finden können und vieles mehr. Höre hier direkt in die neue Folge rein!
Diesmal ist Gracia Foddis von selbstbeschenkt Coaching im Podcast zu Gast. Sie ist Coachin und lebt mit einer chronischen Erkrankung. Wir sprechen darüber, wie wir mehr achtsame Momente im Alltag mit einer chronischen Erkrankung bringen könne, wie wir unsere eigenen Grenzen und Bedürfnisse gut erkennen können und mit anderen Menschen, sei es im Privat- oder Berufsleben gut kommunizieren können.
Du kannst dir die Folge direkt hier anhören oder überall, wo es Podcasts gibt.
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Darüber sprechen wir in dieser Folge
- Gracia stellt sich vor
- Akzeptanz der eigenen chronischen Erkrankung
- Coaching als Unterstützung auf dem Weg
- Selbstmitgefühl, Selbstmitleid und Selbstemphatie
- Achtsame Momente im Alltag mit chronischer Erkrankung
- Innere Antreiber und eigene Grenzen erkennen
- Wie gestalte ich meine Lebenszeit als chronisch kranke Person so gut, wie es möglich ist?
- Die Gleichzeitigkeit von schönen und schwierigen Momenten
- Übungen zur Reflexion
- Gracias Coaching für Menschen mit chronischer Erkrankung
- Umgang mit Behinderung im Berufsalltag
Im folgenden Teil findes du ein Blogpost, der aus dem Transkript der Folge erstellt wurde.
Einleitung zu der Podcast-Folge 32
Mechthild:
Hallo, herzlich willkommen zu Folge 32 von inklusiver Achtsamkeit, der Podcast. Ich freue mich, dass du wieder hier bist, neu hier bist, in diesem Podcast, wo sich alles um die Themen Achtsamkeit und Inklusion dreht. Und wo ich auch regelmäßig andere Menschen einlade, die sich in ihrem Privatleben und Berufsleben mit dem Thema beschäftigen oder auch mit den beiden Themen zusammen.
Kurze Zusammenfassung über den Inhalt
So wie diesmal Gracia, die sich in ihrer Arbeit als Coachin mit chronischer Erkrankung auch viel damit beschäftigt und andere Menschen auf ihrem Weg unterstützt, das auch mehr anzunehmen. Wir sprechen über diesen Prozess des Selbstannehmens, des Selbst-Mitgefühl und auch der Selbst-Empathie, wie sie es nennt, total spannend. Und wir reden auch über Achtsamkeit mit chronischer Erkrankung im Berufsleben und noch vieles mehr.
Ich möchte jetzt auch nicht alles vorwegnehmen. Auf jeden Fall wieder ein sehr interessantes und spannendes Gespräch, aus dem ich auch selber wieder für mich schon einiges mitnehmen konnte.
Technische Probleme bei der Aufnahme
Was ich auch noch dazu sagen möchte, ist, dass wir mal wieder zwischendurch ein paar technische Probleme hatten. Das sage ich auch zwischendurch noch mal. Ich habe jetzt versucht, so gut es geht, wie so gut es ging, zusammenzuschneiden, zusammenzustellen, dass es eine für euch schöne Folge wird, dass ihr euch die gut anhören könnt.
Aber vielleicht gibt es doch zwischendurch mal was, wo es nicht so gut funktioniert hat, das zusammenschneiden, dann seht es mir nach, nur als Anmerkung noch mal, ihr wisst, mein Motto ist auch, “irgendwas ist immer”, das passiert halt immer irgendwas, aber ich versuche auch damit umzugehen. Und trotzdem die Folgen euch zur Verfügung zu stellen.
Dieses Gespräch war echt richtig, interessant und spannend. Und ich konnte auch für mich wieder einiges mitnehmen. Wir haben auch ein paar Übungen am Ende noch, die wir teilen, falls ihr euch auch noch mal selber für euch mehr mit dem Thema der Selbstannahme, der Selbstakzeptanz beschäftigen wollt und das Wahrnehmen eurer eigenen Bedürfnisse. Und ja, jetzt wünsche ich dir, euch auf jeden Fall viel Spaß beim Hören der Folge und schreibt mir gerne, wie euch diese Folge gefallen hat.
Die Folge 32
Mechthild:
Hallo liebe Grazia, danke, dass du dir die Zeit nimmst im Podcast zu Gast zu sein. Ich fange immer so an, dass ich dich einmal in deinen eigenen Worten dich vorstellen lasse, was du gerne teilen möchtest.
Gracia stellt sich vor
Gracia Foddis:
Hallo, Mechthild und hallo an alle. Ja, Ich bin Grazia, ich bin eine Frau, die seit ihrer frühen Jugend mit einer chronischen Erkrankung lebt. Das ging auf und ab in meinem Leben damit, bis ich mich entschieden habe, mich ganz bewusst damit auseinanderzusetzen. Und schlussendlich dann auch dazu entschieden habe, andere dabei zu begleiten, einen guten Umgang mit der eigenen Erkrankung zu finden.
Genau, das ist so mein Mini-Kurzprofil. Das macht mir total viel Freude, tatsächlich beides, also mich auch immer wieder in diesem Prozess zu begleiten. Das ist nämlich irgendwie nichts, was man von heute auf morgen abschließen kann, leider. Oder wo man sagt, okay, habe ich jetzt einmal gemacht, Haken darunter, ich bin durch damit.
Genau, von dem her, das ist schön und ich mache auch total gerne die Peerarbeit mit anderen Menschen. Sowohl als Coach in meinem Business sozusagen, als auch in der EUTB. Ich arbeite auch in der EUTB-Beratung.
Akzeptanz der eigenen chronischen Erkrankung
Mechthild:
Ja, okay, interessant. Und da kam ja schon das Thema ein bisschen, die eigene Situation so zu akzeptieren und deinen eigenen Weg auch zu finden. Wie war das so für dich? Was hat dir dabei geholfen, das auch für dich so anzunehmen?
Gracia Foddis:
Ja, das war also eigentlich, ist das eine Sache, die irgendwie aus einer Notwendigkeit heraus entstanden ist. Also, ich habe eine chronische Rückenerkrankung. Das heißt ich habe relativ früh in meiner Jugend schon bemerkt: ‘Mist, ich kann nicht genauso wie meine Freundinnen.’ Ich bin belastet, ich habe Schmerzen, muss mich da immer wieder rausnehmen, muss Pausen machen. Shopping befriedigt mich irgendwie nicht, also durch die Läden zu ziehen, weil irgendwie nach ein, zwei Stunden wird dann der Schmerz zu stark. Genau, und das ging dann weiter. Dann bin ich ins Studium gegangen und habe aber auch da immer wieder gemerkt, dass viele sitzen und so, das ist ganz schön schwierig. Und da bin ich mit Herausforderungen konfrontiert, die andere in meinem Alter nicht haben.
Entdeckung von Selbst-Coaching
Es war gar nicht so einfach, weil es zu dem Zeitpunkt noch nicht so viel Unterstützung gab, beziehungsweise ich die nicht gesehen habe. Also ich hatte auch nicht wirklich Kontakt zu anderen Menschen mit chronischen Erkrankungen. Eigentlich dann eher zu wirklich älteren Leuten, aber da hat dann wieder die Ebene nicht mehr so ganz gestimmt. Irgendwann habe ich gesagt, okay meine Lebensqualität leidet, es ist wichtig, dass ich da einen anderen Umgang finde. Was kann ich denn da machen? Da bin ich eigentlich, also so der zentrale Punkt war bei mir dann 2011, 12, da bin ich auf The Work of Byron Katie gestoßen.
Das ist eine Coaching-Methode, die man auch für sich selbst anwenden kann, wo es darum geht, unbewusste Überzeugungen über sich selbst, über die anderen, über die Welt zu hinterfragen. Es geht da eigentlich wirklich ganz konkret darum, stressauslösende Glaubenssätze zu hinterfragen. Das habe ich damals angefangen und das war eigentlich der Wendepunkt dann bei mir. Also es hat ziemlich lang gedauert, aber dadurch ist echt eine große Veränderung entstanden und dadurch ist auch wirklich dieser Weg der Selbstakzeptanz in mein Leben gekommen.
Mechthild:
Ah ja, okay. Das heißt diese Beschäftigung mit dir selbst und deinen chronischen Schmerzen.
Schmerzen, Stress und Belastung im Alltag
Gracia Foddis:
Genau, ja. Auch über andere, so was denken andere über mich, einfach mit diesen Gedanken. Also, Gedanken und Gefühle sind ja eng miteinander verknüpft. Und durch diese Methode, die kann man auch im Internet finden, könnt ihr auch gerne auch mal reinklicken. Durch die Methode kann man wirklich auch sehr, sehr gut mit sich selbst arbeiten. Ich habe das ganz viel gemacht. Also wie gesagt, einmal über Schmerzen und über meinen Körper, was denke ich über mich. Natürlich aber auch insgesamt das große Thema Stress oder Belastung im Alltag.
Deswegen ist es auch eine Methode, die für ganz viele andere Menschen auch wichtig ist. Aber auch gerade in Bezug auf Schmerz ist Stress ja ein Thema, was zumindest in meinem Körper etwas anstellt. Also, dass der Schmerz verstärkt wird. Und deswegen ist für mich auch ganz, ganz wichtig da wirklich und war es auch damals, aber es ist auch immer Stress Auslöser wahrzunehmen und damit zu arbeiten.
Mechthild:
Und dann zusätzlich zu dem Schmerz kommen wahrscheinlich auch immer noch die Gedanken, das habe ich bei mir, ah ja, wann geht der Schmerz weg oder wie lange bleibt es jetzt oder dass man sich dann darüber, über den Schmerz selber noch Stress macht, beziehungsweise den Stress, den man im Alltag hat.
Selbtst-Emphatie praktizieren
Gracia Foddis:
Ja, genau, das stimmt. Also das kenne ich auch und das ist auch ein Thema für viele andere Menschen. Für mich ist da die Methode des Selbstmitgefühls oder der Selbst-Empathie, ich finde eigentlich Selbst-Empathie irgendwie schöner, ist für mich ein toller Ansatz. Selbstmitgefühl, also ganz viel so, wenn ich mit Leuten gearbeitet habe und habe gefragt, kennst du die Methode des Selbstmitgefühls? Und dann kam ganz oft so eine negative Konnotation, Selbstmitleid, oh nee, Selbstmitgefühl. Und das musste ich dann lange erklären, bis ich jetzt irgendwann gar nicht so lange her auf den Begriff der Selbst-Empathie gestoßen bin und der funktioniert echt ganz gut. Also können dann viele Leute einfach besser für sich annehmen den Begriff und dann kann man mal neugierig darauf gucken, was ist das und wie funktioniert das für mich.
Unterschied von Selbst-Emphatie und Selbstmitgefühl
Mechthild:
Was ist dann für dich der Unterschied zwischen Selbstmitgefühl und Selbst-Empathie?
Gracia Foddis:
Ach, das ist wirklich nur das Begriffliche. Ganz viele Menschen dieses Selbstmitgefühl wirklich für sich mit Selbstmitleid gleichsetzen, was es genau ist. Also, eher so eine falsche Verknüpfung im Kopf. Weil vielleicht auch das Mitgefühl an sich und das Mitleid, da gibt es auch häufig noch nicht so die starke Unterscheidung bei uns in den Köpfen. Kommt ja eher so aus den östlichen Kulturen.
Sich selbst Mitgefühl schenken
Mechthild:
Ja, das stimmt. Genau, weil da, ich habe ja vorher so ein bisschen auf deiner Webseite geguckt, was du da für Themen hast. Da war auch dieses Thema der Selbstannahme und der Selbstliebe. Das hängt ja dann auch damit zusammen, mit dem Selbstmitgefühl.
Gracia Foddis:
Ja, genau. Und gerade in Bezug auf Schmerz wäre das halt dann auch in dem Moment, wenn der Schmerz da ist, auch dahin zu kommen, dass man sagen kann, okay, der Schmerz ist jetzt da, ich nehme das an, ich merke, dass es mir gerade total schwer fühlt, aber fällt. Aber ich schenke mir jetzt das Mitgefühl und die Stärkung, die ich jetzt ganz notwendig brauche. Und ich bin freundlich und gehe freundlich mit mir selbst um. Das ist nur der Ansatz dahinter.
Akzeptanz kommt immer wieder in Zyklen
Mechthild:
Das ist sehr wichtig und das hast du ja auch selber gesagt, dass es immer wieder auch ein Prozess ist, dass man vielleicht die eine Sache akzeptiert hat und dann kommt wieder eine neue Sache.
Gracia Foddis:
Ja, ja, genau. Und so ist es ja mit dem Schmerz manchmal auch. Ich weiß nicht, ob man da wirklich, also können vielleicht manche Leute, aber ich sage, ich bin kein Profi darin. Es gibt immer wieder Situationen, dass der Stress so groß ist, dass der Schmerz einfach nur nervt und ich nicht in so eine Achtsamkeit hineingehen kann und wirklich in die Praxis des Selbstmitgefühls, sondern ich bin einfach nur genervt davon, weil es so viel ist.
Aber auch da immer wieder reinzuspüren, ganz bewusst, und wirklich auch so Inseln der Achtsamkeit im Tag fest einzuplanen, das finde ich total wichtig. Und das ist auch ein großer Schlüssel für mich auch im Umgang mit Schmerz, also neben Bewegung, Physiotherapie und was ich sonst noch alles so brauche.
Achtsame Momente im Alltag mit chronischer Erkrankung
Mechthild:
Das heißt, du übst dann auch Achtsamkeit im Alltag für dich oder meditierst für dich regelmäßig?
Gracia Foddis:
Ja, also so weit das möglich ist, das habe ich irgendwann verstanden. Also, dass es mir eigentlich nur noch mehr Druck macht, wenn ich jetzt von mir verlange, ich schaffe das dreimal die Woche, weil ich habe einen vollen Alltag, sage ich mal.
Ich habe noch zwei kleine Kinder und dann war das einfach noch ein To-do auf der längeren To-do-Liste jeden Tag und dann war das nicht mehr okay für mich. Aber heute ist es so, wenn ich ein-, zweimal die Woche schaffe, freue ich mich total.
Und dann finde ich es halt auch einfach wichtig, mich selbst sozusagen auch in so einem Moment des Schmerzes gut zu begleiten und da wirklich mir die Frage zu stellen, was brauche ich denn jetzt genau und zu gucken, dass ich mich da gut versorgen kann.
Das ist ganz, ganz wertvoll für mich und dann eben auch solche kleinen Inseln der Achtsamkeit, nenne ich das jetzt mal. Also zum Beispiel nach einer Beratung oder nach einem Coaching. Es ist für mich vollkommen klar, ich gehe jetzt erstmal raus, ich gehe jetzt eine Runde laufen, schaue mir die Natur an, atme frische Luft und bewege mich ein bisschen durch. So etwas bringt mir dann wieder viel mehr Kraft zurück, als wenn ich das nicht machen würde.
Die kleinen Momente im Alltag wahrnehmen
Mechthild:
Ja, das klingt gut. Es ist echt wichtig, diese kleinen Momente für sich zu finden.
Gracia Foddis:
Ja, genau. Also ich habe tatsächlich auch auf meiner Prio-Liste zum Beispiel, wenn ich in der Beratung arbeite, ist auf der Prio-Liste mit drauf, dass es auch Momente gibt, in denen sprechen und lachen mit der Kollegin auch mit drin ist. Also das hat für mich auch Priorität. Das ist echt schön.
Die eigenen Grenzen kennen
Mechthild:
Wenn wir jetzt bei dem Thema Achtsamkeit sind und du hast auch gesagt, dass du einen vollen Alltag hast und viele Leute auch um dich herum sind. Dann ist natürlich auch so das Thema, die eigenen Grenzen setzen und die auch kommunizieren, auch ein wichtiges Thema.
Gracia Foddis:
Ja, total.
Mechthild:
Wieist das bei dir? Wie gelingt dir das?
Gracia Foddis:
Ja, also was für mich ein total wichtiger Moment war, war einfach zu erkennen und zu akzeptieren, ich bin ein stillerer Mensch, ich bin ein introvertierter Mensch und ich brauche mehr alleine Zeiten als jetzt vielleicht mein Partner. Genau, da braucht es klare Absprachen und Kommunikation. Und das gelingt mir jetzt so im Privaten ganz gut, auch wenn es nicht immer einfach ist, weil man gibt ja dafür auch was anderes auf.
Also das ist ja dann, ich spiele nicht mit meinen Kindern oder ich begleite mein Kind nicht nach draußen, wenn es mit seiner Drohne zum Beispiel, das ist gerade eine kleine Passion von meinem Sohn, wenn es mit der Drohne spielt, sondern Mama geht jetzt zum Sport. Oh, schade. Das kann dann auch Bedeutung, Enttäuschungen im Miteinander bedeuten, aber es ist einfach wahnsinnig wichtig.
Innere Antreiber und Grenzen setzten im Berufsalltag
Und im Berufsalltag manchmal gelingt es mir auch nicht so gut und das liegt nicht unbedingt daran, also an anderen Leuten, sondern eher an mir. Also das sind dann eher so die Antreiber.
Ich muss jetzt aber noch dies schaffen und das schaffen und jetzt gönne ich mir die Pause nicht. Also, da gilt es auch immer wieder draufzugucken, aber auch wirklich auf diese Antreiber. Was zwingt mich da jetzt dazu?
Glaubenssätze und internalisierter Ableismus
Mechthild:
Hier hast du auch diese eigenen Glaubenssätze, was ich von mir selber erwarte oder vielleicht auch von anderen oder was ich denke, was andere auch von mir erwarten.
Gracia Foddis:
Ja, ganz genau. Es geht dann auch oder kann auch in eine selbst ausbeuterische Richtung gehen. Das ist ja auch etwas, was vorherrschend ist in unserer Gesellschaft. Viele sind so richtige Arbeitstiere und übernehmen sich eigentlich total. Und auch da wirklich hinzukommen und zu sagen, Moment mal, das ist, also, auch wenn das jetzt ein vorherrschender Ton ist, heißt es noch lange nicht, ich muss das genauso machen. Und da kommen wir schon wieder an dieses Thema mit dem internalisierten Ableismus. Warum denke ich denn, ich müsste genauso leisten können und nehme dabei überhaupt keine Rücksicht darauf, dass ich eine chronische Erkrankung habe, die mir Schmerzen verursacht?
Mechthild:
Ja, es ist wieder diese eigene Achtsamkeit und die eigenen Grenzen erkennen und wahren.
Gracia Foddis:
Ja, genau. Und das ist etwas, wo ich sagen muss, dass es zu dem, was ich anfangs gemeint habe im Podcast. Das ist was, was man immer wieder irgendwie, also wo es für mich wichtig ist, einfach immer wieder mal so eine Schleife zu drehen. Und wieder eine Schleife. Also dass ich erkenne, ui, jetzt bin ich gerade an einem kritischen Punkt. Okay, jetzt…
Technische Probleme
Mechthild:
Genau, Wir haben ein paar technische Probleme, aber ich versuche es nachher genauso zu schneiden, wie es so gut wie möglich ist. Ihr wisst, dass in diesem Podcast immer etwas los ist, aber das gehört ja auch dazu, zu der Achtsamkeit. Wir hatten gerade, bevor es bei mir das letzte Mal abgebrochen ist, darüber geredet, wie wir unsere eigenen Grenzen auch gut wahren können und das ist immer auch wieder dieses reflektieren, wie ich das jetzt in diesem Moment gerade gut schaffe und auch wahrzunehmen, wann jetzt ein Punkt ist, wo ich es vielleicht wieder reflektieren muss und wieder vielleicht auch neue Wege für mich finden soll.
Innehalten und neue Lösungsansätze finden
Gracia Foddis:
Am Ende ist es auch wieder so ein Innehalten, erstmal wahrnehmen, was ist da und dann Lösungsansätze finden, die gut für einen selbst sind. Also auch sehr in die Richtung Selbstfürsorge.
Mechthild:
Naja, auch ein sehr wichtiges Thema.
Fokus für das Leben finden
Genau, wir haben jetzt echt schon über viel geredet und einiges, was ich auf meiner Liste hatte an Themen. Du hast selber auch noch ein Thema mit reingebracht, dass du gerne ansprechen möchtest.
Das ist, wie gestalte ich meine eigene, vielleicht begrenzte Lebenszeit als chronisch erkrankter Mensch? Wo liegt mein Fokus?
Wie finde ich da auch meinen Fokus?
Und wie gestalte ich meine verbliebenen Jahre, die guten Jahre, die vielleicht gesundheitlich noch in Ordnung sind und vielleicht auch die anderen oder auch das immer dazwischen sein. Das hattest du eingebracht, das finde ich auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema. Deswegen freue ich mich, deine Gedanken zuzuhören.
Gracia Foddis:
Ja, sehr gerne. Also vielleicht, wenn du dann auch noch was dazu erzählen möchtest oder Gedanken dazu hast, würde mich auch freuen.
Genau, bei mir kam es, also ich hatte letztes Jahr ein ganz schlimmes gesundheitliches Jahr. Also mehrere gesundheitliche Krisen und war zweimal einfach glücklich, dass ich wieder auf die Beine gekommen bin und dass ich heute wieder meinen Alltag bewältigen kann, so wie ich es kann. Das war nämlich wirklich nach zwei gesundheitlichen Einbrüchen nicht so ganz klar.
Danke sagen
Umso dankbarer bin ich jetzt, aber auch umso entschiedener stelle ich mir diese Frage jetzt. Also ganz konkret kam die auf jetzt im Sommerurlaub. Ich hatte einfach schön lange Pause. Wir haben auch nicht groß was gemacht. Es hat viel geregnet in Deutschland. Wir waren in Deutschland. Und da habe ich dann Freundinnen getroffen, mit dem Ziel, einfach Danke zu sagen dafür, dass sie im letzten Jahr bei mir waren und dass sie immer noch da sind und so. Also es war schön, es war krass und genau, und ich finde es so wichtig, einfach mal Danke zu sagen. Das war dann ein schöner Abend in kleiner Runde.
Da hat sich diese Frage herauskristallisiert, wie gestalte ich meine verbleibenden, gesundheitlich noch einigermaßen okay-en Jahre, sage ich jetzt mal, als chronisch erkrankter Mensch. Also ich habe noch eine andere Diagnose im Blutbildenden-System. Da weiß man immer nicht, wann da sozusagen die Zahlen explodieren. Im Moment ist das okay, aber es kann halt irgendwann kommen.
Wie kann ich mein Leben mit den Dingen füllen, die mir wirklich wichtig sin?
Und genau, was es tatsächlich ausgelöst hat, muss ich auch ehrlich sein, war so ein Druck, aber du musst doch jeden einzelnen Tag jetzt noch viel bewusster leben. Also das funktioniert dann doch nicht ganz so. Aber ja, also ich habe mich oder beschäftige mich einfach viel wirklich damit, wie kann ich meinen Alltag gestalten, was ist mir wirklich wichtig im Leben. Ich wünsche mir natürlich auch erfolgreich zu sein, beruflich erfolgreich zu sein, mich beruflich zu verwirklichen und das funktioniert ja auch ganz gut.
Dabei bleibt aber auch ganz vieles andere auf der Strecke. Also das ist so ein bisschen das Ding, wirklich da auch immer mal wieder zu sich ehrlich zu sein und auch den Dingen, die halt Zeit und Raum brauchen und nichts kosten sozusagen, aber auch kein Geld einbringen, denen ganz, ganz bewusst wirklich den Raum auch zu geben. Und, das ist so ein bisschen was von dem, was ich vorher noch angedeutet habe. Also in der Natur sein, mich draußen bewegen, mit den Kindern lachen und ganz bewusst zusammen sein. Tanzen zum Beispiel.
Solche Sachen, wirklich Pausen, bewusste Pausen, einfach nur mal herumliegen und Löcher in die Luft starren. Also genau solche Sachen bringen für mich ganz viel Lebensqualität.
Tanzen macht Freude
Und das dann auch wirklich bewusst zu integrieren, klar, Kultur und Konzerte und so liebe ich auch total. Und Veranstaltungen rund meine beruflichen Themen auch und überhaupt das Engagement in dem Bereich liebe ich und mache es mit voller Überzeugung. Ich finde gerade in sowas, also zum Beispiel Tanzen. Ich war vor ein paar Wochen endlich mal wieder auf einem Konzert, wo man auch mitgetanzt hat, mit zwei Freundinnen und ich war so glücklich und dachte mir so, hey, eigentlich, das könnte jetzt aber wirklich auch dazugehören. Also warum nicht regelmäßig? Das macht so viel Freude. Kennst du sowas auch?
Die Gleichzeitigkeit von schönen und schweren Sachen
Mechthild:
Ja, auf jeden Fall. Auch sich die Zeit zu nehmen, auch wenn man denkt, man hat vielleicht keine Zeit. Dass ich dann aber trotzdem merke, okay, es tut mir gut, diese Pause zu nehmen, vielleicht mal eine Runde rauszugehen oder mich auch mit Freunden zu treffen.
Und was ich bei dem Thema auch wichtig finde, ist auch so diese Gleichzeitigkeit zu akzeptieren, dass eben auch Schmerzen da sind oder es vielleicht nicht alles sicher ist, was los ist im Körper. Trotzdem auch diese schönen Momente, die dann immer noch da sind, auch zu genießen.
Gracia Foddis:
Ja, ja, total.
Mechthild:
Nicht sich komplett nur von dem quasi schlechten und Negativen einnehmen zu lassen.
Gracia Foddis:
Hast du da für dich eine besondere Methode, wie du das gut kannst oder wie du da immer wieder gut reinkommst?
Mechthilds Routinen
Mechthild:
Ja, also auf jeden Fall diese Meditation und diese Zeit für mich zu nehmen hilft mir auf jeden Fall. Dann habe ich seit diesem Jahr, dass ich wieder regelmäßig, einfach auch journaln. Jeden Morgen ein bisschen, weil das hilft mir total auch zu reflektieren und mir die Zeit bewusst zu nehmen für mich.
Aber es ist auch immer ein Prozess bei mir. Es gibt auch Zeiten, in denen es mir leichter fällt, das alles zu akzeptieren, und Zeiten, in denen ich wieder genervter bin und vielleicht das auch anders haben möchte. Es hört halt einfach dazu und es gibt immer wieder Phasen, in denen es besser gelingt und vor allem in denen wieder etwas Neues vielleicht auch dazu kommt oder es auch wieder schwieriger wird es anzunehmen.
Was kann runter vom Teller?
Gracia Foddis:
Ja, genau und vielleicht ist es auch einfach wichtig, dass man immer wieder halt für sich überprüft. Ich habe das so ein Bild, habe in meinem Blogartikel auch darüber geschrieben, was kann runter vom Teller?
Also wenn der Teller zu voll ist, was kann runter? Sich das auch immer wieder zu fragen. Man merkt ja auch manchmal gar nicht, wie der sich wieder füllt. Hier kommt das und das. Das ist ein interessantes Projekt, nehme ich auch noch mit und so und auf einmal merkt man, oh irgendwie passt das gar nicht mehr zusammen. Also das ist einfach zu vielen.
Wo liegt mein Fokus gerade?
Mechthild:
Das ist auch ein schönes Bild. Ich merke das auch bei mir gerade, wo wieder sehr viele Projekte losgehen, was ja auch schön ist, aber dann auch immer wieder für mich selber zu reflektieren, wo liegt mein Fokus und was kann ich machen, wo muss ich vielleicht auch mal mehr sagen, es geht nicht mehr so viel gerade.
Gracia Foddis:
Ja, genau. Und ich finde auch immer, es fällt ja gar nicht so leicht oder man enttäuscht vielleicht jemanden oder man enttäuscht sich selbst. Aber am Ende ist diese, wenn diese Entscheidung gefallen ist und man sich dann einfach freuen kann über den Raum, dass es wieder viel mehr passt, so vom Verhältnis, dann fühlt sich es einfach gut an und man ist glücklich darüber. Also das beobachte ich immer wieder.
Mechthild:
Ja, das stimmt.
Bedürfnisse kommunizieren
Gracia Foddis:
Ich bin da auch voll dafür, auch so im Miteinander, wenn Leute einfach sagen, mein Bedürfnis ist gerade anders, also ich brauche gerade Ruhe oder ich habe jetzt Kopfschmerzen, unser Treffen, unser Telefonat kann doch nicht stattfinden. Dann ist da vielleicht kurz so ein Moment der Enttäuschung und dann so, hey ich finde es so cool, dass du deine Bedürfnisse wichtig und wahrgenommen hast.
Mechthild:
Ja, das stimmt, das finde ich auch, weil da bin ich auch mal das selber am Üben, dass ich auch meine Bedürfnisse mehr wahrnehme und auch zum Beispiel Treffen auch mal absage, weil ich dann doch immer denke, die andere Person freut sich ja drauf und ich freue mich ja darauf. Aber es hilft ja auch beiden nichts, wenn es mir dann nicht so gut geht.
Aber ja, es ist natürlich so ein bisschen auch dieses einerseits andere nicht enttäuschen zu wollen, aber trotzdem auch seine eigenen Bedürfnisse gut zu wahren.
Eine Erinnerung an mich selbst
Gracia Foddis:
Und ich finde halt, oft ist es dann für mich, auch gerade, wenn es dann mich irgendwie trifft, sag’ ich mal, und ich enttäuscht bin, dann gleichzeitig ist es ja auch eine Erinnerung und wie gut sorgst du eigentlich gerade für dich? Also das kommt dann immer für mich rein, sodass ich dann, wenn ich dann so weit bin und sage, hey cool, dass sie ihre Bedürfnisse wahrgenommen hat, wenn es jetzt eine Frau ist, genau, dass ich mich dann frage, sag mal, Wie hast du das jetzt diese Woche so gemacht mit deinen Bedürfnissen? Und oft ist da dann der Schmerzpunkt eigentlich.
Mechthild:
Ja, das stimmt. Und das ist echt eine gute Erlaubnis, bei sich selber nochmal zu schauen.
Gracia Foddis:
Ja, genau.
Mechthild:
Das stimmt, das klingt gut. Ja. Ja, dann hoffe ich, dass es auch eine Einladung an dich als Höherin oder Hörer ist, vielleicht auch nochmal bei dir selber zu gucken, wie es so ist, gerade mit deinen eigenen Bedürfnissen.
Übung für die Reflexion auf die eigene Lebenszeit
Gracia Foddis:
Also, Ich hätte noch eine Sache, das hatte ich vorhin vergessen zu sagen, in Bezug auf die verbleibende Lebenszeit, hätte ich noch eine ganz Mini-Übung.
Mechthild:
Ja, das klingt gut. Das kannst du jetzt gerne noch erzählen, die Übung, die du noch hast.
Gracia Foddis:
Genau, also ich hätte, genau, ich habe so eine kleine Frage einfach mitgenommen, die ich auch so mit in meinen Freundeskreis genommen habe in Folge von diesem Gespräch, von dem ich euch erzählt habe.
Übung: Nachruf auf mich selbst
Und das nennt sich Nachruf auf mich selbst. Im Wesentlichen sind es eigentlich nur zwei Fragen. Aber ganz kurz zur Erläuterung, warum Nachruf auf mich selbst. Man stellt sich einfach vor, man sei am Ende des eigenen Lebens. Und dann stellt man sich diese zwei Fragen.
- Wie wäre ich gerne im Leben gewesen?
- Wovon hätte ich gerne mehr gehabt?
Und genau, also das wäre jetzt eine Einladung an die Hörer*Innen, die zwei Fragen sich einfach mal mitzunehmen und sich fünf oder zehn Minuten zu nehmen und sich das zu notieren und der Ansatz ist halt das gezielt im eigenen Leben umzusetzen.
Also manche Dinge sind vielleicht Träume, aber da kann man dann auch immer noch gucken, okay und was steckt da eigentlich drin und was ist ein realistischer Punkt von dem, was ich, was da meinen Traum ausmacht und wie kann ich diesen jetzt, ab jetzt sozusagen in mein Leben bringen.
Das finde ich ganz schön, also das, die Übung war total für mich selber total wertvoll und jetzt gibt es eine Liste am Kühlschrank und da gucke ich immer wieder drauf. Und ja, da stehen ganz, ganz schöne Dinge drauf, wie zum Beispiel mehr Gelassenheit und das Herz öffnen, solche Geschichten. Und das können wir im Alltag auch ganz, ganz gut einbinden.
Was bietet Gracia gerade als Angebote an?
Mechthild:
Ja, das klingt gut. Das ist auf jeden Fall eine gute Übung. Die schreibe ich auch nochmal in die Blogpost, dann findet ihr die auch nochmal, dass ihr die dann auch für euch machen könnt, wenn ihr noch nachher Lust habt dazu. Jetzt würde ich dich noch gerne fragen, was du so gerade selber machst und anbietest, wie Leute dich vielleicht auch noch mal finden können.
Baustein eins ist das private Coaching
Gracia Foddis:
Ja, gerne. Genau, ich biete einmal privates Coaching an, wirklich rund das Thema Umgang mit der eigenen chronischen Erkrankung und Schmerz. Genau, da ich selbst Betroffene bin, ich glaube, dass es sehr wertvoll ist, dass ich selbst Betroffene bin. Also, dass einfach dieser Peer-Aspekt da ist und auch ein gewisses Vertrauensverhältnis, aber auch, wenn die chronischen Erkrankungen oft nicht dieselben sind, eine ähnliche Betroffenheit, ein ähnlicher Erfahrungshintergrund.
Und das erlebe ich als sehr, sehr wertvoll. Das wird mir auch so zurückgespiegelt, dass die Leute, die bei mir in den Coachings sind, auch darüber dankbar sind, dass ich diese Perspektive häufig gut teilen kann.
Genau, also das ist so der eine Bereich, das private Coaching und da geht es auch eben Themen, über die wir heute auch schon gesprochen haben, also die Selbstannahme, Umgang mit Schmerz, auch die Kommunikation, Umgang mit Stress.
Oder auch wenn man eine Diagnose bekommen hat, wie gehe ich jetzt damit wie schaffe ich da auch, das ist häufig eine Riesenherausforderung, auch in der Familie tatsächlich drüber zu reden. Oder in der Partnerschaft, wie kann ich meine Bedürfnisse kommunizieren und trotzdem meinen Partner, meine Partnerin nicht überlasten.
Über Selbstbeschenkt Coaching
Gracia Foddis:
Genau, also da machen wir ganz viel drumherum und ich, also das Coaching mache ich seit dreieinhalb Jahren, da habe ich gegründet. Es nennt sich übrigens selbstbeschenkt.de, meine Website.
Selbstbeschenkt Coaching. Da geht es eigentlich, also sagt der Name schon, ein Geschenk, das man sich selbst macht. Also dass zum Beispiel die Selbstakzeptanz oder dieses Lernen, wie kommuniziere ich und damit Erfahrung machen, dass das halt ein Riesengeschenk ist an sich selbst. Oder auch dahin kommen von, ich nehme meine Bedürfnisse wahr. Hinzu, ich nehme meine Bedürfnisse ernst und stehe für sie ein. Genau, das sind so Geschenke, die wir uns im Alltag selbst machen können und da begleite ich Menschen unglaublich gerne dabei.
Mechthild:
Ja, sehr gut. Genau, die Seite verlinke ich dann auch nochmal in den Show Notes und den Blogpost.
Baustein zwei ist Beratung für Diversity in Unternehmen
Gracia Foddis:
Genau, und das zweite Standbein von meinem Business, das hat sich auch so aus dem privaten Coaching heraus entwickelt, weil es auch ganz viel Bedarf gibt natürlich im Berufsleben, dass Menschen mit chronischer Erkrankung oder mit Behinderung gut auf sich achten, die eigenen Grenzen achten, im Team kommunizieren.
So bin ich dann auch eben zu meiner Business-Positionierung gekommen und begleite da betroffene Führungskräfte oder Menschen, die die Rolle Diversity im Unternehmen haben und auch Teams dabei, da gute Lösungen zu finden im miteinander. Das wollte ich noch kurz erwähnt haben.
Als behinderte Person in einem Unternehmen arbeiten
Mechthild:
Ja, auch spannend. Das ist auf jeden Fall auch ein wichtiges Thema, dass auch mehr Menschen mit Behinderung in Unternehmen dann arbeiten können und ihren Weg dann auch so da finden können.
Gracia Foddis:
Genau und vor allem auch, dass sie ihren Job halten können. Also ich finde immer die Frage oder das Thema so wichtig, aber eigentlich die Frage, wie bleibe ich erfolgreich im Beruf, ohne dass es auf Kosten meiner Gesundheit geht, weil die halt so ein hohes Gut ist. Also insgesamt, aber ich erlebe einfach bei mir selbst und mit vielen anderen Menschen auch, dass es umso wichtiger ist, wenn man eine chronische Erkrankung hat, da wirklich gut auf sich zu achten und dass es nicht noch schlimmer ist oder dass man nicht dann nach ein paar Monaten sich überlasten für ganz lange ausfällt, weil eben eine Überlast entstanden ist.
Mechthild:
Ja, das stimmt.
Gracia Foddis:
Solche Themen sind ganz, ganz wichtig.
Eigene Grenzen im Berufsleben mehr wahrzunehmen, hilft auch nicht-behinderten Menschen
Mechthild:
Und es ist natürlich wichtig für Menschen, die eine chronische Erkrankung oder eine Behinderung haben, aber im Endeffekt hilft es auch wieder allen Menschen, auch den anderen Menschen, die Möglichkeit gibt, auf ihre eigenen Bedürfnisse mehr zu achten und zu schauen, was mir guttut.
Gracia Foddis:
Genau, das finde ich auch. Das ist so ein wichtiger Punkt. Darin sehe ich auch eine Riesenchance für die Menschen, die mit Menschen mit Behinderung zusammenarbeiten.
Das ist wirklich so wertvoll und auch so wichtig in unserer Zeit. Mentale Gesundheit, das ist so ein abgelutschter Begriff. Es passiert aber trotzdem da viel zu wenig in dem Bereich. Aber ich glaube, da ist viel Potenzial und ich würde mir echt wünschen, dass es genutzt wird.
Wandel in der Arbeitswelt mit unterstützen
Mechthild:
Ja, das hoffe ich auch. Und ja, gut, dass du dann da deine Arbeit auch in dem Bereich machst und Unternehmen und Menschen unterstützt, das besser zu machen.
Gracia Foddis:
Ja, ich hoffe, dass ich da ein bisschen zu einem Wandel beitragen kann, dass es für alle gut ist.
Mechthild:
Ja, stimmt. Also so, was ich von dir in deiner Arbeit schon gesehen habe, auf LinkedIn, wo du ja auch viel dazu teilst, sehe ich, dass du viele Menschen auch damit erreichst.
Inhalte teilen auf LinkedIn
Gracia Foddis:
Das ist auch so wichtig, finde ich. Ich mag einerseits ja Leute stärken, die eine chronische Erkrankung haben und dass man sich auch einfach Dinge bewusst macht. Also was ist denn das überhaupt mit dem internalisierten Ableismus? Zum Beispiel neulich habe ich darüber geschrieben, was brauchen Menschen mit Behinderung eigentlich? Das sind natürlich Fragen, die kann man so generell überhaupt nicht beantworten. Aber überhaupt mal Gedanken anzuregen und Gespräche anzuregen, dafür ist es schon ganz wertvoll.
Mechthild:
Ja, das stimmt, das ist gut.
Eigene Selbstfürsorge-Praxis
Ja, dann noch vielen Dank dafür, dass du das noch mit uns geteilt hast. Genau, die allerletzte Frage, die ich immer an meine Gästinnen habe, Gäste habe, ist, was deine eigene Selbstfürsorge-Praxis ist, wie du das in deinen Alltag bringst. Du hast ja schon einiges geteilt, aber vielleicht hast du auch noch ein, zwei andere Sachen, die du also für dich regelmäßig machst oder auch im Moment regelmäßig machst.
Gracia Foddis:
Ja, ich habe eine Meditation, die ich regelmäßig mache. Aber in dieser Regelmäßigkeit, von der ich vorhin sprach, so wie die für mich möglich ist in meinem Familien- und Berufsalltag. Der größere Teil der Achtsamkeit in meinem Alltag. Das ist halt genau das: Innehalten für den Moment , das Lachen, sei es im Beruf oder in der Familie, Bewegung, Natur, mal zwischendurch Musik, also Kopfhörer rein und auch beim Spaziergang. Beim Spaziergang tanzen zum Beispiel macht auch Spaß.
Mechthild:
Ja, cool.
Gracia Foddis:
Genau, sowas.
Mechthild:
Das klingt gut. Ja, danke fürs Teilen.
Gibt es sonst noch was, was du gerne teilen möchtest?
Abschluss der Folge
Gracia Foddis:
Ja, ich habe mich total gefreut, jetzt einfach bei dir zu sein, mit dir zu sprechen und wünsche euch allen einen schönen Tag, einen schönen Abend, je nachdem, wo ihr gerade seid im Tag.
Mechthild:
Ja, danke dir auch.
Gracia Foddis:
Dankeschön.
Mechthild:
Vielen Dank nochmal, dass du dir die Zeit genommen hast und dass wir auch mit diesen ganzen technischen Sachen, die wir noch hatten, auch gut umgegangen sind. Ich freue mich, dass wir es jetzt geschafft haben, dass die Podcast-Folge jetzt fertig ist und dann freuen wir uns auf eure Rückmeldung zu der Folge. Schreibt gerne Gracia und mir auch wie euch die Folge gefallen hat und dann wünsche ich dir und euch noch einen schönen Tag.
Tschüss!
Danke!