In dieser Folge spreche ich mit Mascha Blankschyn vom Instagram-Account @monkeymind.meditation über Achtsamkeit im Bildungsbereich, Selbstmitgefühl und mehr. Höre hier direkt in diese Folge rein.

In Folge 31 von inklusive Achtsamkeit der Podcast spreche ich mit Mascha Blankschyn von @monkeymind.meditation über Achtsamkeit im Bildungsbereich. Sie ist Lehrerin und Achtsamkeits-Trainerin. Seit einiger Zeit ist sie selbständig als Achtsamkeits-Trainerin, aber davor hat sie lange als Lehrerin gearbeitet.
Darum sprechen wir in dieser Folge auch über Achtsamkeit im Bildungsbereich, was der Titel dieser Folge ist. Natürlich sprechen wir noch über vieles mehr, also, auch wenn du nicht beruflich etwas mit dem Thema Schule zu tun hast, sprechen wir auch über Selbst-Mitgefühl und die Gedanken, die manchmal wie Äffchen von Baum zu Baum springen.
Du kannst dir die Folge direkt hier anhören
oder überall, wo es Podcasts gibt.
Darüber sprechen wir in dieser Folge:
- Maschas Weg zur Achtsamkeit
- Achtsamkeit im Bildungsbereich
- Maschas ehrenamtliche Arbeit im MBSR-Verband
- Achtsamkeit auf Social Media
- Monkey-Mind und Achtsamkeit
- Maschas nächsten Projekte
- Maschas Selbstfürsorge-Praxis
Im nun folgenden Blog-Post findest du ein Transkript zur Folge, dass ich zur leichteren Lesbarkeit bearbeitet und angepasst habe, zum Beispiel habe ich Zwischenüberschriften eingefügt.
Anmerkung
Teilweise ist in dieser Folge ableistische Sprache vorhanden. Ich bin mir bewusst, dass ich darauf achte, diese weniger zu verwenden und auch wenn möglich, meine Gäste darauf hinweise, aber es ist nicht immer möglich. Auch gibt es explizite Sprache, weshalb du das kleine E neben der Folge findest.
Begrüßung von Mechthild
Hallo, herzlich willkommen zu Folge 31 von Inklusive Achtsamkeit, der Podcast.
Diesmal gibt es wieder ein Interview, mit Mascha. Sie ist auf Instagram als @monkeymind.meditation unterwegs. Vielleicht folgst du ihr schon. Und wenn nicht, findest du ihr Profil in den Shownotes und hier im Blogpost, genau wie alle anderen Links zu ihrer Arbeit, denn sie macht ganz viel.
Sie ist auch Mindfulness-based Stress Redution (MBSR) Lehrerin und Mindful Self Compassion Trainerin (MSC) und darüber sprechen wir in dieser Folge. Wir sprechen über Selbstmitgefühl und Achtsamkeit und auch ihren Weg zur Achtsamkeit und über das Lehrerin-sein und Achtsamkeitslehrerin sein, denn sie war auch lange in der Schule als Lehrerin und hat da Achtsamkeit unterrichtet.
Darüber sprechen wir und über den Monkey Mind, was das bedeutet und noch ganz viel mehr über ihre Projekte. All das in dieser Folge.
#irgendwasistimmer
Ich freue mich total darauf, dass wir die Zeit gefunden haben für das Interview. Wir hatten erst mal ein paar technische Probleme vorher, deswegen mussten wir die Aufnahmen auch noch mal verschieben, aber jetzt freue ich mich darüber, dass du diese Folge hören kannst und wünsche dir jetzt viel Spaß mit der Folge.
Teilt und bewertet gerne die Folge
Ich darf natürlich nicht vergessen, nochmal zu sagen:
Bewerte gerne die Folge auf allen Kanälen.
Teil die Folge, wenn du andere Leute hast, für die das Thema interessant sein könnte.
Das hilft immer total, dass der Podcast wächst und es wieder mehr Leuten angezeigt wird, für die das Thema wichtig sein könnte.
Jetzt viel Spaß mit der Folge.
Über Mascha
Mechthild:
Hallo, Mascha, schön, dass du heute in meinem Podcast zu Gast bist. Ich fange mal so an, dass ich die Gästin sich selber einmal vorstellen lasse. Was sind deine eigenen Worten, was du gerne zu dir sagen möchtest?
Mascha Blankschyn:
Ja, hallo und danke, dass ich da sein darf. Danke für die Einladung. Mein Name ist Mascha Blankschy. Ich bin, wie du ja auch, MBSR-Lehrerin und habe mich damit selbstständig gemacht. Also MBSR und auch MSC, also noch achtsames Selbstmitgefühl. Genau, das mache ich und das liebe ich und damit verbringe ich eigentlich den größten Teil meiner Zeit und gebe Kurse und Coachings. Ich habe jetzt gerade ein Buch geschrieben und ja, schaue immer was das Leben so mir vor die Füße spielt.
Maschas Weg zur Achtsamkeit
Mechthild:
Ja cool, das klingt auf jeden fall spannend und interessant. Und wie hast du für dich selber dann zur Achtsamkeit und auch zum MBSR und MSC gefunden? Wie war so dein Weg dahin?
Mascha Blankschyn:
Ja das ist ein langer Weg. Und ich glaube wie das so oft ist, war das über oder in einer Krise, die ich auch hatte und das war ungefähr so vor 15 Jahren, würde ich jetzt mal sagen, so Mitte 20, na gut 40 bin ich noch nicht, aber Anfang 20 vielleicht habe ich so gemerkt, das Leben ist ja ganz nett und schön und ich hatte viele Freunde und war viel auf Partys unterwegs und war immer ganz viel reisen.
Ich habe Spanisch und Englisch auf Lehramt studiert und da konnte ich immer gut ins Ausland, weil dann habe ich auch die Sprachen irgendwie gelernt und ja, dann habe ich aber irgendwie gemerkt, das ist alles nur so ein bisschen oberflächliche Befriedigung. Und irgendwie habe ich dann mit dem Laufe der Zeit gemerkt, irgendwie das ist alles schön und gut und sieht von außen irgendwie auch toll aus, irgendwie. Aber innen hat sich das nicht so angefühlt. Das war irgendwie innen einfach leer und so sinnbefreit.
Dann bin ich auch viele Jahre damit rumgelaufen und dachte so, und habe immer so geguckt, was machen die anderen und wie funktioniert dieses Leben hier auf dieser Erde. Ich habe mich mit anderen verglichen und Dinge ausprobiert, geschaut was andere machen oder was vermeintlich dann das Glück bringt.
Vom kurzen Glück des Reisens, zum länger während inneren Glück
Also wie zum Beispiel das Reisen. Ja, da macht man schöne Fotos und es sind tolle Stränden und so was. Aber das war irgendwie auch immer nur so von kurzer Dauer. Und dann ist dieses Leiden immer größer geworden, dieses innere Loch. Über Zufall kam mir von Hermann Hesse Siddhartha dann in die Hände.
Von Hermann Hesse habe ich dann irgendwie alles weggesuchtet, alles gelesen und habe mich da so verstanden und aufgehoben gefühlt. Also es fing an mit Narziss und Goldmund und dann habe ich da alles gelesen und dann Siddhartha und dann dachte ich so, aha, jetzt wird mir einiges klar. Daraufhin habe ich mich dann ins Kloster eingebucht und habe einen Schweigeretreat gemacht, das war so ein Vipassana-Kurs.
Und genau, von da an war ich hookt und habe gemerkt, okay das ist es irgendwie. Also diese innere Leere, die kommt nicht von ungefähr. Diese innere Leere darf ich mir mal anschauen und das hat sich zum Glück dann in Fülle verwandelt.
Manchmal spüre ich natürlich immer noch innere Leere. Das ist natürlich nicht alles jetzt super toll nur und mein Leben nur noch eine Party. Aber ich weiß jetzt so, wie kann ich mit dieser inneren Leere umgehen. Genau, so vielleicht im Grob-Format.
Vipassana und MBSR
Ich war in Vipassana, also in der buddhistischen Meditation sehr verankert und das bin ich auch heute immer noch. Vorher kannte ich niemanden, der das gemacht hat. Da läuft man ganz in weiß rum und verbeugt sich oft vor der Buddha-Statue und das war mir am Anfang auch sehr fremd.
Dort habe ich so gedacht, ist das jetzt wirklich was für mich oder trete ich jetzt in der Sekte ein oder hatte da noch nicht so das Vertrauen dann in die Praxis. Deshalb habe ich paarallel auch noch etwas anderes gesucht, wo ich Halt dran finden und das kann ich auch immer ganz gut in der Wissenschaft. Und das MBSR-Programm ist ja einfach wissenschaftlich gut untersucht. Irgendwie war der Sprung dann auch ja gar nicht weit, weil MBSR ja von Vipassana entsprungen ist.
Ich wollte dann auch kein Guru werden oder sowas, oder keine buddhistische Meditationslehrerin, bis jetzt zumindest nicht, sondern wollte da die Ausbildung machen, dann halt dieses Geschenk, was ich erfahren habe, dann auch an andere Menschen weitergeben zu können.
Ein langer Weg
Mechthild:
Ja, schön. Und das machst du jetzt ja dann schon einige Jahre. Das ist auf jeden Fall ein langer weg und können sich bestimmt auch viele drin zurückfinden oder wiederfinden. Bei mir war, außer dass ich so mit Anfang 20 durch auch den Stress der Uni und so gemerkt habe, ich brauche noch irgendwie was anderes, wieder zu mir zu finden. Eine ähnliche Geschichte.
Genau, dann hast du noch die Mindful Self-Compassion, also die Selbstmitgefühl-Ausbildung auch noch gemacht.
Vipassana-Meditations-Retreat
Mascha Blankschyn:
Ja, genau. Das ist noch gar nicht so lange her. Und das ist eigentlich auch ganz interessant, fand ich jetzt im Nachhinein natürlich nur. Also ich habe dann halt zehn Jahre Vipassana gemacht und das ist ja sehr streng. Da meditiert man den ganzen Tag. Das ist anstrengend.
Also es geht los vier Uhr morgens, steht man auf, meditiert bis 6:30 Uhr, dann ist Frühstück, also eine Stunde so, nimmt man sich ungefähr Pause, dann geht es weiter mit der Meditation, dann gibt es um 11 Uhr schon Mittagessen. Nach der Tradition wird nach 12 Uhr nichts mehr, keine feste Nahrung mehr zu sich genommen. Dann von 11 Uhr mittags bis 10 Uhr abends wird dann weiter meditiert.
Das ist schon sehr intensiv und auch anstrengend. Und ich habe dann gemerkt, dass ich auch in der Meditation sehr hart zu mir selbst war. Einserseit war die innere Kritikerin und das ich halt auch gut in der Meditation sein wollte.
Dann habe ich so ein Streben entwickelt. Ich muss jetzt noch in Retreat und ich muss jetzt noch länger meditieren oder ich muss noch besser werden irgendwie. Und dann irgendwie habe ich mir selbst Stopp mal gesagt.
Das war irgendwie kontraproduktiv. Das ist wieder genau das Gegenteil. Und es ist so spannend, dass man sich halt auch selbst in der Meditation, wenn man irgendwie gerade auf dem Weg ist, sich in dem Weg auch so verlieren kann oder für bestimmte Dinge einfach blind sein kann. (Anmerkung von Mechthild, hier kann man auch sagen bestimmte Dinge nicht wahrnehmen oder sich nicht darüber bewusst sein, um ableistische Sprache zu vermeiden).
Selbstmitgefühl als warme Sonne
Und dann hatte ich einen MSC-Kurs gemacht und gemerkt, okay, das ist genau das, was mir fehlt, das Puzzleteil, also das Selbstmitgefühl, also gut zu mir zu sein und zu sagen, dass das, was ich mache, eigentlich reicht und dass das gut ist und dass es mehr braucht. Also auch was eigentlich in der Meditation und die Achtsamkeit ja auch lehrt, ich bin schon da, ich muss nirgendwo mehr hin. Und das Selbstmitgefühl bringt noch so eine warme Sonne, finde ich, immer noch irgendwie in die Achtsamkeit mit rein.
Dass ich nicht nur so alles fühle und alles darf da sein, sondern da strahlt auch so eine Wärme irgendwie mit drauf ab. Und das hat mir sehr gut getan und hat dieses Streben so ein bisschen gemildert.
Achtsamkeit im Bildungsbereich
Mechthild:
Ja, schön. Und jetzt bist du selbstständig, aber davor hast du ja auch als Lehrerin gearbeitet. Und das finde ich auch auf jeden Fall spannend, wie du es auch in der Schule dann genutzt hast, sowohl für dich als auch mit deinen Schülern und Schülerinnen, wie du die Achtsamkeit da eingeflochten hast.
Mascha Blankschyn:
Ja, das war ein ganz interessanter Weg. Also als Lehrerin habe ich eine bestimmte Rolle und als Achtsamkeitslehrerin habe ich ja auch eine bestimmte Rolle. Schon alleine die Tonlage, in der ich als Schul-Lehrerin mit den Schüler*innen zu spreche, ist eine andere, weil ich sehr präsent und sehr laut.
Also ich muss ja immer vor 30 Schüler*Innen sprechen und reden und sehr präsent sein, was zwar auch Achtsamkeit ist, aber wenn ich jetzt eine Meditation anleite, ist das dann doch irgendwie eine andere Sprache und auch eine andere Tonlage, mit der ich natürlich rede. Als Schullehrerin muss ich immer benoten. Und das ist das genau das Gegenteil von Achtsamkeit, was ja frei ist von Bewertungen.
Das Schüler*innen sich für Achtsamkeit öffnen in der Schule, also in so einem Rahmen, da musste ich erst mal experimentieren.
Wer bin ich? Kann ich beides sein? Und kann ich den Schüler*innen den Rahmen geben, dass die sich öffnen können?
Obwohl die wissen, ich bin gleichzeitig auch noch die Englischlehrerin und wir sehen uns irgendwie zwei Stunden später und dann bewerte ich sie wieder.
Und das ist gar nicht so einfach irgendwie für mich gewesen. Da habe ich auch ganz viel ausprobiert, dann einfach, da so ein bisschen meinen Weg zu finden.
Ich war glücklicherweise an einer Schule, die sehr offen war und die mich auch experimentieren lassen hat.
Achtsame Rituale im Unterricht
Und dann, ja, sind es vor allen Dingen Rituale, kleine, achtsame Rituale, wie ein achtsamer Stundenbeginn, also dass wir eine Minute geschwiegen haben, bevor wir in den Unterricht eingestiegen sind. Das war sehr schön und auch die SchülerInnen haben das dann sogar eingefordert, wenn ich das mal vergessen habe. Total schön und auch so schnell umsetzbar. Da musste ich auch gar nicht so großartig jetzt Meditationen anleiten oder so. Also das war ein niedrigschwelliger Einstieg und das hat sich an der Schule eigentlich auch so etabliert, dass das auch andere Lehrer*inne es machen.
Achtsamkeit als Schulfach
Und ich hatte dann auch einen Kurs, also eine Doppelstunde in der Woche. Es war ein Freiraum, wie das bei uns an der Schule heißt. Da wurde mir so freie Hand gelassen, was die Stunde angeht. Allerdings musste ich am Ende auch Noten geben in diesem Fach.
Ja, das war schwierig. Ich denke, dass bei Achtsamkeit muss immer eine gewisse Freiwilligkeit da sein.
Die Schüler*innen durften sich Kurse wählen. aber viele haben dann glaube ich auch die Kursbeschreibung gelesen und gesagt, oh das hört sich ja gut an, da muss ich nicht viel machen, da können wir uns ein bisschen entspannen.
Das ist einfach glaube ich nichts für jede oder jeden und ja das immer zu halten und dann damit umzugehen. Und wenn wir ein Body-Scan zum Beispiel mal gemacht haben, dass die sich nicht die ganze Zeit anfassen oder irgendwie, wenn ich selber die Augen zumache, wenn ich anleite, Das ging zum Beispiel nicht. Genau, also diesen sicheren Rahmen für alle zu halten mit pubertären Jugendlichen, die es sowieso gerade nicht leicht haben, sich selbst kennenzulernen und zu erforschen und dann auch noch in der Gruppe sich zu öffnen und über Gefühle zu reden. Es ist schon eine ganz große Herausforderung, aber glaube ich ganz wichtig.
Eigene Bedürfnisse wahrnehmen
Mechthild:
Ja, es ist ja auch eine Fähigkeit, die man auch trainieren sollte, dann dieses Offensein und sich selber auch wahrnehmen und merken, was meine Bedürfnisse sind.
Mascha Blankschyn:
Total, ja, da strugglen ja gerade Jugendliche. Und ja, sowieso, in der Schule, finde ich, hat das aber einen ganz guten und wichtigen Platz. Ich hoffe, das geht auch weiter. Und ich kann das auch weiter voranbringen, dass wir da auch einfach die Menschlichkeit immer wieder einladen und diesen Leistungsdruck da rausnehmen.
Weitere Achtsamkeits-Angebote an der Schule
Mechthild:
Machst du die Gruppe noch weiter oder begleitest du die anderen Lehrerinnen an deiner alten Schule, dann weiter das zu machen?
Mascha Blankschyn:
Also ich bin da auf jeden Fall im Kontakt. Wir haben jetzt zum Beispiel, das ist auch ganz schön, wir haben immer viele Projektwochen da gehabt und da haben wir jetzt anlehnend an Thich Nhat Hanh einen Kurs gemacht zu “Zen and the Art of Saving the Planet”, der Meditation und Klimawandel vereint. Da hat eine Kollegin von mir den Kurs zu gemacht, oder es ist ein Online-Kurs gewesen, ausgehend von Plum Village. Da machen wir jetzt eine Projektwoche zu und da gehe ich dann wieder zurück in die Schule.
Mechthild:
Ja, cool. Das ist auch ein wichtiges Thema, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit, wie die beiden auch zusammengehören und zusammenpassen.
Mascha Blankschyn:
Ja, das ist das Schöne. Nachhaltigkeit kann eigentlich überall einfließen. Das ist das Schöne. Das kann eigentlich überall einfließen und ist ganz oft auch die Grundlage.
Achtsamkeit im Lehrer-Kollegium
Habt ihr da auch im Lehrer-Kollegium selber was gemacht oder war es eher für die Schüler? Oder habt ihr da auch darauf geachtet, dass ihr dann auch achtsamer seid?
Mascha Blankschyn:
Ja, das ist ja eigentlich der beste Ansatz, bei den Lehrer*innen anzufangen. Weil die es ja auch halten müssen dann letztendlich.
Wir können nicht sagen, Schüler macht mal dies und das, meditiert jetzt mal ein bisschen und wir trinken hier gemütlichen Kaffee, sondern es muss ja bei den Lehrer*innen anfangen. Und ja, ich habe einen Kurs gemacht bzw. Biete jetzt auch Kurse für Lehrer*innen an.
Auch hier beruht es auf Freiwilligkeit. Also ich war da natürlich auch Feuer und Flamme. Wir können hier was starten und ich revolutioniere die Welt, aber beziehungsweise diese Schule und dann rennt man natürlich auch gegen Wände.
Also man kann es niemandem überstülpen, das muss ich leider immer wieder schmerzhaft erfahren und akzeptieren. Das ist ja auch total in Ordnung. Und ja, aber trotzdem ist das Interesse einerseits groß, also bei LehrerInnen oder generell bei Erwachsenen auch.
Aber da die wirklich sehr sehr überlastet und überfordert sind, ist natürlich alles, was man dann noch on top machen muss, abgelehnt. So ein MBSR-Kurs mit zweieinhalb Stunden ist dann schon so, oh Gott, nein, wenn ich nach Hause komme, will ich meine Ruhe haben. Das ist schon ein Schock, das kennst du bestimmt auch.
Maschas Arbeit im MBSR-Verband
Mechthild:
Ja, okay. Ja, es ist spannend. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass du und ihr diese Arbeit macht. Ich weiß ja, dass ihr da viel auch im MBSR-Verband und dem Schwestern-Verband oder Verein auch mitmacht. Das haben wir ja noch gar nicht gesagt, dass du doch im MBSR-Verband sehr aktiv bist und dort im Vorstand bist.
Mascha Blankschyn:
Genau, das habe ich bei der Vorstellung gar nicht gesagt.
Mechthild:
Das fällt mir auch gerade ein.
Mascha Blankschyn:
Genau, da bin ich im Vorstand und der MBSR-Verband, also ein Verband, ein Berufsverband der Achtsamkeitslehrenden in Deutschland.
Wir haben jetzt gerade eine Fachgruppe Bildung gegründet. Das Thema Achtsamkeit in der Bildung hat sowieso gerade so einen Aufschrei sozusagen. Da kommt einiges ins Rollen und es soll auch in die Lehrerausbildung verankert werden. Also das zum Beispiel im Studium oder dann spätestens im Referendariat, die Lehrer*innen da schon ausgebildet werden.
Achtsamkeits-Kurs für die Schule
Und mit dem Tochter- oder Schwester-Verband AKiJu, also Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche, da haben wir auch ein Curriculum speziell für Pädagog*innen entworfen oder alle Menschen eigentlich, die an der Schule arbeiten, die Lust auf Achtsamkeit haben und das an Kinder und Jugendliche weitertragen wollen.
Genau, das ist ein sechswöchiger Kurs und wie wir gerade schon gesagt haben, fängt es bei einem selbst immer an. Da darf man bei sich ansetzen und dann so kleine Übungen, wie ich gerade schon gesagt habe, zum Beispiel mal mit einer Minute in Stille anfangen. Also ich habe mich ja selber ganz lange nicht getraut, als Lehrerin dann die Achtsamkeits-Lehrerin raushängen zu lassen, aber zum Beispiel diese Minute Stille.
Auch mal mit einer Klangschale in die Klasse zu gehen und die anhören, einfach den Sound zu hören und zu warten und zu lauschen, bis der dann so ganz langsam verklingt.
Mit so mini Baby-Steps kann man da anfangen. Da unterrichten wir, das Curriculum und das wird von MBSR-Lehrern, wie du und ich sind, an Schulen gebracht.
Pilot-Projekt zur Achtsamkeit an der Schule
Mechthild:
Ja, sehr schön. Ich erinnere mich, dass ihr letztes Jahr so ein großes Pilotprojekt dazu hattet. Genau. Und das geht dann jetzt weiter?
Mascha Blankschyn:
Ja, das geht weiter. Letztes Jahr war das so ganz riesengroß. Da haben wir so die Nachwirkungen der Corona-Pandemie so ein bisschen auffangen wollen und haben da mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung https://www.dkjs.de/ zusammen gearbeitet.
Weil die Frage gerade in Bildungseinrichtungen ist ja immer, woher kommt dann eigentlich das Geld?
Wir wissen alle, der Bedarf ist da und jetzt nach Corona noch viel stärker, irgendwie das Jugendliche, wie auch Pädagog*Innen und Psycholog*Innen und alle, die im Bildungsbereich arbeiten, stark belastet sind und dass da was passieren muss, ganz dringend.
Und glücklicherweise konnten wir dann ganz viele Kurse anbieten, die die LehrerInnen umsonst machen konnten. Also die mussten nicht noch extra was dafür bezahlen.
Jetzt geht’s weiter und wir schauen immer die ganze Zeit, wo können wir Gelder akquirieren, dass das auch gut angenommen wird. Weil wie gesagt, es ist einmal der Zeitfaktor und dann natürlich auch noch ein finanzieller Faktor. Wie kann man es attraktiv machen und wie kann man es niederschwellig machen und trotzdem so das Herz und die Tiefe der Achtsamkeit dabei nicht verlieren.
Achtsamkeit auf Social Media
Mechthild:
Ja, da bin ich gespannt, was dann noch alles kommt, wenn es dann passiert, wie das weitergeht.
Und ja, was du auch viel machst und wo wir uns ja eigentlich auch dann getroffen haben, ist ja auf Social Media oder Instagram, weil ich wusste zwar, dass du im MBSR-Verband bist, aber ich habe so richtig quasi in Kontakt gekommen sind wir über Instagram und Social-Media und da teilst du auch immer viel über Achtsamkeit und auch Selbstliebe und Selbstfürsorge und alle Themen, die dich so beschäftigen.
Mascha Blankschyn:
Ja, das ist ein spannendes Feld, Social Media. Für mich bedeutet Social Media Balance halten. Es ist eine große Achtsamkeitsübung, zu gucken, was tut mir gut und was nicht. Und ganz oft tut es mir auch nicht gut, muss ich sagen.
Ich habe lange überlegt, so kann ich überhaupt als Achtsamkeitslehrerin dann in den sozialen Medien präsent sein, weil es einfach genau das Gegenteil ist. Weil es unsere Achtsamkeit ja nicht schult, im Moment zu sein, sondern immer wegzugehen und immer wegzugehen.
Und das ist ganz schön krass irgendwie. Da dürfen wir aufpassen gut mit uns in Verbindung zu sein und zu spüren was uns gut tut und was uns nicht gut tut, weil ich manchmal auch merke, dass ich davon ganz schwer wegkomme oder im Scrollen irgendwie untergehe.
Und dann frage ich mich mal, stopp, was wolltest du eigentlich gerade machen? Und jetzt leg das Handy weg. Also es ist schon echt süchtig machend und das merke ich.
Digital Detox und der Algorithmus
Es tut mir nicht gut und ich brauche regelmäßig Digital Detox Tage, die ich einfach mache. Also das Problem ist ja bei Social Media, das merkt man dann einfach ganz schnell. Der Algorithmus bestraft einen, wenn man nicht dauerpräsent ist und ja mit den Konsequenzen muss man einerseits leben, andererseits ist mir aber meine Gesundheit einfach auch wichtiger. Wie halte ich da die Balance und wie kann ich das dann auch durch dieses teilweise ja sehr toxische Umgebung, wie kann ich das dann auch an andere vermitteln. Passt gut auf euch auf.
Hyper-Speed und Entschleunigung
Mechthild:
Ja, aber du erreichst ja auch ziemlich viele Menschen mit deinen Inhalten. Dein Kanal ist ja auch sehr gewachsen über die letzten Jahre.
Mascha Blankschyn:
Ja, das zeigt auch, also ich glaube wir brauchen Achtsamkeit. Ich glaube das ist einfach ein Symptom von den ganzen Krisen, die auf der Welt gerade herrschen. Und das ist also wie so eine Antwort. Wir brauchen wieder Entschleunigung. Wir sind ja so in Hyper-Speed die ganze Zeit unterwegs.
Das bedeutet ja auch innehalten und mal stehen bleiben und sich mal umgucken und sich fragen, was ist hier eigentlich los?
Das hoffe ich, dass es ganz viele Menschen erreicht.
Langfristige Veränderungen
Also nicht nur erreicht, weil ich merke, dass Menschen auch nach schnellen Lösungen suchen. Also, mach ich jetzt hier mal eine Achtsamkeitsübung, dann geht es mir besser.
Und es kann auch sein, aber es darf auch was Langfristiges werden, weil dann erst wird es nachhaltig und dann kann man irgendwie auch die Früchte davon tragen.
Also, es ist so ein bisschen ein zweischneidiges Schwert, finde ich. In der Tiefe kann man natürlich Achtsamkeit auf Social Media nicht vermitteln. Das ist ganz klar.
Und ja, es sind Anreize vielleicht, die ich schaffen kann und mehr auch nicht. Das sollte man vielleicht so ein bisschen im Hinterkopf haben.
Es ist nicht gleichbedeutend, dass es mir besser geht, wenn ich Masha auf Social Media folge, weil ich dann immer mal wieder einen kleinen Impuls in mein Feed gespült bekomme, sondern es ist schon auch ein bisschen Arbeit und es ist auch ein bisschen anstrengend vielleicht in dem Moment, aber auf die lange Frist gesehen ist es erleichternd und entlastend.
Monkey-Mind und Achtsamkeit
Mechthild:
Dein Account heißt ja auch Monkey Mind, also dieser, dass man immer so die Gedanken hat, die kommen und gehen von einem Baum zum anderen zu springen.
Mascha Blankschyn:
Monkey Mind finde ich irgendwie, ich weiß nicht, als ich das erste Mal gehört habe, war ich total von begeistert, dass man sich das so bildlich vorstellen kann, wie die Gedanken, wie so die Äffchen durch den Baum springen, irgendwie hat das total mit mir resoniert, weil ich das auch so fühle.
Und wenn ich mir meine Gedanken wie Affen vorstelle, also die sind ziemlich süß, ich stelle sie mir als Affen ziemlich süß vor, dann irgendwie, das war auch entwaffnend. Gedanken sind oft nervend und anstrengend und wenn es so kleine Äffchen sind, dann ist man zwar manchmal wütend auf die oder so, aber kann ihn auch schnell wieder verzeihen.
Maschas Angebote in der nächsten Zeit
Mechthild:
Ja, schönes Bild auf jeden Fall. Und du hast jetzt ja auch ganz viele Projekte, auch wo du in der Selbstständigkeit bist. Ich hatte gesehen, du schreibst ein Buch und hast so Meditationskärtchen, gibt es ganz viele Kurse. Erzähl gerne noch ein bisschen darüber, wie du dahin gekommen bist und wie du, was jetzt alles ansteht bei dir.
Mascha Blankschyn:
Genau, also Ich bin jetzt erst seit dem Sommer sozusagen in der Selbstständigkeit, also eigentlich erst so seit ein, zwei Monaten. Das ist bisher aufregend und bisher ist es auch hier ein Experimentieren, weil hier gibt es keine Anleitung für und auch kein Studium.
Und da habe ich auch lange gehadert, weil die Schule oder die Lehrerin ist ein sehr sicherer und krisenfester Job. Und in Berlin, wo ich arbeite, kommt jetzt auch die Verbeamtung, was viele feiern, da sie dann sicherer sind und nach bessere Renten ausgezahlt kriegen dann.
Dem eigenen Herzen folgen
Das alles steht so ein bisschen auf dem Spiel, aber ich habe gedacht, ich versuche das jetzt, ich folge meinem Herzen, weil Achtsamkeit in der Schule, wie gesagt, das ist einerseits total schön und auch wichtig. Ich bin aber trotzdem immer in dieser Lehreinnen-Rolle, also als Englisch- oder Spanisch-Lehrerin, was ich unterrichtet habe.
Und ich möchte eigentlich diese Rollen ablegen und eher in die Achtsamkeitslehrerin-Rolle stärker gehen, weil ich das viel mehr verkörpern kann und viel mehr spüre einfach, dass das zu mir gehört und dass ich das bin.
Ich habe das die letzten Jahre also beides immer gemacht und bin da so zwei-gleisig gefahren und es war dann teilweise einfach zu viel. Ja, da habe ich gesagt, okay, ich muss mich jetzt entscheiden. Entweder wagst du es jetzt und traust dich oder nicht, oder du musst dann halt die Konsequenzen ziehen und Achtsamkeit halt immer so, also für mich jetzt im beschränkten Maße dann unterrichten.
Und genau, jetzt bin ich also auf dem Weg und durfte ein Buch schreiben und durfte auch ein Kartenset schreiben. Das war ganz aufregend und schön.
Offen sein für Neues
Ich habe in der Vergangenheit das immer so erlebt, dass wenn ich einem Thema Raum gebe, beziehungsweise eine Sache loslasse und mich dem Universum öffne und signalisiere, hallo die nächsten Projekte dürfen jetzt reinkommen.
Dass dann irgendwie immer auch, dass es immer funktioniert hat.
Zwar jetzt nicht blind und naiv und so, dass ich jetzt auf der Couch sitze und warte, dass irgendwie eine E-Mail eintrifft, sondern einfach, dass ich die Schule jetzt abgelegt habe und ganz neue Dinge jetzt entstehen dürfen.
Und ich habe auch ganz viele Ideen, die ich machen will selbst. Von daher bin ich da total im Vertrauen. Und die nächsten Schritte sind jetzt so, also weiter Kurse geben, ich muss mich jetzt auch noch mal mit einem Businessplan und sowas beschäftigen, also alles was so zur Selbstständigkeit dazugehört.
Also so ein bisschen Struktur reinbringen einfach und gucken, was langfristig funktioniert und was nicht. Und sich mal wieder vom Leben überraschen lassen, weil das überrascht einen auch immer wieder.
Achtsamkeit und Sicherheit
Mechthild:
Ja, schön, das klingt auf jeden Fall gut und viel. Und ja, es ist ja auch wieder so die Achtsamkeit zu gucken, offen zu bleiben für das, was kommt und sich zeigt und dich nicht von vorher zu verrückt machen in den Gedanken, was passieren könnte.
Mascha Blankschyn:
Ja, in die Fallen habe ich natürlich auch noch einen. Gott, oh Gott, oh Gott, was hast du hier gemacht? Wie wirst du jeweils deine Miete bezahlen können? Aber ich bin ja auch in einer sehr privilegierten Lage. Ich habe Geld ansparen können von meinem sicheren Job, das mich hält. Und dann leben wir auch im Sozialsystem, wo ich auch Geld vom Staat bekommen kann. Also ich bin in einer privilegierten, guten und sicheren Lage, wo ich mir das auch erlaube.
Mechthild:
Ja und du hast ja auch schon viel quasi Vorarbeit geleistet, also du fängst jetzt ja nicht bei null an. Das ist echt gut. Gibt noch mehr was du so machst?
MBSR-Konferenz im November
Mascha Blankschyn:
Vor allem beim MBSR-Verband, weil da, genau Das ist ein Ehrenamt, was ich mache, aber da ist ja auch immer sehr viel los. Zum Beispiel die Konferenz im November, wo dann ganz spannende Menschen kommen. Kommst du eigentlich auch?
Mechthild:
Ja, ich habe es überlegt. Ich muss nochmal in meinen Kalender gucken, ob es dann passt. Die letzten Jahre Online war ich auf jeden Fall immer dabei, da war es einfacher. Aber jetzt ist es ja vor Ort in Kassel. Da muss ich gucken, dass wir am Ende noch Zeit haben.
Mascha Blankschyn:
Da geht es noch weiter. Im MBSR-Verband ist viel los und auch bei AKiJu, also dieses Achtsamkeit in der Bildung, das ist so auch mein Herzensthema und das schiebe ich auch noch weiter voran.
Also zum Beispiel, dass wir gucken, dass diese Kurse an mehr Schulen kommen, dass mehr LehrerInnen dafür sensibilisiert werden und dass das so seine Kreise zieht.
Mechthild:
Ah ja, okay. Das heißt, wenn man jetzt Lehrerin oder Lehrer ist und sich die Folge anhört, kann man auch mal auf die AKiJu Seite gehen und gucken, was ihr da für Lehrer anbietet. Das verlinke ich dann auch in dem Post zu dem Beitrag. Du hast jetzt ja schon einiges geteilt. Gibt es sonst noch ein Thema oder irgendwas, was du gerne noch sagen möchtest?
Mascha Blankschyn:
Ja, ich habe jetzt wirklich schon viel gesagt, mir fällt jetzt so spontan nichts ein.
Maschas Selbstfürsorge-Praxis
Mechthild:
Okay, gut, weil dann habe ich noch immer meine Abschlussfrage. Ich wollte die eigentlich am Anfang, als ich mit dem Podcast gestartet bin, am Anfang stellen, aber dann habe ich sie vergessen in der ersten Folge. Jetzt stelle ich sie mal als Abschlussfrage.
Was deine eigene Selbstfürsorgepraxis ist, was du machst und wie du dann wieder Zeit für dich findest und deine eigene Selbstfürsorge praktizierst.
Die Balance finden
Mascha Blankschyn:
Ja, auch das ist Balance. Auch das klappt mal mehr, mal weniger. Zum Beispiel hatte ich jetzt gerade die Abgabe meines Buches am Anfang der Woche und das war so eine Zeit, wo ich wusste, jetzt ist Ausnahmezustand angesagt.
Jetzt muss ich wahrscheinlich, ich muss, nee ich muss nicht, aber hier funktioniert es jetzt gerade anders als sonst, dass ich dann abends oder nachmittags vier oder fünf sage, okay, jetzt Laptop zu und jetzt passiert nichts mehr, sondern da muss ich schon dann noch mal ein bisschen mehr pfeilen und noch mal hier was machen und da.
Und da habe ich mir sogar gesagt, also selbstfürsorglich, es ist okay, dass es gerade etwas mehr ist. Es geht jetzt irgendwie gerade nicht anders und das ist ein Zustand, der jetzt ein, zwei Wochen andauert und danach kannst du das aber nicht mehr so machen, weil das langfristig für dich nicht gut ist.
Ich habe gemerkt, da nach der Abgabe, so die ersten zwei Tage, war dann erstmal so, huch, so da ich habe mich nicht so gut mich gekümmert, wie ich es gebraucht hätte. Also ich hätte mehr Pausen zum Beispiel gebraucht und habe sie mir nicht immer genommen.
Natürlich habe ich auch Pausen gemacht, aber für so langfristig hätte ich das nicht durchziehen können. Und das war trotzdem dann für mich Selbstfürsorge zu sagen, dass es in dem Zeitraum irgendwie auch mal okay ist.
Ausnahmen sind in Ordnung
Weil es gibt ja immer mal wieder so Ausnahmen, die etwas anstrengender sind und wo wir dann gar nicht drum herum kommen, dann manchmal auch einfach durchzuhalten und sich dann in dem Moment zu sagen und das ist für mich auch Selbstfürsorge beziehungsweise Selbstmitgefühl zu sagen, dass das okay ist und dass wir das schaffen.
Und dass es irgendwie, ja, dass man das auch gut macht und dass das auch mal sein darf.
Meditation und Retreates
Ansonsten, wenn es nicht ganz so stressig ist, meditiere ich und liebe das und brauche das.
Meine Säulen sind tatsächlich die Retreats, die ich zweimal im Jahr mache. Und auch da bin ich sehr dankbar, dass ich das machen kann. Also, dass ich einfach so sagen kann, ich schalte mich zwei Wochen aus dieser Welt aus oder klinke mich aus und mache mein Handy aus, beantworte keine E-Mails und bin einfach nur für mich. Das ist einfach meine Tankstelle. Also meine richtig große Tankstelle, die mich dann auch immer durch den Alltag gut trägt. Und dann fülle ich immer sozusagen den Tank immer mit kleinen Meditationen noch nach.
Mechthild:
Das klingt gut.
Kleine Selbstfürsorge-Pausen im Alltag
Mascha Blankschyn:
Und sonst so Kleinigkeiten. Das ist ja schon groß und das ist ja auch nicht alltagstauglich. Sonst einfach am Tag einfach mal zu gucken:
- Wie geht es dir gerade?
- Was brauchst du eigentlich jetzt?
Gestern zum Beispiel ging es mir nicht so gut, da wusste ich irgendwie gerade nicht so wohin, weil ich muss mir jetzt auch gerade noch eine Struktur aufbauen und war so ein bisschen total im Kopf. Und dann habe ich gesagt, alles klar, ich muss mich irgendwie wieder erden. Ich war so fusselig irgendwie. Oh Gott, oh Gott, und das muss man und das.
Und dann schafft man ja manchmal gar nichts, wenn man sich die ganzen Gedanken darum kreisen, wie man das hinkriegen soll oder was man noch alles machen soll.
Alles klar, du musst in dein Körper zurückkommen, so deine Energie wieder sammeln bei dir.
Und dann bin ich rausgegangen und habe einfach einen Spaziergang und ein paar gemacht, obwohl ich so 1000 To-Dos hatte. Aber ich habe gemerkt, ich kann das überhaupt. Also ich weiß gerade gar nicht, wo ich anfangen soll.
Dann sind diese Pausen einfach effektiver, als dann irgendwas zu machen oder umzustimmen.
Genau, und dann habe ich mich da in die Sonne gelegt, dann habe ich mir ein Eis gekauft und habe mich gefreut, dass ich jetzt einfach gar nichts mache und dann wieder mit neuem Elan und so einer neuen Klarheit dann wieder umlegen konnte.
Es ist in Ordnung, wenn mal nicht alles in Ordnung ist
Mechthild:
Ja, das klingt gut. Das muss man auch manchmal machen und sich selber sagen, dass es in Ordnung ist.
Mascha Blankschyn:
Das sage ich mir tatsächlich ganz oft.
Das ist in Ordnung jetzt, das ist in Ordnung, so dass es jetzt so stressig ist, das ist ja ganz normal, wenn man ein Buch abgibt zum Beispiel.
Oder auch es ist in Ordnung, dass du es nicht weiter weißt oder es ist in Ordnung, dass du dich gerade nicht so gut fühlst, weil du einfach viel gegeben hast oder auch grundlos.
Also es ist einfach auch Teil des Menschsein, dass es einfach gerade sich nicht so gut anfühlt vielleicht. Und da hilft auch das Selbstmitgefühl so stark, sich einfach wieder daran zu erinnern und sich dann nicht fertig zu machen und so, es müsste aber eigentlich anders sein.
Und es ist okay, wenn es halt auch öfter mal, wie wir alle wissen, ziemlich scheiße ist einfach.
Mechthild:
Ja, das stimmt. Das ist auf jeden Fall wichtig zu sagen und sich immer wieder auch bewusst zu sein, dass es eben auch Phasen gibt, wo es nicht einfach ist oder schwierig ist.
Abschluss der Folge
Vielen Dank für deine Zeit, dass du dir die Zeit genommen hast, mit mir zu sprechen für die Podcast-Folge. Und dann werde ich alles von dir verlinken in den Show Notes, in den Blogposts und können die Leute dann noch mehr über dich lesen und erfahren.
Mascha Blankschyn:
Super, ich danke dir.
Mechthild:
Danke, Tschüss
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