Folge 52 – Arbeit und Alltag mit chronischer Krankheit – Interview mit Stefanie von @chronisch_erfolgreich

Arbeit und Alltag mit chronischer Krankheit ist nicht immer so einfach. In dieser Folge spreche ich mit Stefanie von @chronisch_erfolgreich (vorher: @endo_positivity) darüber, wie sie in ihrem Leben damit umgeht und wie sie auch andere Menschen unterstützt. Hör dir hier direkt die neue Podcast-Folge an.

Podcast inklusive Achtsamkeit mit Stefanie, Folge 2

Diesmal habe ich mit Stefanie von @chronisch_erfolgreich gesprochen. Sie klärt auf ihrer Webseite und ihrem Instagram Account über die Themen Leben mit Endometriose, chronischer Krankheit und Schmerzen auf. Da sie selbst im Personal-Wesen arbeitet, teilt sie auch immer wieder Tipps, wie das Arbeitsleben mit einer chronischen Krankheit gut gestaltet werden kann. Auch beschäftigt sie sich in ihrem Unternehmen viel mit dem Thema Inklusion. Sie ist unter anderem Inklusions-Beauftragte und setzt auch mit Inklupreneur eine Initiative in ihrem Unternehmen um, um mehr Mitarbeiter*innen mit Behinderung einzustellen. 

Über alle diese Themen und noch ein bisschen mehr haben wir in der Podcast-Folge 52 gesprochen. 

Content Notions für diese Folge

Da wir natürlich auch über Krankheiten und Schmerzen sprechen, gebe ich wieder eine Content Notion, falls es dich gerade belastet, etwas über die Themen zu hören. 

Ganz konkret sprechen wir an diesen Stellen über die Themen: 

Minute 3 – 7 Endometriose

Minute 7 – 9, 25 – 28 Schmerz

Natürlich geht es auch zwischendurch immer wieder um diese Themen, sei es bei der Stelle über Arbeitsleben oder auch beim Austausch auf Social Media. 

Schaue also wie immer, was für dich möglich ist. 

Folge anhören

Du kannst dir die neue Folge direkt und ohne Anmeldung hier anhören:

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Wie immer freue ich mich über deine Bewertungen und Rückmeldungen.

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Darüber sprechen wir in dieser Folge:

  • Über Stefanie
  • Was ist Endometriose
  • Stress und Stressprävention
  • Austausch mit anderen
  • Arbeitsleben mit chronischer Krankheit
  • Eigene Grenzen kennen
  • Erfahrung mit multimodaler Schmerztherapie
  • Stefanies Selbstfürsorge

Einleitung in die Folge

Mechthild [00:00:19]:

Hallo und herzlich willkommen zu Folge 52 von Inklusive Achtsamkeit – der Podcast. Ich bin Mechthild und ich führe immer die Gespräche mit spannenden Gästinnen und Gästen. Diesmal habe ich mit Stefanie von @endo.positivity, dem Instagram Account gesprochen. 

CN: Chronische Krankheiten, Schmerzen, Endometriose

Wir sprechen über chronische Krankheiten und Schmerzen und auch konkret Endometriose. Das heißt, wenn du da merkst, es sind gerade Themen, die vielleicht nicht so angenehm für dich sind, schreibe ich auch nochmal in die Show Notes die genauen Zeiten, wann wir über diese verschiedenen Themen sprechen, damit du schauen kannst, was du davon anhören möchtest oder nicht. 

Minute 3 – 7 Endometriose

Minute 7 – 9, 25 – 28 Schmerz

Arbeit und Alltag mit chronischer Krankheit

Natürlich freue ich mich, wenn du die ganze Folge anhörst. Wir sprechen auch über Arbeitsleben mit Behinderung oder chronischer Krankheit, weil Stefanie selber auch im Personal-Bereich arbeitet. So haben wir uns tatsächlich auch kennengelernt über das Projekt Inklupreneur, wo das Unternehmen, wo sie arbeitet, auch Teilnehmer-Unternehmen ist und sie das im Unternehmen betreut. Und ich arbeite ja auch in Teilzeit mittlerweile bei Inklupreneur und finde das Thema Arbeitsleben und Behinderung auch so wichtig.

Achtsamkeit und mentale Gesundheit im Arbeitsleben

Mechthild [00:01:30]:

Und natürlich auch das Thema Achtsamkeit im Arbeitsleben und mentale Gesundheit und Umgang mit Grenzen. Darüber reden wir in dieser Podcast-Folge. Und gucken natürlich immer, was für dich angenehm und möglich ist, dir anzuhören. Und wir teilen viele interessante Tipps auch und ich hoffe, dass dir die Folge gefällt. Schreib mir gerne eine Rückmeldung, was du vielleicht für dich mitnehmen konntest. 

In den Show Notes findest du auch noch mal alle Infos zu Stefanis Arbeit und jetzt wünsche ich dir viel Spaß mit der Folge.

Vorstellung von Stefanie

Mechthild [00:02:08]:

Hallo, liebe Stefanie. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, in meinem Podcast zu Gast zu sein.

Ich fange mal so an, dass die Gästin sich einmal selber in ihren Worten vorstellen kann. Also erzähl gerne, was du mit uns teilen möchtest.

Stefanie [00:02:20]:

Ja, hallo Mechthild. Erstmal danke, dass ich zu Gast sein darf. Ich bin Stefanie, ich komme aus Bielefeld und ich kläre auf meinem Instagram-Account endo.positivity, über Endometriose auf, aber auch über das Arbeitsleben, weil ich im Personalwesen arbeite. Und so verknüpfe ich die beiden Ansatzpunkte ein Stück weit.

Was ist Endometriose? 

Mechthild [00:02:44]:

Ja, spannend. Über all die Themen will ich auch gerne heute mit dir sprechen. Und als Erstes würde mich natürlich interessieren, was Endometriose überhaupt ist und auch wie es vielleicht in deinem Leben so ist und auch vielleicht andere Leute betrifft.

Stefanie [00:03:00]:

Ja, Endometriose ist eine Erkrankung, wo sich man sagt immer Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. An verschiedenen Organen, häufig so im Douglas-Raum, an den Eierstöcken, Eileitern, an den Gebärmutterbändern, aber auch an anderen Organen, wie jetzt im Darm, an der Blase, in ganz seltenen Fällen auch, oder wurde es auch schon an der Lunge gefunden oder im Gehirn. 

Es ist eine Ganzkörper-Erkrankung

Also es ist, man spricht tatsächlich mittlerweile auch von so einer Ganzkörper-Erkrankung und ja es sind tatsächlich, also man sagt eins von zehn Frauen in erster Linie, also in ganz seltenen Fällen können auch Männer betroffen sein, aber erstmal, oder ich sage mal Personen mit Gebärmutter, genau eins von zehn Personen sind da tatsächlich betroffen und man geht auch von einer höheren Dunkelziffer aus. 

Es kann viele verschiedene Lebensbereiche betreffen

Und bei mir ist es so, also von den Symptomen, ich sage mal, das Leitsymptom sind ganz häufig sehr, sehr starke Periodenschmerzen. Damit fängt das häufig bei vielen Betroffenen an. Bei mir war es so, dass die bis zur Ohnmacht geführt haben oder auch noch führen, wenn ich nicht die richtigen Maßnahmen ergreife. Aber da gehören auch Symptome dazu, wie Probleme beim Wasserlassen oder generell auf der Toilette, ungewollte Kinderlosigkeit, ist da häufig mit in Verbindung, Schmerzen beim Eisprung, Rückenschmerzen. Also es betrifft oder kann viele Lebensbereiche tatsächlich betreffen und da tatsächlich auch ganz schön einschränkend sein, weil häufig geht die Erkrankung mit chronischen Schmerzen wirklich einher und das ist natürlich sehr belastend auch im Alltag.

Oft verbunden mit starken Schmerzen

Mechthild [00:04:41]:

Du hast schon gesagt, das wird meistens bemerkt durch diese Schmerzen vor und während der Periode, dass die stärker sind, als sie eigentlich sein sollten?

Stefanie [00:04:50]:

Ja, das ist häufig so ein typischer Verdacht, beziehungsweise man muss sagen, die Erkrankung, obwohl die so häufig auftritt, also die gibt es häufiger als zum Beispiel Diabetes. Das ist die zweithäufigste Erkrankung auch im gynäkologischen Bereich. Aber trotzdem ist sie total schwer zu diagnostizieren, weil das ist natürlich auch ein Tabuthema und viele sagen, na ja, Periodenschmerzen sind normal und man nimmt Ibuprofen und viele Frauenärzte sind da auch ganz schlecht leider aufgestellt, was das Wissen angeht. 

Es ist momentan noch schwierig, dies zu diagnositizieren

Ja, deswegen ist es nicht immer so eindeutig und auch im Ultraschall ist es so. So war es auch bei mir. Da sah immer alles super aus. Also die Gebärmutter sah super aus, meine Eileiter sahen super aus und dann war es so, dass ich zum Beispiel irgendwann gehört habe, na ja, Endometriose, aber du kannst es nur durch eine Bauchspiegelung aktuell zu 100% diagnostizieren. Also wenn du Glück hast, siehst du was im Ultraschall oder im MRT oder es gibt jetzt so verschiedene Forschungen, die an neuen Tests arbeiten. Aber im Moment ist es noch die Bauchspiegelung.

Es dauert oft lange bis zur Diagnose

Stefanie [00:05:54]:

Das ist natürlich eine OP. Da war es bei mir dann tatsächlich so, dass ich irgendwann aufgrund dieser Schmerzen, die einfach nicht mehr aufgehört haben und so stark waren, dass ich mit einem Rettungswagen abgeholt werden musste zu Hause. Dann habe ich gesagt, wir müssen diese Operation machen. Obwohl vorher alles super aussah im Ultraschall, war es das gar nicht. Bei mir waren die Eileiter mit der Bauchdecke verwachsen und sowas. Und das ist halt so das Schwierige an dieser Erkrankung. Deswegen wird die auch häufig erst, ich glaube, der Schnitt ist aktuell irgendwie so bei siebeneinhalb Jahren. Also erst nach siebeneinhalb Jahren wird das diagnostiziert.

Es gibt wenige Möglichkeiten zur Behandlung

Mechthild [00:06:34]:

Wow, das ist echt lang. Und wenn du sagst Krankheit, das heißt, kann man da was gegen machen oder gibt es Möglichkeiten zur Behandlung schon oder noch nicht so viel?

Stefanie [00:06:44]:

Also es gibt vereinzelte Sachen, ja. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aktuell. Okay. Sie ist unheilbar. Man kann diese Endometriose-Herde operieren. Aber die Rezidiv-rate ist schon recht hoch, also dass das wieder auftritt. Okay. Und die Herde ist teilweise auch sehr klein.

Stefanie [00:07:03]:

Dann sind die auch gar nicht so leicht sichtbar in der OP. Ansonsten werden häufig Hormone verschrieben. Wobei das natürlich auch keine Garantie ist. Nicht jede Frau (Person) fühlt sich damit wohl oder kommt damit gut zurecht. Wenn du einen Kinderwunsch hast, sind die Hormone natürlich sowieso auch kontraproduktiv, weil das sind dann die Hormone, die dich quasi in so eine Art Wechseljahre versetzen. Und das funktioniert dann natürlich nicht. Es gibt viele alternative Ansätze, die du machen kannst, wo ich auch sehr viel schon mache. Aber an sich spricht man halt von einer unheilbaren Erkrankung aktuell.

Stress und Verminderung von Stress

Mechthild [00:07:38]:

Ja, okay. Weil ein ist ein Thema auf deinem Kanal und wozu du ja auch zu berätst, ist ja auch so Stressprävention und Verminderung von Stress. Das ist auf jeden Fall wahrscheinlich auch ein Thema bei der Endometriose Stresssymptome. 

Stefanie [00:07:53]:

Ja, definitiv. Ich habe vor zwei, zweieinhalb Jahren eine Schmerztherapie gemacht aufgrund meiner chronischen Schmerzen. Da habe ich mich das erste Mal auch so bewusst mit dem Thema Stress und Achtsamkeit auseinandergesetzt. Und da war auch generell bei chronischen Schmerzen das gesagt wurde, Stress fördert natürlich Schmerzen.

Stress und das Gartentörchen

Stefanie [00:08:13]:

Und es ist so, man kann sich das wie so ein Gartentörchen vorstellen, so wurde es uns gesagt, verbildlicht. Und wenn man viel Stress hat, geht dieses Gartentörchen auf und der Schmerzimpuls kann durchgehen. Wenn du aber für Entspannung sorgst, für Achtsamkeit, wenn du deinen Stresspegel runterfährst, dann schließt sich dieses Gartentörchen. 

Diese Stressimpulse, die kommen gar nicht mehr so gut durch, sodass ich chronischer Schmerz dadurch halt auch reduzieren kann. Und das ist nun mal eins der häufigsten Symptome, wirklich Schmerzen. Das heißt, dadurch kannst du es zum einen, also kannst du deine Symptome verringern. Aber man sagt ja auch, ein hoher Pegel an Stresshormonen fördert ja auch chronische Erkrankungen, weil du dadurch ja auch einen höheren Blutdruck auf Dauer hast, auf Spannung bist. Und da sind noch mehr, ich sage mal, biochemische Prozesse im Körper, die durch Stress ja gefördert und getriggert werden. Und die sind für einen kurzen Moment gut, aber auf Dauer nun mal nicht.

Stefanie [00:09:10]:

Und deswegen kann so eine Stressreduktion da sehr hilfreich auch sein bei der Endometriose.

Stressreduktion ist wichtig

Mechthild [00:09:16]:

Und das ist dann auch schon eine dieser Möglichkeiten, besser damit umzugehen im Alltag?

Stefanie [00:09:22]:

Ja, definitiv.

Mechthild [00:09:23]:

Und das machst du auch dann sowohl für dich selber als auch für die Person, die du auch berätst, mit deinen Angeboten?

Entspannung in den Alltag bringen

Stefanie [00:09:31]:

Genau, Also ich musste das tatsächlich auch erst mal lernen, Entspannung und Stressmanagement in meinem Alltag einzubauen. Und da auch, ich sag mal, was ich viel mache, dass ich mir fest Zeiten einplane, wann ich wirklich mal etwas für die Entspannung tue, sei es in die Sauna gehen oder Meditation, Yoga, ein Spaziergang ganz in Ruhe mit mir alleine ohne irgendjemanden, Atemübungen, dass ich gelernt habe. 

Wenn auch so Schmerzen kommen, zum Beispiel so ein Schmerzschub, dass mir da Atemübungen auch helfen können. Das kann man natürlich auch im Arbeitsalltag gut einbinden. 

Was ist das Schlimmste, was passieren kann?

Ich habe hinterher auch noch eine Weiterbildung gemacht zur Fachkraft für Stressmanagement, wo ich auch nochmal sehr viel gelernt habe. Vom Denken her, wenn ich jetzt etwas im Kopf habe, eine Situation, vor der ich Angst habe, dass ich immer für mich abbilde, was ist der Worst Case, der eintreten kann und überlege, ist dieser Worst Case wirklich so schlimm, wie ich es erstmal im Kopf habe. Und ich finde, man kann da wirklich viel machen. Jeder muss da seinen Weg finden, was einem guttut. Das ist ja auch sehr individuell.

Individuelles Stressmanagement für sich finden

Stefanie [00:10:36]:

Aber ich plane es für mich mittlerweile fest ein, weil ich es einfach in der Schmerztherapie gelernt habe und in meiner Weiterbildung. Und ich empfehle, dass auch jeder Endometriose-Betroffenen, aber auch jedem chronisch kranken Menschen, dass eine gewisse Entspannung, ein Stressmanagement, ein individuelles Stressmanagement sehr hilfreich sein kann.

Mechthild [00:10:58]:

Ja, das kann ich natürlich nur aus meiner eigenen Arbeit auch bestätigen, weil ich es ja auch mache, weil es mir selber guttut und ich dann gemerkt habe, dass es anderen Leuten auch guttun würde und vielleicht der Zugang nicht so da ist, weil wir vielleicht auch zu oft gehört haben, na ja, macht doch mal ein bisschen Yoga oder Entspannung. Aber es kommt ja auch von irgendwoher, diese Sprüche. Aber wir müssen es halt für uns in unseren eigenen Wegen finden. 

Stefanie:

Ja, definitiv. 

Austausch mit anderen Menschen 

Mechthild: 

Ein anderer Punkt, den ich noch habe, bei dir ist es ja auch so mit dem Thema Community und dass du ja auch viel Inhalte dazu teilst. Und gerade bei dem Thema Endometriose habe ich fast das Gefühl, dass dadurch, dass du und viele andere Leute dazu auf Instagram teilen, auch immer mehr ins Bewusstsein kommt, dass es diese Krankheit gibt. Und dass viel mehr Frauen sich vielleicht auch oder Menschen mit Gebärmutter sich auch damit beschäftigen, ob sie das vielleicht haben. Wie ist das für dich oder war das bei dir auch so, dass du das über Social Media gefunden hast oder einfach schon auf anderen Wegen und auch wie ist es jetzt für dich, dich mit der Community so auszutauschen?

Stefanie [00:12:06]:

Als ich damals die Diagnose bekommen habe, das war 2018, da war ich Mitte 20, da war das wirklich, also das, was mir dann am Krankenbett nach der OP gesagt worden ist, ist zum einen, na ja, wir haben jetzt Herde weggeschnitten, nehmen Sie bitte Hormone oder werden Sie schnell schwanger. Das waren so diese Punkte und das ist auch das, was ganz viele leider einfach nur mit auf den Weg bekommen und die wissen gar nicht, was es alles für Möglichkeiten gibt und wie sich Endometriose auch auswirken kann. 

Recherche und andere Personen finden

Ich habe dann angefangen, für mich auch Sachen zu recherchieren und bin dann selbst auf Endometriose-Profile gestoßen. Ich habe das Thema zwar erstmal nochmal ein bisschen hinten angestellt, weil für mich früher die Arbeit noch, ja, die stand erst mal an erster Stelle, da ging es dann auch erst mal. Als ich gemerkt habe, nee, das nimmt doch mehr in meinem Leben ein, als ich gedacht hätte, habe ich mich mehr nochmal damit beschäftigt und dachte, es gibt so viel Wissen, was die Ärzte einem leider nicht mitteilen. 

Egal, wie oft ich auch den Gynäkologen gewechselt habe, es kamen immer die gleichen Themen, OP oder Pille oder was auch immer. Oder schnell schwanger werden. Dann habe ich mir gedacht, nee, das, was ich jetzt schon weiß aus meiner eigenen Recherche, da fange ich jetzt einfach mal an Dinge zu teilen. 

Wissen teilen ist so wichtig 

Und so habe ich dann, ich glaube 2021, habe ich angefangen mit meinem Instagram Account und ich kriege wirklich täglich so liebe Nachrichten, dass ich den Leuten geholfen habe, dass sie schreiben, ich bin so dankbar, nur wegen dir wusste ich, dass ich überhaupt einen Grad der Behinderung beantragen kann.

Ich habe durch dich herausgefunden, dass ich eine Reha machen kann, das hat mir noch kein Arzt bisher gesagt oder auch gerade die Themen, die ich im Arbeitsleben dann teile. Da wissen viele nicht, was da so möglich ist. Und ich muss sagen, das zum einen freut mich richtig, dass ich da so einen Mehrwert auch liefern kann. Und das ist auch der Fokus auf meinem Profil. 

Auch von anderen Personen Unterstützung bekommen

Aber mir persönlich tut es auch gut, weil ich habe zwar ein sehr verständnisvolles Umfeld, aber trotzdem muss man sagen, chronische Erkrankungen können auch Kontakte und Freundschaften kaputt machen. Weil vielleicht doch irgendwo das Verständnis fehlt oder man damit nicht so umgehen kann und möchte, weil man vielleicht auch eine Grenze setzen möchte und das ist auch okay. Und da ist es dann umso schöner, wenn man sich mal mit jemandem austauschen kann, der selber von Endometriose betroffen ist und die gleichen Leiden irgendwie durchlebt und man kann sich austauschen, Tipps und Tricks. Und von daher, nicht nur ich gebe meiner Community Mehrwert, sondern ich muss sagen, die geben mir auch Mehrwert.

Austausch ist eine Win-Win Situation

Stefanie [00:14:36]:

Und auch wenn Fragestellungen kommen und ich sage, ich weiß es nicht genau, ich muss die Community mal fragen, das mache ich auch sehr viel. Da lerne ich jedes Mal auch so viel selber für mich draus, dass ich es ja, dass ich diese Arbeit sehr wertvoll finde in beide Richtungen tatsächlich. Also es ist ein Win-Win sage ich mal.

Sich mit anderen Personen vernetzen

Mechthild [00:14:54]:

Ja, das ist schön, weil du hast ja auch die Post, die ist mir aufgefallen, wo du Leute zusammenbringst, die irgendwie in eine Reha fahren oder einen Reha-Ort haben wollen, weil er auch zeigt, okay, auch dieser Austausch ist auch so wichtig, Sachen zu finden, die einem helfen können.

Stefanie [00:15:13]:

Ja, definitiv. Also da ist das wirklich hilfreich, wenn du da dann die Leute vernetzen kannst. Sie sind so dankbar dafür. Und wenn ich überlege, bei meinem ersten Reha-Tag, da habe ich, also ich habe dieses Jahr eine Reha gemacht. Am ersten Tag habe ich noch komplett alleine gegessen, weil ich meine Gruppe noch nicht kannte und war auch total aufgeregt, weil ich nicht so gut … Also, viele denken, man ist extrovertiert, wenn man auf Social Media aufklärt. Aber das bin ich gar nicht. Ich tue mich ganz schwer damit, auf fremde Personen zuzugehen. Und dann ist das natürlich toll, wenn du dich vorher schon vernetzen kannst, und dann triffst du dich da.

Es sind schon viele neue Kontakte entstanden 

Stefanie [00:15:47]:

Und wenn ich damit meine Reichweite ein Stück weit unterstützen kann, umso besser.

Mechthild [00:15:52]:

Ja cool und sind dadurch auch schon neue Freundschaften entstanden oder neue Kontakte? 

Stefanie [00:15:58]:

Ja, definitiv, also ich mit der Community, also habe da viele Kontakte schon geknüpft und Freundschaften auch. Und die untereinander genauso. Also dass sie sich dann auch nochmal bedanken und schreiben, hey ich habe mich vorher schon vernetzt und jetzt sind wir total gut hier zusammen in der Reha und das klappt super. Und das ist schon schön, muss ich sagen.

Mechthild [00:16:18]:

Ja, schön. Ja, dann ich verlinke auf jeden Fall dein Instagram Account auch noch mal in die Shownotes, dass die Leute sich nochmal deine ganzen Inhalte angucken können und auch die Vernetzungspost vielleicht, wenn es interessant ist. Für jemanden, der zuhört, genau.

Arbeitsleben mit chronischer Krankheit

Du hattest ja auch schon gesagt, mit dem Personal und dem Bereich Arbeit, was ja auch für viele Menschen, die hier zuhören, ein großer Teil des Tages ist. So haben wir uns eigentlich auch kennengelernt über dieses Thema Arbeit. Die Geschichte können wir vielleicht auch gleich nochmal erzählen. Und da interessiert mich natürlich auch so erstmal dein Arbeitsleben, was du dort teilen möchtest und wie es auch für dich ist, mit der chronischen Krankheit im Arbeitsleben zu sein, was da der Weg für dich war?

Stefanie [00:17:03]:

Also ich habe 2016 nach meinem Studium angefangen zu arbeiten und ich hatte damals schon meine Symptome, aber die Diagnose ja noch gar nicht. Und für mich stand auch erst mal Karriere im Fokus. Ich bin dann auch recht schnell bei meinem alten Arbeitgeber aufgestiegen, hatte ja mit den Jahren auch eine sehr hohe Führungsposition und habe enorm viel gearbeitet, also schon immer im Personalwesen. Damals hatte ich aber noch das Thema Führung mit dabei und wie gesagt, habe sehr, sehr viel gearbeitet, bis ich gemerkt habe, dann kam irgendwann die Diagnose. 

Bewusst die Reißleine gezogen

Und noch mal vier Jahre später musste ich dann für mich auch die Reißleine ziehen und einsehen, das geht so nicht mehr. Und dann hatte ich mir auch erst mal eine kleine Auszeit genommen, hab die Schmerztherapie gemacht und bin danach bei einem neuen Arbeitgeber gestartet, auch im Personalwesen. Da bin ich ja jetzt auch weiterhin, zwar ohne Führungsverantwortung, weil ich gesagt habe, okay, da muss ich meinem Körper auch erstmal die Luft geben, die er braucht. Und das empfehle ich tatsächlich auch immer wieder in meinen Beratungen, wenn ich da jemanden habe, der oder die in der Führungsposition ist und merkt, ich schaffe das alles nicht mehr. Dann ist das kein Rückschritt, wenn man das erstmal aufgibt.

Veränderungen im Arbeitsleben sind nicht immer schlecht

Stefanie [00:18:16]:

Also man kann, wenn man sich gesundheitlich wieder besser dazu in der Lage fühlt, kann man das Thema Führung wieder angehen oder auch in einem Unternehmen, was da vielleicht besser dann auch zu dir passt. Aber das empfehle ich immer wieder und das war für mich auch der Weg und das war gut. Und ja, bin jetzt im Personalwesen, mache da viel Rekrutierung, gebe Schulung, aber bin halt auch für das Thema Inklusion bei uns zuständig. Ich bin Inklusionsbeauftragte, das hatte ich mir nach einem Jahr, habe ich das bei meiner Vorgesetzten angesprochen und habe gesagt, ich hätte da Lust drauf, mich dem Thema anzunehmen, weil ich glaube, dass in unserem Unternehmen da echt noch Potenzial ist. Und ja, seitdem darf ich das machen und verschiedene BEM-Prozesse (Betriebliche Eingliederungsmaßnahmen) mit durchlaufen. 

Ich darf jetzt bei einem Projekt mitwirken, durch das wir uns ja kennengelernt haben und das Thema Inklusion einfach voranbringen und einfach durch diese Erfahrung, dadurch, dass ich selber chronisch krank bin, aber im Personalwesen zu Hause und auch das Thema Inklusion beruflich begleite, glaube ich, ist das eine ganz gute Mischung. 

Arbeit an die Erkrankung angepasst

Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich mein Arbeitsleben auch irgendwann meiner Erkrankung angepasst habe. Also ich habe wie gesagt zunächst erstmal die Führung aufgegeben, meinem Körper den Vorrang zu geben, also Gesundheit vor Karriere. Und ich habe meine Arbeitszeiten reduziert.

Stefanie [00:19:35]:

Ich habe die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Ich kann auch häufiger mal im Homeoffice arbeiten, wenn es mir nicht gut geht. 

Kommunikation ist wichtig

Das ist natürlich eine Sache der Kommunikation. Ich persönlich empfehle immer eine Kommunikation, eine offene, weil ich sage, nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Und wenn ich das nicht kommuniziere, ist das natürlich schwierig für die Führungskraft dann einzuschätzen. 

Okay, warum fordert vielleicht jemand so viel Homeoffice? Warum fordert jemand so eine Sonderlocke, wenn man nicht weiß, was steckt dahinter?

Deswegen gehe ich da sehr offen bei mir auf der Arbeit mit um. Und wie gesagt, habe mir meinen Arbeitsplatz entsprechend angepasst. Und da wird auch Rücksicht drauf genommen, sowohl von den Kollegen als auch von meiner Vorgesetzten, dass die Arbeit einfach mit meiner Erkrankung gut vereinbar ist.

Mechthild [00:20:22]:

Das ist schön. Das sollte eigentlich bei mehr Arbeitgebern der Fall sein, aber ist leider häufig noch nicht so, dass man dann irgendwie das Gefühl hat, dass es Konsequenzen gibt, wenn man äußert, dass man eine Behinderung oder Einschränkung hat am Arbeitsplatz oder sich die Zeiten flexibel einteilen will. 

Unternehmenskultur verändern

Das Projekt ist ja bei Inklupreneur, wo ich ja auch in Teilzeit arbeite, darüber haben wir uns ja kennengelernt, da geht es ja auch gerade darum, so diese Unternehmenskultur in allen Unternehmen anzupassen und zu verändern, dass mehr Menschen mit Behinderung auch sich wohlfühlen und auch trauen, das zu sagen, dass sie die Behinderung haben und eingestellt werden bei Unternehmen wie euren Unternehmen und anderen. Und bei euch hört es sich auf jeden Fall schon an, als ob die Prozesse auch schon bereit sind oder auch dadurch, dass es dich als Mitarbeiterin gibt, die das Thema auch selber schon kennt und auch mit umsetzt, dann ist es vielleicht einfacher für neue Mitarbeiter da auch reinzukommen.

Stefanie [00:21:27]:

Ja, definitiv. Und ich glaube, dass das natürlich ist das eine, ich sage mal, eine Glanzbesetzung beim Thema Inklusion. Es gibt da ja keine gesetzlichen Vorgaben, aber die Vorstellung von jemand, der sich Inklusion kümmert, ist schon eine Person, die selber auch eine Behinderung hat und im Personalwesen arbeitet und das verbinde ich natürlich perfekt. Von daher passt das ganz gut und dadurch, dass es für mich sowieso so eine Herzensangelegenheit ist, passt das noch umso besser.

Mechthild [00:21:55]:

Ja, es ist gut. Und zum Beispiel auch, dass du schon so Sachen weißt, wie bei diesen chronischen Erkrankungen kann man auch einen Grad der Schwerbehinderten beantragen, was ja vielleicht auch vielen nicht mal so bewusst ist, die vielleicht eine chronische Erkrankung entwickeln oder merken, dass sie eine haben. 

Und ja, durch die Entwicklung mit Corona ist ja auch viel mehr Flexibilität in allen Bereichen eigentlich entstanden, wo es möglich ist?

Flexibilität ist wichtig

Stefanie [00:22:19]:

Ja, definitiv. Also ich denke, das darf man auch ruhig nutzen und vor allem, wenn man es auch braucht und der Körper danach ruft, dann ruhig ansprechen beim Arbeitgeber und schauen, was ist möglich. Weil da haben alle einfach auch einen Vorteil von, es ist besser, du passt deine Arbeitsbedingungen an und kannst dadurch sehr gute Leistungen erbringen, als wenn du dich irgendwie dahin quälst und deine Leistung ist nur so mittelmäßig. Von daher ist das wirklich ein Win-Win für alle Parteien.

Eigenen Grenzen kennen und kommunizieren

Mechthild [00:22:50]:

Genau, aber natürlich auch zu gucken, dass du auch auf deine eigenen Grenzen gut achtest. Ich hatte zum Beispiel in meinem eigenen Berufsleben auch, dass ich mich versucht habe, so sehr anzupassen an diese Leistungsgedanken, dass ich dann irgendwann auch eine Erschöpfung bekommen habe und da auch aufzupassen, dass es nicht passiert, dass es auch nicht sein sollte, dass man sich als behinderte Person wieder so sehr in dieses Leistungsding versuchen hereinzudrücken. Ja. Passiert leider ja auch bei manchen, mir zum Beispiel.

Stefanie [00:23:19]:

Definitiv, viele denken auch, sie müssten dann immer noch mehr, weil ich habe ja eine Behinderung und das ist ja auch ein ganz wichtiger Faktor beim Stressmanagement, diese Grenzen setzen, Grenzen kommunizieren, auch mal nein sagen. Ich glaube auch, das ist ganz wichtig, dass man das lernt für alle Personen. Also egal, ob man jetzt eine chronische Erkrankung, eine Behinderung hat oder auch gesund ist. Wenn man die Gesundheit erhalten möchte, ist das ja auch ganz wichtig, Grenzen zu setzen.

Lernen Grenzen zu setzen

Mechthild [00:23:46]:

Ja, genau. Und viele Leute können das schon gut, oder manche Leute können das gut. Und manche können es vielleicht weniger gut und müssen es erst mit so einem Achtsamkeitskurs oder Stresspräventionskurs lernen oder sich immer wieder auch erinnern, weil ich merke, auch das ist so phasenweise. In manchen Phasen funktioniert es gut bei mir mit den Grenzen setzen. Und in anderen Phasen will ich wieder alles machen und viele verschiedene Projekte annehmen. Und so, dann merke ich wieder, dass ich ein bisschen ruhiger machen kann.

Stefanie [00:24:15]:

Ja, das kenne ich auch.

Mechthild [00:24:18]:

Vor allem, wenn es so viele Sachen gibt, die einem Spaß machen, so wie bei dir auch, wo du auch so viele Sachen machst, mit deinem Coaching und der Arbeit und deinem Privatleben und Hobbys.

Eigene Prioritäten setzen

Stefanie [00:24:31]:

Ja, da muss man schon mal schauen, seine Prioritäten setzen und sich auch einfach mal sagen, das ist heute okay, wenn ich heute gar nichts mache. Und dann darf auch mal was liegen bleiben oder der Haushalt, der läuft ja auch nicht weg, der ist morgen auch noch da. Das sind dann so diese Grenzen, die man sich dann setzen muss, aber das muss man lernen.

Mechthild [00:24:49]:

Das stimmt. Das ist ein immer wiederkehrender Prozess. Ich gucke noch mal auf meine Liste, aber eigentlich habe ich von meiner Seite so weit alles gefragt. Wenn es von deiner Seite noch was gibt, was ich vergessen habe oder noch mal mehr zu teilen möchtest. Das einzige, was ich noch so gedacht hab, wär dieses Schmerzthema und auch diesen Schmerz-kurs. Weiß nicht, ob du da noch irgendwas hast.

Multimodale Schmerztherapie

Stefanie [00:25:15]:

Ja, gerne. Das kann ich tatsächlich jedem empfehlen, der irgendwie mit chronischen Schmerzen zu tun hat. Das war eine multimodale Schmerztherapie, und die war stationär. Also man kann die sowohl ambulant als auch stationär machen. Wobei natürlich die Ärztin ihre stationäre Schmerztherapie empfiehlt. Das hat aber auch den Hintergrund, dass, wenn man erstmal stationär irgendwo ist, dann ist man unter seiner Käseglocke und man kommt gar nicht in diesen Alltags-trott, weil viele Patienten, die das ambulant machen, die kommen nach einem erholsamen Tag in der Schmerztherapie nach Hause und sehen, der Haushalt ist nicht gemacht. Und schon geht der Stresspegel hoch. Deswegen empfehlen oder hat die Ärztin den stationären Ansatz empfohlen oder führt den stationären Ansatz durch. 

Viele verschiedene Aspekte werden beleuchtet 

Da ist es wirklich so man kennt das oft von Schmerztherapien da geht es oft die medikamentöse Einstellung aber nicht darüber hinaus und das ist beim multimodalen Ansatz natürlich anders da hat man natürlich auch den medikamentösen Ansatz, aber ich hatte zum Beispiel auch Aromatherapie und Physiotherapie.

Stefanie [00:26:23]:

Wir hatten Gruppenpsychotherapie, wir hatten einzelne Psychotherapie, es ging das Thema Ernährung und so weiter. Es gab wirklich sehr viele verschiedene Facetten und da kann dann jeder für sich auch herausfinden, was ist das Richtige. 

In den Flow kommen

Also man kann da verschiedene Dinge ausprobieren oder auch Kunsttherapie. Da ging es dann darum, dass du zum Beispiel so ein Flow kommst, das ist so passive Entspannung, also aktiv ist ja, wenn du dir das vornimmst, wie jetzt Yoga, Meditation, autogenes Training, die Muskelrelaxation, all das sind ja aktive Entspannungstechniken. Bei den passiven geht es ja darum, dass du Dinge tust, die du gerne machst, die dich in dein in einen Flow bringen. 

Und ich persönlich mochte den Kunstunterricht in der Schule nie. Aber diese Kunsttherapie, die war wirklich spannend, weil ich da wirklich in diesen Flow gekommen bin. Durch diesen Flow schüttet dein Körper wieder Glückshormone aus. Und die bremsen wieder diese Stresshormone, was dann die Schmerzweiterleitung etwas herunterschraubt.

Stefanie [00:27:30]:

Von daher gibt es da wirklich spannende Sachen, die man einfach mal ausprobieren kann. Man kann nach der Schmerztherapie sagen, nee, da war was, das war nicht meins. Das ist okay, aber du hast die Möglichkeit, die Dinge auszuprobieren. Und das finde ich sehr schön. 

Schmerzgedächtnis

Und lernst natürlich viel auch über das Thema Schmerzen, wie das überhaupt entsteht. Was machen Schmerzen im Körper? Wie entstehen die? Ich habe da auch viel zum Thema Schmerzgedächtnis gelernt. Das ist ja häufig auch ein Problem bei chronischen Schmerzen, dass sich der Kopf schon so sehr daran gewöhnt hat, dass du das gar nicht loswirst. Und da hilft dann manchmal einfach nur eine dauerhafte medikamentöse Therapie, bis dein Schmerzgedächtnis wieder auf null gefahren ist.

Stefanie [00:28:08]:

Aber das ist natürlich eine individuelle Geschichte. Ich möchte das gar nicht so empfehlen. Aber von daher so ein multimodaler Ansatz, das tatsächlich ist eine gute Sache und wir waren da auch eine bunt gemischte Gruppe. Da waren jetzt nicht, also ich war die einzige Endometriose Betroffene. Da waren auch viele so mit Rheuma, Arthritis, Fibromyalgie war auch vertreten. Also wirklich einiges und das kann ich jedem sehr empfehlen. 

Eine Reha kann auch sehr hilfreich sein 

Aber wie gesagt auch das Thema Reha. Ich habe jetzt dieses Jahr eine Reha gemacht und man sagt, ich sage mal so grob, wenn du eine chronische Erkrankung hast, hast du in der Regel alle vier Jahre Anspruch auf eine medizinische Reha.

Stefanie [00:28:48]:

Das ist vielleicht noch wichtig zu sagen. Und wenn du eine Operation hattest, ich weiß nicht, wie das bei anderen Erkrankungen ist, aber bei der Endometriose ist es so, wenn du eine sogenannte Endometriose-Sanierung hast, also deine Herde entfernt werden, dann hast du danach das Recht auf eine Anschlussheilbehandlung. 

Fachreha ist zu empfehlen

Das ist ja quasi die Reha, mit Anlass, sage ich mal, also mit Anlass dieser OP. Und auch da, ich war jetzt in einer speziell für Endometriose ausgerichteten Reha. Da habe ich natürlich viel auch zum Erkrankungsbild gelernt, aber ich hatte natürlich auch allgemeine Therapien, auch wieder wie Physiotherapie, Ernährungstherapie, alles Mögliche und auch das war wieder super wertvoll und es gibt ja zu vielen Erkrankungsbildern verschiedene Rehas. 

Da würde ich auch immer empfehlen, möglichst zu einer Fachreha zu gehen, die dann zu einem passt. Aber auch da, viele wissen das nicht, dass sie diesen Anspruch haben und dabei würde das vielen Menschen so, so guttun, mal rauszukommen und sich mit sich selber zu beschäftigen und neue Ansätze kennenzulernen. Von daher, ich kann das nur empfehlen, die Themen anzugehen, wenn man da Lust drauf hat. Für nicht jeden ist das was.

Stefanie [00:29:59]:

Manche möchten nicht von zu Hause weg, dann kann man aber auch ambulant Dinge machen, aber das kann wirklich sehr, sehr hilfreich sein.

Es ist gut aus dem Alltag rauszukommen 

Mechthild [00:30:07]:

Ja, ich habe auch einmal eine Reha gemacht, das hat mir auch gutgetan, weil es ist echt so, wie rauskommen aus dem Alltag, weil man sich auch nicht mit so Sachen, alltäglichen Sachen beschäftigen muss, weil alles da ist, also Essen ist da, man muss nicht putzen oder so.

Stefanie [00:30:23]:

Ja, genau. Man hat wirklich mal etwas Luft und kann sich auf sich selber und die eigene Weiterentwicklung für die Gesundheit konzentrieren.

Handarbeit und Achtsamkeit

Mechthild [00:30:32]:

Ja, und hat so viele Therapien an einem Tag und viele Angebote, die man hintereinander macht. Definitiv. Ja, und das mit der Kunst fand ich auch spannend, weil ich habe ja vor ein paar Monaten angefangen zu häkeln und dann habe ich auch mal recherchiert, wie das da ist mit Stressprävention bei Handarbeit. Da gibt es auf jeden Fall auch schon Forschung, die dann guckt, dass man da entweder auch natürlich in so einen meditativen Zustand kommt, aber dass einfach auch dieser Entspannungszustand dadurch auftritt, durch so Handarbeit zu machen.

Stefanie [00:31:05]:

Richtig gut. Ja, auch da kann jeder so für sich das finden, was einem dann Spaß macht und was einem diesen Flow dann bringt. Ja, ist doch cool, dass du da auch was für dich dann so gefunden hast.

Mechthild [00:31:15]:

Genau, weil ich auch so jemand war, der immer sehr viel am Handy war und dann irgendwie nochmal eine andere Möglichkeit finden wollte, mich so zu entspannen, anstatt am Handy zu hängen.

Stefanie [00:31:28]:

Ja, das verstehe ich.

Noch weitere Themen

Mechthild [00:31:31]:

Ja, Das hat auf jeden Fall geholfen. Jetzt habe ich dich noch etwas gefragt. Gibt es sonst noch etwas, was du teilen möchtest, was ich noch nicht gefragt habe?

Stefanie [00:31:40]:

Ich glaube erst mal nicht.

Eigene Selbstfürsorge

Mechthild [00:31:43]:

Dann kommt noch meine allerletzte Frage. Was ist deine eigene Selbstfürsorge in deinem Alltag? Entweder gerade oder allgemein, was du machst, immer wieder auch für dich zu sorgen?

In die Sauna gehen und in der Natur sein 

Stefanie [00:31:54]:

Ich gehe regelmäßig in die Sauna. Da nehme ich mir die Zeit für, das tut mir wirklich sehr gut. Ich gehe fast jeden Tag eine Runde spazieren oder walken oder Fahrrad fahren, einfach draußen in der Natur. 

Früher das Handy in den Schlafmodus stellen

Und ich habe auch aufgehört, vor allem abends nur noch am Handy zu sitzen. Von daher ist das spannend, dass du das sagst. Also ich würde sagen, auch noch zu viel, aber dass ich tatsächlich schon frühzeitig alles in den Schlafmodus gebe und dann einfach in meinem Buch lese, mich mit meinem Mann unterhalte oder irgendwas anderes mache, aber Hauptsache, dass Handy doch zwischendurch mal weg und da die handyfreie Zeit etwas vergrößern. Ich glaube, das sind so die Hauptfaktoren. 

Mechthild [00:32:37]:

Dinge für einen selbst machen

Stefanie [00:32:37]:

Ansonsten, ich habe ganz viele Dinge, die ich irgendwie so für mich mit anwende, aber ich glaube, es ist ganz wichtig, auch wie du das gesagt hast, sich Zeit für sich selber zu nehmen und Dinge zu tun, die einem guttun.

Mechthild [00:32:47]:

Ja, finde ich auch auf jeden Fall. Und gut, dass wir so viele Möglichkeiten dafür haben, durch die Sachen, die wir alle machen.

Stefanie [00:32:55]:

Definitiv. 

Abschluss der Folge

Mechthild [00:32:57]:

Ja, dann vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, das mit uns zu teilen. War auf jeden Fall wieder sehr viel Spannendes und Interessantes, fand ich persönlich. Und ich teile nochmal deine Links zu deinem Coaching und zu deinem Instagram Account auch in den Show Notes, dass alle das nochmal nachlesen können.

Stefanie [00:33:15]:

Ja, super. Vielen lieben Dank, dass ich bei dir zu Gast sein durfte.

Mechthild [00:33:19]:

Ja, danke schön. Bis dann. 

Tschüss. 

Tschüss.

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