Achtsamkeit bedeutet, das wahrzunehmen, was gerade in diesem Moment da ist. Wir können dies in der Meditation üben und wir können dies auch im Alltag anwenden. In diesem Artikel möchte ich dir einige Tipps geben, wie du konkret mehr Achtsamkeit in deinen Alltag bringen kannst.
Wenn du zuerst gedacht hast, dass es nicht immer möglich ist achtsam zu sein, hast du natürlich recht. Es ist auch vollkommen in Ordnung nicht immer achtsam zu sein in unserem Alltag. Wir haben nur eine begrenzte Kapazität, um Dinge bewusst wahrzunehmen und zu beurteilen. Das ist auch sogar aus unserer Entwicklung als Menschen gesehen sehr gut, da wir dadurch zum Beispiel nicht immer erst alle Informationen zu einer Sache analysieren müssen, um eine Entscheidung zu treffen. Dies ermöglicht es uns oft schnelle Entscheidungen zu treffen und nicht immer viel Energie für alles aufwenden zu müssen.
Aber dies hat natürlich auch Nachteile. Denn wenn wir zu viel in diesem Autopiloten agieren, verpassen wir auch viele Momente im Alltag. Genau diese kleinen Momente, sind es ja oft, die das Leben schön machen. Zum Beispiel einen Kaffee trinken, dich mit jemanden unterhalten, einfach mal zwischendurch einen tiefen Atemzug zu nehmen.
Achtsamkeit im Alltag
Im Alltag schon ganz bewusst bemerken, dass du gerade hier in diesem Moment bist. Dies vergrößert die Lebensqualität, da du dir bewusst bist, was doch alles schön ist. Dies ist Achtsamkeit im Alltag.
Eine gute Möglichkeit, auch im Alltag immer öfter den Autopiloten auszuschalten, ist eine regelmäßige Meditationsübung. Dadurch trainieren wir diesen Muskel der Achtsamkeit. Wir üben in der Meditation, uns immer wieder in den gegenwärtigen Moment zurückzuholen und wahrzunehmen, was gerade da ist. Wenn wir dies regelmäßig machen, kann es uns auch im Alltag immer besser gelingen, achtsam im Augenblick zu sein.
Hier folgen nun ein paar Tipps, um mehr Achtsamkeit im Alltag umzusetzen.
Der Atem als Anker
Der Atem ist immer bei uns und meistens sind wir uns dessen gar nicht bewusst. Um uns wieder bewusst in den Moment zurückzuholen, können wir unseren Fokus auf den Atem lenken und einfach wahrnehmen, wie unser Atem in diesem Augenblick ist. Wir können auch einige tiefe Atemzüge nehmen. Der Atem ist wie ein Anker, der uns helfen kann, immer wieder zurückzukehren in die Gegenwart. Dies ist zu jedem Moment des Tages möglich.
Meditation, um auch im Alltag achtsamer zu werden
Regelmäßige Meditation kann auch dabei unterstützen, achtsamer im Alltag zu werden. Wie beim Sport ist auch in der Achtsamkeitspraxis alles. Wenn wir in einer formellen Übung, also einer Meditation, unseren Achtsamkeitsmuskel trainieren, können wir auch im Alltag immer öfter achtsam sein. Damit du dies direkt üben kannst, habe ich eine Meditation für den Alltag aufgenommen. Hier üben wir genau. Du kannst die Meditation hier herunterladen.
Achtsame Aktivitäten im Alltag ausführen
Auch Aktivitäten, die wir täglich ausführen, können wir mit Achtsamkeit ausführen. Oft passiert es, dass wir morgens beim Zähneputzen bereits an alles andere denken, was am Tag noch erledigt werden muss oder an ein vergangenes Erlebnis, das dir noch durch den Kopf spuckt. Versuche dann einfach bewusst wahrzunehmen, wie du gerade deine Zähne putzt, wie sich die Zahnbürste auf deinen Zähnen anfühlt, wie der Druck ist, wie du die Bewegungen ausführst. Wenn du merkst, dass du gerade nicht mehr mit deiner Aufmerksamkeit beim Zähneputzen bist, dann bemerke dies und komme wieder zurück in den Moment.
Dies kannst du auch mit allen anderen Aktivitäten machen, die du regelmäßig im Alltag machst, wie spülen, putzen, kochen, anziehen, duschen oder was dir sonst noch so einfällt.
Mal das Handy weglegen
Über Achtsamkeit am Smartphone habe ich bereits einen ganzen Blogpost geschrieben. Aber da unser Handy für viele von uns so ein wichtiger Teil unseres Lebens geworden ist, darf das Thema bei einem Beitrag über Achtsamkeit im Alltag meiner Meinung nach nicht fehlen. Also hier mein Tipp: Lass einfach einmal dein Handy liegen. Mach es am besten direkt aus, damit du auch erst gar nicht den Impuls verspürst nicht doch eben etwas nachzuschauen. Dadurch gelingt es uns besser, unsere Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was neben dem Handy passiert und von der Parallelwelt, die im Handy über die Apps geteilt wird, einmal etwas Abstand zu gewinnen.
Konzentration auf Gespräche mit anderen Personen
Wie ist es bei dir, wenn du mit einer anderen Person redest: Konzentrierst du dich voll auf das Gespräch oder schweifen deine Gedanken ab oder bist du am Handy, während du mit jemanden sprichst?
Versuche einmal bewusst im Alltag Gespräche achtsamer zu führen. Nimm wahr, was die andere Person erzählt. Versuche dich nicht direkt in deine eigenen Geschichten zu verlieren, dass du zum Beispiel bereits ähnliches erlebt hast. Mir geht es oft so, dass ich dann bereits in meinem Kopf scanne, ob ich eine Geschichte habe, die zu dem Erlebnis der anderen Person passt. Aber darum geht es in dem Augenblick gar nicht. Es geht darum, der anderen Person zuzuhören und deine Aufmerksamkeit auf die andere Person zu richten. Achtsames Zuhören kann sehr wertvoll sein, da wir uns wirklich wertgeschätzt fühlen können, wenn eine andere Person uns ihre volle Konzentration schenkt und uns wirklich zuhört.
Achtsame Pausen im Alltag einplanen
Es ist wichtig, regelmäßig bewusste Pausen in deinen Alltag einzuplanen. Eine gute Möglichkeit für eine achtsame Pause bietet sich zum Beispiel beim Trinken von deinem Kaffee oder Tee. Du kannst dir ganz bewusst die Zeit nehmen, diesen vorzubereiten und dann an deinem Lieblingsplatz in deiner Wohnung oder draußen auf deiner Terrasse oder deinem Balkon zu trinken. Nimm ganz bewusst wahr, wie es sich anfühlt dein Getränk zuzubereiten und es dann ganz achtsam zu trinken. Vor allem bei Dingen, die wir regelmäßig und aus Gewohnheit machen, ist es wichtig, sich dessen immer wieder bewusst zu werden, warum wir dies machen. Da kann eine achtsame Pause helfen, ein Bewusstsein für die Tätigkeit zu schaffen.
Zeit fürs Nichtstun
Auch ist es wichtig, mal ganz bewusst nichts zu tun und den Gedanken nachzuhängen. Wie oft lenken wir uns ab, durch unser Handy, Fernsehen oder andere Aktivitäten. Dies ist alles vollkommen in Ordnung und tut auch mal gut. Aber es ist wichtig, immer wieder auch Pausen in den Alltag einzuplanen, wo du ganz bewusst mit nichts beschäftigt bist. Es kann auch helfen, raus zu gehen und eine Runde zu spazieren und einfach achtsam nichts zu tun.
Was sind deine Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag? Teile es mit uns in den Kommentaren.
Regelmäßiges meditieren kann auch dabei helfen, auch im Alltag achtsamer zu sein. Hier habe ich eine Meditation aufgenommen, mit der du dies für dich üben kann.